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Wandlung

Wandlung

Titel: Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Baker
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Finger durch den Türspalt und zersägte das Tau.
    »Glaubst du, es hat noch jemand geschafft, die Hyperion zu verlassen?«, fragte Punch.
    »Also, ich kann mir nicht recht vorstellen, dass einer dieser Zombies imstande wäre, einen Kreuzknoten zu binden.«
    Sie betraten den Bunker, schwangen die schweren Türen hinter sich zu und verkeilten sie mit einem der Schneemobile.
    Punch untersuchte das Lagerfeuer, trat mit dem Fuß gegen die noch schwelenden Planken. Funken stoben auf.
    »Das Holz ist frisch. Hier muss noch vor wenigen Augenblicken jemand gewesen sein.«
    »Da liegt ein Knochen, ein Rippenknochen.«
    Jane stellte sich in die Tunnelmündung und rief in das Dunkel: »Nail? Gus? Hallo?«
    »Es kann nur Nail sein«, sagte Punch. »Jeder andere würde sofort angelaufen kommen.«

    »Hallo, ist da jemand?«
    Jane jagte einen Feuerstoß in den dunklen Gang; ein Feuerball wälzte sich durch den Tunnel. Für einen kurzen Moment war rissiger Beton zu erkennen; die Tunnelwände verloren sich im Unendlichen. »Holen wir uns, weswegen wir hergekommen sind«, sagte sie.
    Punch warf einen Blick auf die Karte. »Fünf Stockwerke nach unten, dann weiter geradeaus. Das sollte zu schaffen sein, solange wir nicht vom Weg abkommen.«
    »Und nicht schleichen«, sagte Jane. »Sie sollen uns kommen hören.«
    Sie stapften einen Gang von der Breite einer Fußgängerunterführung entlang, ihre Stablampen beleuchteten feuchte Betonbogengänge und mit Stützpfeilern verstärktes Muttergestein.
    »Wie weit noch?«, fragte Punch.
    »Ein ganzes Stück. Ghost hat den Sprengstoff in einem der tieferen Stollen versteckt. Durch Zufall ist er praktisch unauffindbar, man muss schon wissen, wo man sucht.«
    Sie näherten sich einem blauen, auf dem Boden des Tunnels liegenden Etwas, ein Schneestiefel. Jane ging in die Hocke, um den Schuh zu untersuchen. »Größe zehn. Und es ist Blut daran, auf dem Fußboden auch.«
    Ihre Stablampe beschien eine Tropfenspur.
    Sie gingen weiter.
    Der Tunnel endete vor einer schweren Tür aus Blei mit einem kleeblattförmigen Zeichen für radioaktive Strahlung und einem darüber eingeätzten Totenschädel.
    Jane wischte den Gesteinsstaub fort.
     
    Оласносmь/Gefahr
Pа∂uаųuя/Strahlung

     
    Darunter, mit Blut geschrieben:
     
    DAS TOR ZUR HÖLLE
     
    Die Buchstaben waren ungelenk, überall gab es Farbspritzer und -tropfen.
    »Dieser Ort riecht nach Wahnsinn«, stellte Punch fest.
    Jane untersuchte das Blut. Es war schwarz, bröckelig und zerfiel bei der ersten Berührung. Die Buchstaben waren mit einer behandschuhten Hand auf die Tür geschmiert worden.
    »Weißt du was?«, sagte sie. »Was immer hier unten vorgefallen sein mag, es ist einfach nicht unser Problem. Es interessiert mich einfach nicht. Wir holen uns, was wir brauchen, und verschwinden dann.«
    Das Lagergewölbe war groß wie ein Kirchenschiff, Wände und Decke waren mit Bleiplatten isoliert. Die Kammer war gebaut worden, vermutete Jane, um den ausgemusterten Reaktorkern eines sowjetischen Unterseeboots oder atomgetriebenen Eisbrechers aufzunehmen, die Überreste der Nordmeerflotte, jener schnittigen Jagd-U-Boote, die von der Basis Archangelsk aus operierten, sich unter der polaren Eiskappe auf Schleichfahrt befanden und nur darauf warteten, dass ihre Funkgeräte begannen, Abschusscodes und Zielkoordinaten von sich zu geben. Man verfrachtete den verkrusteten, korrodierten Reaktor auf einem Tieflader den Tunnel hinab und parkte ihn mitten im Lagergewölbe. Dann füllte man das Gewölbe mit Salz auf und versiegelte für die nächsten zweihundertfünfzigtausend Jahre die Türen.
    Derzeit wurde die Gewölbekammer als provisorisches Lager für Ausschachtungsgerät benutzt. Man sah Spitzhacken und Schaufeln, ein Durcheinander von Schutzhelmen,
und an der Wand lehnten einige Pressluftbohrer. Schwer zu sagen, weshalb die Bauarbeiten plötzlich eingestellt worden waren. Aber eines schönen Tages hatten die Ausschachtungsteams ihre Werkzeuge niedergelegt und seitdem die Arbeit nicht wieder aufgenommen.
    Blechtassen und Teller, eine zerbrochene Schweißermaske, die als Aschenbecher benutzt worden war, eine Flasche Stolichnaya, trocken, der Inhalt längst verdunstet.
    Punch zog seine Handschuhe aus und begann damit, seinen Rucksack zu beladen. Er zog Munitionskisten aus einem Regal, ließ die Schnappschlösser aufspringen und entnahm ihnen in braunes Papier gehüllte Sprengstoffklötze.
    Jane untersuchte die Schatten in den Ecken, hob die Ecke

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