Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wandlung

Wandlung

Titel: Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Baker
Vom Netzwerk:
zuvorkommen.« Ghost drängte Nikki und Simon zurück zu den Schneemobilen. »Alles in Ordnung. Ich hab euch keine Wahl gelassen, okay? Es ist meine Entscheidung. Die Schuld trifft mich allein.«
    Sie bestiegen die Schneemobile und fuhren los. Alan ließen sie festgezurrt auf dem Schlitten liegen, Schnee setzte sich auf seinem Gesicht ab, ein blauer verlassener Fleck in der endlosen Eisebene.
     
    Bei Sonnenuntergang steuerten sie geradewegs in einen Schneesturm hinein. Das Tosen des Windes wurde immer lauter. Ihre Scheinwerfer beleuchteten Schneetreiben. Punch wollte ihren Überlebensschutz aufstellen, doch Ghost ignorierte seine Handzeichen anzuhalten.

    Ghost warf einen Blick auf sein Satellitennavigationsgerät und hielt auf die Koordinaten der Hütte zu. Das am Lenker befestigte Navi zählte die Meter herunter. Er war überrascht, dass das Gerät noch immer ein GPS-Signal ausmachen konnte. Vermutlich waren noch ein paar versprengte Einheiten des US-Militärs im Einsatz, ein Haufen Generäle in einer meilenweit unter der Erde vergrabenen Einsatzzentrale, die versuchten, irgendwelche Truppen zu mobilisieren, die entweder längst tot waren oder ihren Posten verlassen hatten.
    SIE HABEN IHR ZIEL ERREICHT.
    Sie hielten an. Das Gelände wies keinerlei Merkmale auf, ein weißes Nichts.
    Ghost stieg ab und richtete seine Taschenlampe in einen Heuschreckenschwarm aus Eispartikeln. Er entdeckte eine Schneeverwehung. Wie die Maulwürfe buddelten er und Ghost los. Punch bearbeitete den Schnee mit seinen behandschuhten Händen, Ghost klappte einen Spaten auseinander und schaufelte. Sie legten ein Fenster frei, kurz darauf eine Tür. Sie war mit Keilen festgeklemmt, sie zogen sie heraus und machten die Tür weit auf.
    Das Innere der Hütte war karg. Sie ließen die Schneemobile aufheulen, fuhren sie hinein und klemmten die Tür mit den Keilen wieder fest. Das Tosen des Windes verebbte schlagartig, und es wurde still.
    In einer Ecke der Hütte baute Ghost ein Kuppelzelt auf und hämmerte die Heringe mit seinem Stiefel in den Fußboden. Punch stellte ein paar LED-Laternen auf und entzündete einen Coleman-Gaskocher, um die Temperatur in der Hütte anzuheben. Er schmolz Schnee, um Kaffee aufzusetzen.
    Sie hüllten Simon und Nikki in Foliendecken. Punch
riss Dosen mit Hühnchen Teriyaki auf, die sich selbst erhitzten. Nikki aß mit zitternden Händen. Simon wurde von Ghost mit einem Löffel gefüttert.
    »Über Funk wollten sie es uns nicht verraten«, sagte Nikki und wischte sich Essensreste vom Kinn.
    »Verraten, was denn?«, fragte Ghost.
    »Warum das Flugzeug nicht gekommen ist.«
    »Zu Hause ist irgendeine Art Seuche ausgebrochen, eine Pandemie. Das völlige Chaos.«
    »Wie schlimm?«
    »Ziemlich schlimm.«
    »In ganz Großbritannien?«
    »Weltweit. Zieh mal für einen Moment deine Handschuhe aus. Und deine Stiefel.«
    Ghost untersuchte Nikki auf Erfrierungen. »Deine Haut ist rissig, wird aber noch durchblutet. Siehst du? Wenn ich die Haut drücke, wird sie weiß und anschließend rot. Dein Blut fließt noch. Auf der Bohrinsel haben wir eine Ärztin, sie wird dich gründlich untersuchen.«
    »Vielleicht sollten wir zurückfahren und Alan holen«, meinte Nikki. »Sobald wir wieder bei Kräften sind und das Wetter aufklart.«
    »Wir haben Winter, das Wetter wird die nächsten sechs Monate nicht aufklaren. Von jetzt an wird ein Unwetter das nächste jagen. Selbst wenn wir suchen würden, würden wir ihn auf keinen Fall finden. Was soll ich sagen? Schätze, wir gehören nicht zu den Guten.«
    Ghost wandte sich Simon zu. »Dann wollen wir uns mal dich anschauen.«
    Simon ließ sich von Ghost die Handschuhe losschnallen, lehnte sich zurück und sah zu, wie ihm auch seine Socken und Schuhe abgestreift wurden.
    Simons Zehen waren geschwollen, und die Haut löste
sich. Die Fingerspitzen seiner linken Hand waren blau angelaufen, seine ganze rechte Hand war schwarz und rissig und nässte. Der Gestank war fürchterlich. Punch hielt sich Mund und Nase zu.
    »Sieht vermutlich schlimmer aus, als es ist«, log Ghost. »Die Haut wird sich mit der Zeit neu bilden.«
    Er half Simon, sich anzuziehen. »Mach dir nichts draus, okay?«
    Ghost schnappte sich den Klappspaten. »Ich gehe nach draußen und grabe uns aus. Ich habe nicht die Absicht zu ersticken.«
    Er trat nach draußen in den Wind und Schnee und brüllte etwas in sein Funkgerät. »Landungsteam an Rye. Landungsteam an Rye, können Sie mich hören, over?«
     
    Jane klopfte an

Weitere Kostenlose Bücher