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Wandlung

Wandlung

Titel: Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Baker
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los, Simon auf dem Sitz hinter ihm, Alan auf dem Schlitten festgebunden.
    Punch gab Gas. Nikki klammerte sich an seinen Rücken.
    Sie fuhren schnell, folgten ihren eigenen Spuren. Schnee spritzte auf. Immer wieder blickten sie in den Himmel, um nach dem aufziehenden Unwetter Ausschau zu halten.
     
    Jane saß zusammen mit Rawlins in seinem Büro, wo sie die Aufzeichnungen des Radargeräts zurückspulen ließen. Jane wies auf die Zeitangabe in der unteren Ecke des Monitors.
    »14:46. Jetzt müsste es jede Sekunde passieren.«
    »Sie haben es selbst gar nicht gesehen?«
    »Nur aus den Augenwinkeln. Ich saß in der Aussichtskuppel. Plötzlich wurde der Himmel leuchtend hell.«
    Auf dem Radarsucher war meilenweit eine leere Wasserfläche zu erkennen, die Küstenlinie einer Insel, sowie eine Eintrübung, der aufziehende Eissturm.

    »Es ist nordwestlich von ihrer Position zu Boden gegangen. Haben sie zumindest gesagt. Es ist über Land abgestürzt.«
    Plötzlich ein gleißendes Auflodern unmittelbar außerhalb des Bildausschnitts.
    »Himmel«, sagte Rawlins. Er beugte sich vor. »Die Trümmerwolke muss einen halben Kilometer breit gewesen sein. Zwanzig, fünfundzwanzig Sekunden lang wurde Materie in die Luft geschleudert.«
    »Ein Meteorit?«
    »Möglicherweise, es wäre nicht der erste hier oben. In Ontario und Tromsø hat es einige Einschläge gegeben. Die Asteroidentrümmer hatten die Größe eines Fußballs.«
    »Tatsächlich?«
    »Im Jahr ’78 ging ein sowjetischer Aufklärungssatellit über den Nordwest-Territorien nieder. Die Trümmer landeten in einem weiten Waldgebiet. Die kanadische Armee hat mehrere Monate nach der Plutonium-Antriebszelle gesucht.«
    »Ich würde gerne mal einen Blick darauf werfen.«
    »Unter anderen Umständen wäre ich längst mit einem Geologenhammer in der Hand da draußen und würde mir ein Andenken beschaffen. Aber wir haben nur zwei Schneemobile, und die können wir nicht für eine Spritztour aufs Spiel setzen.«
    »Vermutlich.«
    »Haben sie das Funkgerät noch immer besetzt?«
    »Wir geben zu jeder vollen Stunde einen Hilferuf ab. Die übrige Zeit senden wir die Greatest Hits von Queen. Die Leute sollen wissen, dass wir über einen funktionsfähigen Sender verfügen.«
    »Gute Idee.«

    »Sian meinte, sie hätte vor ein paar Tagen eine Stimme gehört, eine Männerstimme. Für einen kurzen Moment, ganz schwach.«
    »Was hat der Mann gesagt?«
    »Das war nicht zu verstehen.«
    »Gut, bleiben Sie dran. Wir können unmöglich die Einzigen sein, die hier draußen festsitzen.«
     
    Nach drei Stunden im Sattel löste Simon den Griff um Ghosts Hüfte, kippte nach hinten und fiel vom Schneemobil. Er blieb im Schnee liegen, streifte seine Handschuhe ab und versuchte, seine Jacke auszuziehen.
    Ghost vollführte eine Drehung mit dem Schneemobil, zerrte Simon wieder auf die Beine und verpasste ihm ein paar Ohrfeigen. »Sieh mich an. Sieh mich an. Komm schon, Mann.«
    Simon verdrehte die Augen. Konnte den Blick nicht fokussieren.
    Ghost rammte ihm die Handschuhe wieder über die Hände. Simon versuchte erneut, sie abzustreifen.
    »Kommt nicht infrage, Freundchen. Du musst deine Handschuhe anbehalten, hörst du mich?«
    Punch hielt neben ihnen.
    »Er ist im Delirium«, sagte Ghost. »Gib ihm noch eine Spritze.«
    Punch rammte Simon das Epinephrin in den Oberschenkel. Der Mann schnappte nach Luft und war mit einem Schlag hellwach.
    »Kannst du dich noch für ein paar Stunden zusammenreißen, Simon? Hältst du noch so lange durch?«
    Er nickte.
    Sie fuhren los, die Scheinwerfer voll aufgeblendet. Die Treibstoffanzeige kroch zitternd in den roten Bereich.
Schneepartikel legten einen Flaum über seine Schutzmaske und trübten seine Sicht.
    Sie kamen nur langsam voran. Ghosts Schneemobil hatte seine liebe Mühe damit, zwei Passagiere zu transportieren und obendrein einen Schlitten zu ziehen, zweimal schnellte der Schlitten in die Höhe und schleuderte Alan in den Schnee. Sie nahmen ihm die Schutzbrille und seine Gesichtsmaske ab. Er hatte die Augen geschlossen. Sie konnten am Hals keinen Puls ertasten, konnten nicht mal feststellen, ob er noch atmete.
    »Gib mir dein Messer«, verlangte Ghost.
    Punch reichte ihm sein Feststellmesser. Ghost ließ die Klinge aufschnappen und durchtrennte das Schlittenseil.
    »Was macht ihr da?«, fragte Nikki. Sie musste brüllen, um sich in dem Wind, der immer heftiger wurde, Gehör zu verschaffen.
    »Er ist entweder tot oder liegt im Sterben. Wir müssen dem Sturm

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