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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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nicht mal den leisesten Verdacht, daß ich in dieser Sache mit drinstecke. Ich bin es, der ihn überwachen läßt. Ihr Ari-stokraten«, sagte er verächtlich und nahm wieder einen Schluck Bier. »Ihr denkt mit eurem Blut anstatt mit euren Köpfen.«
    Tssas Augen waren halb geschlossen. Prüfend blickte er den Riesen an. Paula fuhr mit der Zunge über ihre Lippen. Wer immer dieser Kolinakin sein mochte, er war der Boß, und nicht Tssa.
    »Mädchen«, rief Tssa, und als sie ihn ansah, warf er ihr eine Münze zu. »Die ist für dich, für die Prügel. Sag diesem Kneipenwirt, daß er gefälligst auf sein Geld warten soll.«
    Sie wandte sich um und ging zur Tür. Es kostete sie Mühe, ihr erleichtertes Aufatmen einigermaßen zu verbergen. Gerade als sie nach der Klinke greifen wollte, krachte die Tür auf und Mikka stolperte herein. Sie fuhr zurück. Ihr Herz schlug ihr in der Kehle.
    Die Luft war plötzlich schwer mit dem metallischen Erregungsduft der Stythen.
    Tssa stand auf. Kolinakin wandte sich um, und jemand stieß einen Fluch aus.
    »Seht mal, wen wir hier haben«, sagte Saba mit einem grimmigen Lächeln. Er und seine Männer drängten zur Tür herein. »Den Akellar von Varyhus.«
    Kolinakin versuchte augenblicklich, sich einen Weg zur Tür freizukämpfen. Aber Sabas Männer hatten ihn innerhalb von Sekunden überwältigt. Der plötzliche Ansturm riß Paula von den Füßen. Auf Händen und Knien kroch sie zur Wand, während um sie herum der wilde Kampf tobte. Einmal gelang es ihr, auf die Beine zu kommen, und sie floh auf die Tür zu. Aber die verbissen kämpfenden Stythen rissen sie wieder zu Boden, und sie kroch unter den Tisch. Sie preßte sich gegen die Hauswand und legte die Arme schützend über den Kopf. Das Gebäude erbebte unter dem Stampfen der Füße. Sie sah einen Mann quer durch den Raum gegen die Zwischenwand fliegen. Die Holzwand zerbarst mit einem splitternden Krachen.
    Wegen David hielt sie die Temperatur in ihrem Haus so niedrig, wie sie für sie gerade noch erträglich war. Während sie ihn badete, trat Pedasen herein und sagte: »Der Akellar möchte Sie sprechen, Mem. Er ist im Männerhaus.«
    Sie blickte ihn erstaunt an. David gähnte. Sie wickelte ihn in ein Handtuch.
    »Ich möchte immer noch gerne wissen, warum du ihn hineingeschickt hast, während ich noch drinnen war.«
    »Ich habe ihn nicht hineingeschickt. Ich nehme an, daß er uns gefolgt ist, zusammen mit seiner ganzen Crew. Warten Sie, ich nehme ihn.« Er griff nach dem Baby.
    Sie überließ es dem Sklaven, David zu Bett zu bringen und ging über den Hof zum Männerhaus. Während des Kampfes hatte sie mehrere Stöße und Tritte abbekommen, und ihre Rippen taten noch immer weh.
    Sril stand in der Halle des Männerhauses. »Mendoza«, sagte er mit seinem breiten Grinsen. »Sie haben uns allen Blutgeld verdient. Ich werde Ihnen mal etwas Hübsches schenken.« Er öffnete ihr die Tür.
    Der ovale Versammlungsraum sah aus wie der Stabsraum einer Armeeführung und war es in gewissem Sinne auch. An allen Wänden hingen gerahmte Karten. Grüne Karten vom Uranus und blaue von den anderen Planeten des Sonnensystems. Saba saß auf einem thronähnlichen Stuhl in der Mitte des Raums. Er gab ihr einen Wink, stehenzubleiben. Die beiden Männer, die vor ihm standen, wandten ihr den Rücken zu, aber sie erkannte Tssa und Mikka.
    »Es gibt so etwas wie Familienloyalität«, sagte Saba. » Ehre und Respekt für das eigene Blut. Obwohl jeder Mensch, der sich mit einem Halunken wie Kolinakin verbündet...«

    Kolinakin war tot. Sie hatten ihn auf die Straße hinausgeschleift und ihm das Genick gebrochen. Paula preßte eine Hand auf ihre schmerzenden Rippen. Keiner der beiden Männer bemerkte sie.
    Saba machte eine Geste mit der linken Hand. Sein rechter Arm stak bis zum Ellbogen in einem Plastikverband. Er hatte sich bei dem Kampf drei Finger gebrochen.
    Sril brachte eine Schere.
    »Ich überlasse dir die Entscheidung«, sagte Saba zu Tssa und deutete auf die Schere.
    Tssa stand reglos. »Du hast meinem Vater keine Chance gegeben, Onkel, warum gibst du mir eine? Was willst du wiedergutmachen?«
    Saba blickte Paula an und sagte zu seinem Neffen: »Sieh dich um, Tssa.«
    Der jüngere Mann wandte den Kopf. Als er Paula entdeckte, preßte er die Lippen zusammen.
    »Durch sie habe ich euch fangen können«, sagte Saba. »Diese Sklavin hat euch in meinem Auftrag in eine Falle gelockt. Dein Vater war zwar dumm, aber er hätte sich niemals von einem Sklaven

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