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Wandlung

Wandlung

Titel: Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Baker
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Rawlins’ Tür. »Sie sind jetzt in der Hütte«, sagte sie. »Ich dachte, Sie wüssten gern Bescheid. Wegen der üblen atmosphärischen Störungen hab ich nicht viel aus ihnen herausbekommen. Könnte mir denken, dass sie bei Tagesanbruch zur Küste vorstoßen werden.«
    »Sind alle wohlauf?«
    »Punch und Ghost geht es so weit gut. Aber von dem Apex-Team haben es nur zwei geschafft.«
    »Was ist mit dem dritten passiert?«
    »Wie gesagt, der Empfang war miserabel, ich konnte kaum ein Wort verstehen. Auf jeden Fall waren sie ursprünglich zu dritt, jetzt sind sie noch zu zweit. Vielleicht hat ihm die Kälte zugesetzt.«
    »Herrgott. Sie werden völlig mit den Nerven runter sein, wenn sie hier ankommen, voller Schuldgefühle. Na schön, das ist Ihr Problem, die Seelsorge. Ghost und Punch geht es aber gut, ja?«

    »Sobald sie den Bunker erreicht haben, werden wir Genaueres erfahren.«
    »Sehen Sie sich das mal an.«
    Rawlins hatte eine Karte der Arktis an die Wand gepinnt. Die Insel sowie das Meer, das sie umgab, waren gespickt mit roten Nadeln.
    »Was Sie hier sehen, sind, soweit ich mich erinnere, sämtliche Anlagen in unserem Abschnitt. Die meisten von Gazprom, ein paar von Occidental. Vermutlich ist die große Mehrzahl davon bereits evakuiert worden. Falls die Besatzungen aber in großer Eile aufgebrochen sind, wäre es möglich, dass sie ein paar brauchbare Vorräte zurückgelassen haben, Lebensmittel, Treibstoff.«
    »Was ist das?« Jane wies auf eine Stecknadel, die in der Nordküste der Insel steckte.
    »Kalaschnikow, eine Ansammlung von Hütten, errichtet von Walfängern. Erkundungsteams nutzen sie als Zwischenstation. Wenn wir Glück haben, gibt es dort vielleicht ein geheimes Vorratslager mit Lebensmitteln.«
    »Es gibt einen Ort mit Namen Kalaschnikow?«
    »Sozialistischer Held der Arbeit. Man hat sogar ein Fleckchen Eis nach ihm benannt.«
    »Dann nehmen wir also die Schneemobile und fahren die Küste hinauf.«
    »Genau.«
    »Die Strecke würde in einer Entfernung von wenigen Kilometern an besagter Aufschlagstelle vorbeiführen«, sagte Jane. »Jemand könnte landeinwärts marschieren und einen Blick darauf werfen.«
    »Kommt ganz auf das Wetter an, aber … von mir aus.«
    »Diesmal fahre ich mit, einverstanden? Wenn das Boot in See sticht, will ich darin sitzen. Ich muss von dieser verdammten Bohrinsel runter.«

     
    Jane nippte an ihrem Kaffee, als Sian in die Kantine geeilt kam.
    »Es ist Rye. Du solltest besser mit ihr sprechen.«
    Sie drückte Jane ein Funkgerät in die Hand.
    »Sprechen Sie.«
    »Wir sind jetzt am Bunker und werden gleich mit dem Boot zurückfahren. Sie müssen die Sanitätsstation für mich einsatzbereit machen.«
     
    Jane tippte auf einen Wandschalter. Neonröhren erwachten flackernd zum Leben.
    Der Sanitätsraum bestand aus einem geräumigen, weiß gestrichenen Saal mit einem OP-Tisch in der Mitte.
    Wegen der Minustemperaturen bildete Janes Atem Wölkchen in der Luft. Sie schaltete die Umwälzheizung ein.
    »Also gut. Was benötigen Sie?«
    »Den Reanimationswagen. Stöpseln Sie ihn ein und sorgen Sie dafür, dass er aufgeladen ist.«
    »Erledigt.«
    »Ich benötige ein abgepacktes Operationsbesteck aus dem Wandschrank. Es liegt auf einem Plastiktablett und ist in Plastik vakuumverpackt.«
    »Hab ich.«
    »Auf dem untersten Regal liegt eine blaue Nylontasche. Das ist ein Unterkühlungsbad. Blasen Sie es auf, aber füllen Sie es nicht. Die Wassertemperatur muss ich selbst einstellen.«
    Jane entfaltete die Gummiwanne, sie hatte die Form eines Sargs. Sie erkannte sie von dem einen Tag Überlebenstraining wieder, auf dessen Teilnahme Con Amalgam vor ihrer Einschiffung nach Norden bestanden hatte.

    Sie öffnete das Ventil an dem kleinen CO 2 -Zylinder. Die Wanne blies sich auf wie ein Kinderplanschbecken.
    »Erledigt.«
    »Gehen Sie zum Kühlschrank und nehmen Sie einen Beutel Kochsalzlösung und einen Beutel Blutplasma heraus. Schließen Sie den Arzneimittelschrank auf und besorgen Sie Pethidin.«
    »Wen hat’s erwischt?«
    »Simon, einen aus dem Apex-Team. Großflächige Erfrierungen, Flüssigkeit im Gewebe. Möglicherweise septischer Schock.«
    »Mist.«
    »Holt uns am Anleger ab. Er wird zusehends schwächer. Wir müssen ihn in ein Unterkühlungsbad legen und seine Kerntemperatur anheben, sonst werden wir ihn verlieren.«

08 – Behandlung
    Jane und Sian warteten mit einer Krankentrage auf dem Anleger, der in Flutlicht getaucht war. Jane hatte einen Feldstecher

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