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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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Überraschung drang aus seiner Kehle ein Schrei. Seine Beine trugen ihn fast schon instinktiv auf den Übungstroll zu – rasend schnell. Er hob das Schwert – es war so leicht – und führte es in einem eleganten Halbbogen gegen den Körper des Trolls.
    Etwas krachte ohrenbetäubend, und der Troll flog durch die Luft.
    Thrall fürchtete, etwas schrecklich falsch gemacht zu haben. Seine Eleganz verwandelte sich in Ungeschicklichkeit, und er stolperte über seine eigenen Füße, schlug schwer auf dem Boden auf und spürte, wie das hölzerne Schwert unter ihm zerbrach.
    Thrall raffte sich auf und bereitete sich auf die Strafe vor, die ihm zweifellos bevorstand. Er hatte den Übungstroll und auch das Holzschwert zerstört. Er war so groß und so … ungeschickt!
    Laute Rufe erfüllten die Luft. Abgesehen von Jaramin, den schweigsamen Wachen und Blackmoores gelegentlichen Besuchen, hatte Thrall kaum Kontakt zu Menschen. Daher konnte er die feinen Unterschiede bei unartikulierten Lauten nur schwer unterscheiden, dennoch hatte er den irritierenden Verdacht, dass es sich nicht um Kundgebungen von Ärger handelte. Neugierig blickte er auf.
    Blackmoore zeigte ein breites Grinsen auf seinem Gesicht, ebenso die Wächter. Einer von ihnen schlug die Handflächen zusammen, wodurch ein lautes Geräusch entstand. Blackmoores Lächeln wurde noch breiter, als er Thrall ansah.
    »Sagte ich nicht, er würde alle Erwartungen übertreffen?«, rief Blackmoore. »Gut gemacht, Thrall, sehr gut !«
    Thrall blinzelte unsicher. »Ich … hab nichts falsch gemacht?«, fragte er. »Der Troll und das Schwert … hab sie zerbrochen.«
    »Verdammt richtig hast du es gemacht! Du schwingst zum ersten Mal ein Schwert, und schon fliegt der Troll über den Hof!« Blackmoores Heiterkeit ebbte etwas ab. Er legte den Arm freundlich um den jungen Ork. Thrall verspannte sich kurz, wurde aber gleich wieder lockerer.
    »Stell dir vor, du wärst im Gladiatorenring«, sagte Blackmoore.
    »Stell dir vor, der Troll wäre echt und dein Schwert ebenfalls. Und stell dir vor, bei deinem ersten Angriff triffst du ihn mit solcher Wucht, dass er so weit fliegt. Kannst du nicht verstehen, dass das gut ist, Thrall?«
    Der Ork nahm an, das er das konnte. Seine großen Lippen wollten sich zu einem Lächeln über die Zähne ziehen, aber er widerstand dem Impuls. Blackmoore war noch nie so gut, so nett zu ihm gewesen, und er wollte diesen Moment nicht in Gefahr bringen.
    Blackmoore drückte Thralls Schulter und kehrte zu seinen Männern zurück. »Du!«, rief er einem Wächter zu. »Setz den Troll wieder auf die Stange und sieh zu, dass er gut genug befestigt ist, um den mächtigen Schlägen meines Thralls zu widerstehen. Du, hol mir ein neues Übungsschwert. Verdammt, bring gleich fünf. Thrall wird sie vermutlich alle zerbrechen!«
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Thrall eine Bewegung. Er drehte sich um und sah einen großen schlanken Mann mit lockigem Haar.
    Seine Kleidung zeigte die Farben Rot, Schwarz und Gold und identi-fizierte ihn als einen von Blackmoores Dienern. Bei ihm war ein kleines Menschlein mit hellgelbem Haar. Es sah den Wachen, die Thrall kannte, überhaupt nicht ähnlich. Es sah weicher aus, und seine Kleidung bestand nicht aus Hose und Hemd wie die des anderen, sondern aus einem langen fließenden Stoff, der bis auf die staubige Erde reichte. War dies vielleicht ein menschliches Kind?
    Sein Blick trafen die blauen Augen des Kindes. Es schien überhaupt keine Angst vor seinem hässlichen Aussehen zu haben. Im Gegenteil, es hielt seinem Blick stand, und während er es beobachtete, lächelte das Mädchen freundlich und winkte ihm zu, als sei es froh, ihn zu sehen.
    Wie konnte das sein?
    Während Thrall es ansah und versuchte sich eine angemessene Er-widerung einfallen zu lassen, legte der Mann, der das Mädchen begleitete, eine Hand auf dessen Schulter und führte es weg.
    Thrall fragte sich, was gerade passiert war, drehte sich zurück zu den jubelnden Männern und schloss seine große grüne Hand um ein weiteres Übungsschwert.

DREI
    Schon bald entstand eine Routine, der Thrall die nächsten Jahre folgte. Er wurde bei Sonnenaufgang gefüttert. Die Ketten an seinen Händen und Füßen erlaubten es ihm, hinaus auf den Innenhof von Durnholde zu schlurfen, wo er seine Übungen begann. Zuerst fun-gierte Blackmoore selbst als sein Ausbilder, zeigte ihm die Grund-techniken und lobte ihn oft geradezu überschwänglich. Manchmal war seine Stimmung allerdings auch

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