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War da noch was - Roman

War da noch was - Roman

Titel: War da noch was - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Alliott
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dringend einen neuen Anstrich brauchten, war er ansonsten perfekt. Maggie blieb ehrfurchtsvoll im Türrahmen stehen.
    »Oh, aber das ist ja umwerfend. Wie aus dem Museum! «
    »Es ist irgendwie ein Relikt aus alten Zeiten«, pflichtete Laura ihr bei, kaute auf ihrem Daumennagel herum und blickte sich um.
    »Ja, aber das ist ja gerade das Tolle. Mal abgesehen von den Wänden – den Fußboden finde ich übrigens genial – würde ich hier nichts anrühren. Ganz sicher würde ich nichts vor diese Fenster hier hängen und die rissige alte
Farbe auf den Fensterläden ist der Wahnsinn. Du Glückliche! «
    »Das hier ist der Raum, den wir für Laura gestalten sollen«, half ich ihr auf die Sprünge.
    »Oh«, Maggies Augen weiteten sich. »Ach so.«
    »Ihr seht ja, die Wände sind in einem entsetzlichen Zustand«, fuhr Laura fort. »Und auch hier drin, in der Speisekammer.« Sie führte uns in einen weiteren absolut perfekten Raum, wenngleich ebenfalls mit abblätternder Farbe an den Wänden, aber dafür mit wunderhübschen Borden aus Schiefer rundherum und demselben Bodenbelag wie in der Küche. »Das muss komplett umgekrempelt werden.«
    »Ja«, sagte Maggie schwach.
    Hugh streckte den Kopf um die Ecke. »Wollte nur rasch Eis holen.« Er lächelte und öffnete den Gefrierschrank, um den Eisbehälter herauszuholen. »Vergiss nicht, den beiden den Kleinen Salon zu zeigen.«
    »Sie werden den Kleinen Salon nicht machen, Hughie«, sagte Laura. »Das macht Ralph, falls du dich erinnerst.«
     
    »Wir verschwinden«, sagte ich leise zu Maggie, als wir später die Treppe hinaufstiegen, um uns zum Abendessen umzuziehen. »Wenn sie sich nicht vorher schon geeinigt haben, dann kann ich mich da nicht einmischen. Das läuft nur auf einen großen Familienkrieg hinaus, und ich will nicht zwischen die Fronten geraten. Ich bin, ehrlich gesagt, ziemlich sauer auf Hugh, dass er mich in diese Lage bringt.«
    »Unsinn, das wird kein Krieg. Es geht doch nur um ein bisschen Innenausstattung, Himmel noch mal.«
    »Weißt du noch, Lambrook Gardens?«, bemerkte ich düster.

    Erschrocken blieb Maggie mitten auf der Treppe stehen. Das Haus Lambrook Gardens Nr. 41 wurde von einem frisch verheirateten, glücklichen jungen Paar bewohnt, die aber ganz und gar unterschiedliche Geschmäcker hatten. Die Situation war eskaliert, als er das aus Wildleder gefertigte Kopfende ihres Bettes mit dem Messer aufgeschlitzt und das Wasserbett mit einer Stricknadel durchbohrt hatte, allerdings erst, nachdem sie in mit scharfkantigen Stollen besetzten Rugby-Schuhen einen Stepptanz quer über seine glänzend lackierten und polierten Dielenböden hingelegt hatte, mit denen das gesamte Haus ausgestattet war. Innerhalb von sechs Monaten war die Scheidung durch.
    »Aber er ist wild entschlossen, Hattie«, beharrte Maggie leise flüsternd, während wir weiter die Treppe hinaufstiegen. »Er hat schon alles geplant. Das hat er mir erzählt, als er mich herumgeführt hat. Er will diese ganze schreckliche Eichentäfelung in der Eingangshalle streichen lassen, damit es heller wird …«
    »Und sie will es alles aufpolieren lassen«, zischte ich. »Das hat sie mir gesagt!«
    »Und er will den ganzen Chintz und die Wappen und Schwerter und so loswerden …«
    »Und sie will mehr Chintz und mehr Wappen. Sie will es so richtig als viktorianisches Landhaus herrichten, soweit ich das verstanden habe. Will gar nichts modernisieren. «
    Sie runzelte die Stirn. »Ich dachte immer, Laura hätte Stil?«
    »Hat sie auch«, sagte ich treu, »aber es ist ein konventioneller Stil. Sie steht ganz sicher nicht auf Minimalismus. «
    »Vielleicht gibt es einen Kompromiss?«

    »Nein. Das hier ist eine Katastrophe, Maggie. Es tut mir so leid, dass ich dich da mit reingezogen habe. Es ist alles meine Schuld, dass ich das nicht vorher geklärt habe. Aber wir fahren morgen früh wieder.«
    »Sei nicht albern. Jetzt sind wir schon mal hier; wir können zumindest übers Wochenende bleiben. Alles andere wäre unhöflich. Ach, ist das hier meins? Ich kann mich nicht erinnern.« Maggie schob eine Tür auf in ein Zimmer, das augenscheinlich nicht das Gästezimmer war, das man ihr zugedacht hatte. Wir blickten in Hughs und Lauras Schlafzimmer, in dem sich ein großes Himmelbett befand, eine unsägliche Papageien-Tapete samt passender Vorhänge und Bettüberwurf. Papageien sind wirklich mit größter Vorsicht zu genießen, und hier waren mehr, als man jemals in einem Regenwald erblicken wollte.
    »Mein

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