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Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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Kolumbus-Projekt glaubten und der Ruhm und Reichtum der Neuen Welt hauptsächlich den Spaniern zufiel.
    Zu der Zeit, als der Genueser Kolumbus am portugiesischen Hof antichambrierte, arbeitete er in Lissabon als Kartenzeichner und hatte bereits 1482/1483 als Kapitän auf portugiesischen Afrika-Schiffen nautische Erfahrungen sammeln können. Aber auch von den spanischen Majestäten Isabella I. und Ferdinand II., bei denen er ebenfalls mehrmals vorsprach (1486, 1491), konnte er sich nicht die gewünschte Unterstützung sichern. Trotz lebhaften Interesses vertröstete man ihn auf die Zeit nach der Eroberung von Granada.
    Die Hartnäckigkeit, mit der Kolumbus seine atlantische Indienfahrt betrieb, ist charakteristisch für ihn. Auch alle Schwierigkeiten der Seefahrt hat er so gemeistert: die Meutereien, die Probleme mit den havarierten Schiffen, das Navigieren in den unbekannten Gewässern der Karibik. Angesichts der epochalen Bedeutung seiner Ersttat, die erst später erkannt wurde, wird oft vergessen, dass er auf seinen weiteren drei Reisen praktisch auch die ganze übrige Karibik und Mittelamerika entdeckt (und erstmals kartografiert) hat. Seine größte Fähigkeit und Leistung ist die eines Navigators, und die eigentliche nautische Leistung von Kolumbus bestand in der sicheren Rückkehr nach Spanien. Wäre ihm das nicht gelungen, wäre ein verschollener Kolumbus sicher nur eine Fußnote der Geschichte.
    In seinem ersten Vertrag mit der spanischen Krone ließ er sich klingende Titel garantieren: »Admiral des Weltmeers«, »Vizekönig« und den Löwenanteil an den erhofften Einkünften. Kolumbus hatte wenig zu verlieren und viel zu gewinnen. Als junger Kapitän hatte er in Westafrika gesehen, wie bereitwillig die dortigen Eingeborenen ihre wertvollsten Güter, auch Gold, buchstäblich gegen billige Glasperlen eintauschten, die man extra zu diesem Zweck mitgenommen hatte. So stellte er sich auch Indien vor. Die westindische Wirklichkeit, das Desaster des Scheiterns der ersten Kolonie La Isabela, das Töten und Versklaven sowie der wirtschaftliche Misserfolg sahen anders aus.
    12. Oktober 1492
    ENTDECKUNG AMERIKAS     Abfahrt war am 3. August 1492 von Palos an der spanischen Atlantikküste mit drei Schiffen. Nach drei Tagen musste wegen Ruderbruchs der Pinta ein einmonatiger Reparaturaufenthalt auf den Kanaren in Kauf genommen werden. Die Weiterfahrt begann am 6. September. Von da an waren die Schiffe 33 Tage unterwegs – statt der von Kolumbus vorausgesagten zehn bis zwölf. Unterwegs hatte er mit Rebellion und Abweichung der Kompassnadel am Äquator zu kämpfen.
    Dann kam Land in Sicht, und am 12. Oktober war die Ankunft auf einer Bahamas-Insel, von den Einheimischen Guanahani, von Kolumbus San Salvador genannt.
    Bei der Weiterfahrt wurden Kuba und Hispaniola (heute Dominikanische Republik und Haiti) entdeckt, bald die Hauptorte der ersten spanischen Besiedlung. Die Santa Maria strandete am 25. Dezember in Hispaniola. Die Rückfahrt mit Niña und Pinta begann am 16. Januar 1493, teilweise in fürchterlichen Atlantikstürmen. Ankunft in Palos war am 15. März. Kolumbus zog imTriumphzug durch Spanien nach Barcelona zum Königspaar. Er erhielt die Bestätigung seiner Privilegien und den Auftrag für eine zweite Reise noch im gleichen Jahr (1493–1496). Die zweite Flotte bestand aus 17 Schiffen und 1500 Mann – Seeleute, Soldaten, Siedler und natürlich Missionare. Auf dieser Fahrt das Ziel ohne besondere Probleme wiederzufinden, zeugt von Kolumbus’ nautischem Können. 1496 wurde an der Südküste der Insel Hispaniola die erste europäische Siedlung in Amerika mit Namen La Isabela begründet, 1498 umbenannt in Santo Domingo.
    1492
    NEUE WELT     Ganz zu Anfang, als man wirklich noch glaubte, in Indien gelandet zu sein, sprach man von Las Indias, dann von Nuovo Mondo . Immerhin haben die Ureinwohner davon bis heute ihre Bezeichnung »Indianer« beziehungsweise »Indios«. Der erste schriftliche Beleg für »Neue Welt« findet sich in dem Wappen, das König Ferdinand II. von Kastilien und Leon dem von seiner ersten Entdeckungsfahrt soeben heimgekehrten Kolumbus in Barcelona verlieh. Das Motto lautet: Por Castilla y por Leon / Nuebo mundo alló Colon (»Für Kastilien und Leon fand Kolumbus eine neue Welt«). Spanien erreichte umgehend die Anerkennung seiner Ansprüche durch Papst Alexander VI. Borgia, der im Jahr darauf auch die Teilung der Welt zwischen Spaniern und Portugiesen im Vertrag von

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