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War da noch was - Roman

War da noch was - Roman

Titel: War da noch was - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Alliott
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Schilderung über ihre eigenen Blagen und deren vielfältige Leistungen über mich ergehen lassen. Aber ich hörte gar nicht richtig zu. Konnte nur nicken und lächeln an den scheinbar passenden Stellen, denn eigentlich zog es mich nur hinaus zu Hal und seiner betrunkenen Schwägerin, um ihn zu fragen, was — ja, was eigentlich? Was hast du gemeint, Hal? Zugleich schreckte
ich davor zurück. Die Angst hielt mich an meinem Platz zurück, wie ein Kind, das sich bei der Reise nach Jerusalem an seinem Sitz festkrallt. Hughs Augen wanderten unruhig über den Tisch und flehten alle an, doch bitte einfach weiterzumachen. Seine Frau würde das schon alles regeln. Und Biba ebenfalls, die in solchen Situationen unglaublich cool bleiben konnte. Sie würde ihrer Mutter sagen, dass sie doch wieder hineingehen solle, während Laura noch unschlüssig herumstand, sie würde Letty zu Bett bringen, sich um sie kümmern – »Geh einfach, Mum.«
    Und so war es denn auch. Laura kam zurück, setzte sich mit einem nervösen Lächeln wieder an ihren Platz. Mit gesenktem Blick versicherte sie auf die gemurmelten Nachfragen von allen Seiten, dass alles in Ordnung wäre und begegnete den sanft hochgezogenen Augenbrauen ihres Mannes mit einem Lächeln und einem Nicken. Aber ich wusste, dass Hughs Blick vor allem Laura gegolten hatte, die so leicht aus der Fassung zu bringen war. Er machte sich Sorgen um ihr Wohlbefinden. Ihm ging es mehr um den Zustand seiner Frau als um den eines betrunkenen Gastes, er wollte sichergehen, dass es ihr gut ging. Plötzlich verspürte ich eine große Sehnsucht. Nach all dem, was ich nicht hatte. Nach den Jahren der Fürsorge und des Schutzes, die mir entgangen waren, während ich mich allein durchgekämpft hatte.
    Nach einer Weile fing Laura meinen Blick auf, ebenso wie die Zeichen einiger anderer enger Freundinnen und schlug wortreich vor, wir könnten doch zum Kaffee in den Salon gehen, was wir auch taten, zusammen mit einigen Männern. Das waren die, die gerne nach Hause wollten, und sich deswegen immer den Frauen anschlossen, damit sie ihre Ehefrauen drängen konnten, schnell die Tasse
auszutrinken, und dann die Mäntel holten. Während wir vor dem Kamin höflich Konversation betrieben — hier drin lag nirgendwo eine Letty, sie musste oben sein –, fingen die Gäste langsam an, sich in Richtung Eingangshalle zu bewegen, dankten Laura und Hugh, der inzwischen mit den anderen Männern ebenfalls das Speisezimmer verlassen hatte. Es gab eine kleine Versammlung in der Eingangshalle, herzhaftes Lachen und Zigarrenrauch machten sich breit, während die Party sich nach und nach auflöste. Daisy half, Mäntel und Umhänge zu suchen, die anderen Kinder waren offenbar noch immer mit dem Drama hinter den Kulissen beschäftigt, aber nein, da war Biba, die sich mit hochroten Wangen hereingeschlichen hatte und ihrer Mutter nun etwas ins Ohr flüsterte.
    »Alles in Ordnung?« Ich ging hinüber, um zuzuhören.
    »Sie schläft oben im Grünen Zimmer«, berichtete Laura, während Biba mit einem hinreißenden Lächeln davoneilte, um den Stock einer älteren Dame zu suchen. »Hal wollte sie eigentlich nach Hause bringen, aber sie ist so weggetreten, dass sie am besten hierbleibt. Und es wäre zu demütigend, sie jetzt vor all diesen Leuten durch die Halle zu schleifen. Einige gehen, aber der harte Kern — die Tapners, die Rankins – bleiben noch die ganze Nacht, fürchte ich.« Sie deutete mit dem Kopf auf eine muntere Truppe, die sich vor dem Kamin versammelt hatte, wo sie noch immer herzhaft lachten und sich inzwischen dem Brandy verschrieben hatten. »Aber du kannst ruhig ins Bett gehen«, sagte sie rasch. »Ich werde der Form halber aufbleiben müssen, aber selbst Hugh geht irgendwann ins Bett und überlässt sie sich selbst. Ehrlich, Hattie, es ist schon halb zwei.«
    »Also, vielleicht gehe ich wirklich«, sagte ich dankbar,
wobei ich bemerkt hatte, dass Maggie ebenfalls zum harten Kern am Kamin gehörte, mit geröteten Wangen rauchte, flirtete wie wild und sah aus, als wollte sie bis zum Morgengrauen durchhalten.
    »Ach ja – und wenn du da oben irgendwo Hal siehst, sag ihm doch bitte, dass er das Bett in Charlies Zimmer haben kann. Natürlich nur, falls er hierbleiben will. Sag ihm, dass es das Zimmer ist, in dem er sich umgezogen hat. Er ist nämlich direkt aus London gekommen.«
    »Gut.« Ich strahlte. Eine Tasse starken Kaffees hatte meine Nerven wieder beruhigt, und ich brauchte einen Vorwand, um mit ihm zu

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