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War ich gut Schatz

Titel: War ich gut Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Russo Andrea
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versteht sich.

    Habe ich etwa meine Wirkung auf andere Männer verloren? Habe ich etwa doch zugenommen und bin nicht mehr so hübsch wie früher? Nein, daran kann es nicht liegen. Ich sehe gut aus, das weiß ich! Vielleicht wirke ich nicht mehr auf andere Kerle, weil ich verheiratet bin? Aber was ist dann mit Daniel, der wird doch auch ständig angehimmelt. Na warte! So verheiratet bin ich auch wieder nicht. Und überhaupt, der Arzt, der letztens Adele wegen ihres Beinbruchs untersucht und abgeholt hat, hat mir definitiv nicht nur in die Augen geguckt. Ich bin mir ganz sicher, dass sein Blick eindeutig an meinem Hintern haften blieb, als ich mir die Jeans zum Überziehen holen ging.
    Ob der in dem Krankenhaus arbeitet, in dem Adele jetzt liegt? Wie hieß er nochmal? Er hatte doch einen so lustigen Namen, dass ich noch dachte, den würde ich so schnell nicht vergessen. Ach ja, Kreideweiß hieß der Kerl, Dr. med Kreideweiß. Was wohl seine ganzen Patienten denken, wenn sie diesen Namen hören? Er sieht auf jeden Fall gut aus und Arzt ist er auch. Da würde meine Mutter bestimmt noch nicht einmal nach dem Sternzeichen fragen. Ärzte sind schließlich Götter und die werden völlig ohne Tierkreiszeichen geboren.
    Ich könnte beim nächsten Krankenbesuch ja einfach mal Adele fragen, ob wir uns nicht bei ihm bedanken sollten für die nette Hilfe, die er nicht nur medizinisch geleistet hat. Immerhin hat er mir mit Helmut geholfen und das Körbchen nach oben geschleppt. Aber das gibt wahrscheinlich nix als Ärger. Bei meinem Glück steht er dann irgendwann singend unter unserem Fenster, und ich werde
ihn nicht mehr los, so wie Philip damals in der Schule, der das absolute Mathegenie war. Mit dem habe ich auch nur aus taktischen Gründen geflirtet, weil er mich dann immer abschreiben ließ. Dafür hatte ich ihn dann ständig an der Backe kleben. Er schrieb mir heiße Liebesbriefe und rief unaufhörlich bei mir an.
    Das war so anstrengend, dass mir sogar meine Mathenote irgendwann egal war und ich vor seinen Augen mit Matthias knutschte, obwohl ich von dem auch nichts wollte. An dem blieb dann ich hängen … Das war damals zu der Zeit, als Sam nach München zog und ich dementsprechend Trost dringend brauchte. Zum Glück ging Matthias nach dem Abi nach Heidelberg, um dort Physik zu studieren. Dort verliebte er sich in eine andere, und ich hatte ein Problem weniger, weil ich deswegen nicht mit ihm Schluss machen musste und er solch ein schlechtes Gewissen hatte, dass ich seine ganzen CDs behalten durfte.
    Ob Daniel auch ein schlechtes Gewissen hätte, wenn er mich betrügen würde? Vielleicht ist Sams Idee doch nicht so schlecht? Ich bitte ihn, mit Claudia ins Bett zu gehen. Sam hat gesagt, die würde das auf jeden Fall machen, die wäre so abgedreht, dass sie jeden Mist mitmachen würde. Sie trainiert in der gleichen Kickboxmannschaft wie Sam. Ich bin mir fast hundertprozentig sicher, dass Daniel entweder laut loslachen wird, wenn ich ihn darum bitte, ihr einen Orgasmus zu verschaffen, oder aber er reagiert empört und fragt mich, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe. Aber ich weiß dann wenigstens Bescheid und kann diesen blöden Test vollends abhaken.

22 Mannomann, das ist verdammt schwer!
    Fast hundertprozentig ist eben nicht komplett hundertprozentig. Daniel hat doch tatsächlich gesagt, dass er mir zuliebe alles tun würde. Er hat weder gelacht noch war er empört. Er hat einfach gefragt, ob ich das tatsächlich ernst meine. Und dann hat er nach ihrer Telefonnummer gefragt. Die habe ich ihm per Handy direkt weitergeleitet. Jetzt zweifle ich wirklich an meinem Verstand. Ich habe meinen eigenen Ehemann tatsächlich zu einem Seitensprung angestiftet! Und der scheint sich auch noch darauf zu freuen.
    Ich bin so geschockt, dass ich das noch nicht einmal meiner Freundin erzählen kann, die gerade auf eine Tasse Kaffee bei mir vorbeigekommen ist. Ich muss das alles erst einmal selbst verarbeiten. Deswegen erzähle ich Sam vorerst nur von Adele und Helmut.
    Â»Nein, meiner heißt Henry«, erkläre ich. »Hab ich von Henry Miller geklaut. Adeles Liebhaber hieß Helmut. Das weiß ich aus einer Widmung, die er ihr in ein Buch geschrieben hat.«
    Â»Helmut? Das hört sich aber sehr deutsch an. Ich dachte, sie hätte irgendwas mit einem Franzosen gehabt?«

    Â»Ach, das habe ich ja nur vermutet, weil sie

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