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Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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Plünderung, dem Sacco di Roma, endete die Renaissance in Italien.

ENTDECKER UND SEEFAHRER
    Die europäische Hochseeschifffahrt, die zum Zeitalter der Entdeckungen führte, ist nicht denkbar ohne die technische Entwicklung eines neuen Schiffstyps, der Karavelle. Vorangetrieben wurde diese Entwicklung durch den großen Administrator der portugiesischen Seefahrt, Prinz Heinrich der Seefahrer (1394–1460). Portugal wurde zur führenden Seefahrtnation der europäischen Renaissance.
    1341
    WIEDERENTDECKUNG DER KANAREN     Seit der Antike waren die Kanarischen Inseln aus dem Horizont der Europäer verschwunden, 1341 wurden sie wiederentdeckt. Das ist der Beginn des Zeitalters der Entdeckungen. 1419 und 1427 wurden die bereits den Phöniziern bekannten Inseln Madeira und die Azoren wiederentdeckt. Seit 1415 unternahmen die Portugiesen auf Heinrichs Initiative systematische Entdeckungsfahrten entlang der afrikanischen Küste. Sie befuhren den Senegal- und Gambia-Fluss und entdeckten 1456 die Kapverden.
    SINDBAD DER SEEFAHRER     Anfang des 15. Jahrhunderts ließ der Ming-Kaiser Yongle große Flotten ausrüsten, die unter Admiral Cheng Ho (1371–1433), einem zwei Meter großen Eunuchen des kaiserlichen Hofes, erstmals über das Südchinesische Meer hinaus in den Indischen Ozean fuhren. Die erste von Cheng Hos sieben Expeditionsreisen stach 1405 mit 62 Schiffen und 28000 Mann Besatzung in See. Man vermutet, dass Cheng Ho muslimischer Herkunft war, er könnte das Vorbild für den legendären Sindbad aus den Märchen aus Tausendundeiner Nacht sein. Seine Schiffe waren beladen mit Seide, Porzellan und anderem kostbaren Handelsgut. Die Flotte gelangte nach Indien, Arabien und bis an die Ostküste Afrikas.
    China hatte bislang so gut wie nie Kontakt nach außen gehabt. Das Reich der Mitte hielt sich in der Tat für den Mittelpunkt der Welt. Cheng Hos Expedition erregte denn auch bald den Argwohn konservativer Hofkreise. Die Kosten der allein »staatlich« finanzierten Flotte erschienen zu hoch, die »Erträge« mager. Der Überseehandel und die Expeditionen wurden schnell wieder eingestellt, der kühne Vorstoß des chinesischen Admirals blieb eine Episode. 1551 wurden in China aufgrund kaiserlicher Verfügung alle Dschunken mit mehr als dreiMasten zerstört – der Beginn einer erneuten außenpolitischen Isolierung des Reiches.
    1471
    GOLDKÜSTE     Das Gold für die noch bis ins 19. Jahrhundert im Umlauf befindliche wichtigste Goldmünze Englands, die »Guinea«, stammt von der afrikanischen Westküste (aus Guinea). Hier errichteten die Portugiesen 1471 eine starke Festung – die erste der Europäer in Afrika. Die Portugiesen strebten danach, den westafrikanischen Goldhandel zu kontrollieren. Dies war der erste moderne koloniale Griff eines europäischen Landes nach einem anderen Kontinent. Durch päpstliche Bullen hatte sich Portugal bereits um 1450 das Monopol auf diesen Handel – nebst dem Sklavenhandel – sichern lassen. Die Engländer prägten ihre Münzen aus Guinea-Gold seit 1663.
    1487/1488
    KAP DER GUTEN HOFFNUNG      Die Südspitze Afrikas wurde von dem portugiesischen Seefahrer Bartolomeu Diaz 1488 umrundet. Auf dem Weg nach Indien zwang ihn eine Meuterei vor der ostafrikanischen Küste zur Umkehr. Da entdeckte er die südwestlichste Spitze Afrikas und nannte sie Cabo das Tormentas (Sturmkap). Der außenpolitisch ebenfalls sehr an der »Entdeckungspolitik« interessierte portugiesische König Johann II. gab ihr nach Diaz’ Rückkehr den Namen Kap der Guten Hoffnung ( Cabo de Boa Esperança ). Die Hoffnung war darauf gerichtet, bald auf dem Seeweg um Afrika herum Indien zu erreichen.
    1450–1506
    KOLUMBUS     Die Geschäftsidee, auf »direktem« Weg ohne Umschiffung Afrikas nach Indien zu gelangen, hatte Christoph Kolumbus (1450–1506) dem portugiesischen König Johann II. zweimal vorgetragen, 1484 und 1488. Jedes Mal war er abschlägig beschieden worden. Dass die Erde rund war, darüber herrschte längst Einigkeit. Umstritten war die Ausdehnung der Erde, die Größe der Kugel. Kolumbus ging – fälschlicherweise – von einer kleineren Kugel aus und berechnete die Fahrtdauer auf zehn bis zwölf Tage. Die portugiesischen Geografen, die ihren König berieten, gingen – richtigerweise – von einer viel größeren Erdkugel aus und erklärten das Vorhaben für undurchführbar. Johann II. setzte auf Diaz und die Afrika-Route. Es war eine Ironie der Geschichte, dass die Portugiesen nicht an das

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