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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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nicht, wenn ich deine Hand halte?«
    »Bitte, laß mich los.«
    Er gab sie frei. Sie verschränkte die Hände um ihre Knie.
    »Gestern hast du es gemocht«, sagte er.
    »Ich mag nur nicht umhergezerrt werden, das ist alles.«
    Er küßte sie. Sie zeigte ihm ein paar weitere Möglichkeiten, seine Lippen und die Zunge zu benutzen. Er begann wieder den kupferigen Geruch auszuströmen. Das erinnerte sie an die vergangene Nacht und erregte sie. Sie streckte sich auf dem weichen Rasen aus und versuchte, sein Hemd aufzuknöpfen.
    »Wirst du mich zur Erde mitnehmen?« fragte er.
    »Ich kann es versuchen. Es wäre gut, wenn du ein wenig Kooperation zeigen würdest.«
    »Indem ich auf deine Bestechung eingehe?« Er knöpfte ihre Bluse auf und streifte dann den Rock herunter. Seine Körperwärme war angenehm. »Sind alle Frauen auf der Erde so winzig wie du?«
    Sie lachte und löste seinen Gürtel.
    »Wie war deine Mutter?«
    »Ziemlich flach gebaut.« Sie sah ihm zu, während er das Hemd auszog und die Hosen öffnete. »Sie ist Architektin.« Sie stützte sich auf einen Ellbogen.
    »Und dein Vater?«
    »Der war verrückt. Er hat Schädel gesammelt.«
    Sie küßten sich wieder, eng aneinandergeschmiegt. Sie spürte, wie sich ihre Erregung steigerte, und der metallische Geruch seines Körpers wurde intensiver.
    Irgendwo schrillte eine Pfeife. Er setzte sich mit einem Fluch auf.
    »Was hast du?« fragte sie.
    »Das ist Marus, einer meiner Leute.« Er griff nach seinem Hemd. »Zieh dich an.« Er wartete, bis sie ihre Bluse zuknöpfte, dann steckte er zwei Finger in den Mund und stieß einen gellenden Pfiff aus. Er war so laut, daß ihr die Ohren schmerzten. Ein Stythe, den sie nicht kannte, kam auf sie zugetrabt.
    »Akellar, die Leute prügeln sich schon wieder. Im Nachtclub.«
    »Scheiße.« Er blickte zu Paula hinab. »Warte hier auf mich.«
    Er lief los, gefolgt von Marus.
    Paula stand auf. Sie wartete, bis die beiden Männer hinter einer Baumgruppe verschwunden waren, dann folgte sie ihnen im langsamen Trab. Die geringere Schwerkraft erleichterte das Laufen, war aber auch ungewohnt, und sie stürzte zu Boden. Als sie sich aufrappelte, fühlte sie einen leichten Schwindel. Vielleicht hatten sich die Stythen deshalb hier diesen komisch tänzelnden Gang angewöhnt, überlegte sie und ging langsamer auf das Hotel zu.
    Am Ende einer dichten Hecke befand sich der Eingang des Ni-rms, dem Nachtclub des Ninive. Sie drückte die Tür auf und trat hinein. Die kleine Halle war voller Menschen, Männer in Abendanzügen und Frauen in langen Kleidern. Sie starrten wortlos in das tiefergelegene Restaurant hinab. Sie konnte nicht sagen, was sie so in den Bann zog. Sie trat in die Halle. Neben einer geschlossenen Tür sah sie eine Tafel mit der Aufschrift: LESUNG AUS MARLOWES >TAMBURLAINE< UND RAVISHAVANJIS >DIE KRIEGSBRAUT< Sie drängte sich durch die Menge und blickte in das Restaurant hinunter.
    »Ich werde schießen!«
    Die Leute um sie herum murmelten erregt. Sie drängten sich um das obere Ende der Treppe, die zum Restaurant hinabführte. Eine Frau in einem weißen, schulterfreien Kleid versperrte Paula die Sicht. Sie drängte sich an ihr vorbei zu der teppichbelegten Treppe.
    Drei Stufen führten ins Restaurant hinab. Die Tische in der Nähe der Bar waren an die Wand geschoben worden, Gläser und Geschirr lagen zertrümmert am Boden. Auf der anderen Seite des Raums stand ein junger Mann, ein Marsianer, mit einer Waffe in der Hand.
    »Kommt mir nicht zu nahe...«
    Die Mündung der Waffe war auf vier Stythen gerichtet, die an der Bar an der linken Seite des Restaurants standen. Einer von ihnen war der Akellar. Auf stythisch sagte er:»Einer von euch muß hinter ihn kommen und ihn ablenken. Sril...«
    »Wenn mir einer zu nahe kommt, schieße ich!« Er war sehr jung, höchstens zwanzig Jahre alt, und sein Gesicht war schweißfeucht.
    Die Menschen drängten und schoben. Immer mehr kamen herein, um zu gaffen. Paula wurde zwei Stufen hinunter gedrängt.
    Hinter sich hörte sie die klagende Stimme einer Frau sagen: »Ich kann nichts sehen.«
    Die Stythen hatten sich in Bewegung gesetzt. Sril ging durch das Restaurant, vorbei an umgestürzten Tischen, die beiden anderen schirmten den Akellar ab. Der junge Mann wußte nicht mehr, auf wen er die Waffe richten sollte, und die Mündung beschrieb erratische, nervöse Kreise. Er hatte zu viel Angst, um abzudrücken.
    »Das muß ich sehen«, hörte Paula einen Mann hinter sich sagen. »Sie werden den

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