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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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Blackmoores Stiefelspitzen und erwartete die Anweisungen seines Herrn.
    »Wie macht er sich im Unterricht?«, wandte sich Blackmoore an Jaramin, als sei Thrall nicht anwesend.
    »Sehr gut, ich hatte nicht erwartet, dass Orks so intelligent sind, aber …«
    »Er ist nicht intelligent, weil er ein Ork ist«, unterbrach ihn Blackmoore. Seine Stimme klang so scharf, dass Thrall zusammenzuckte.
    »Er ist intelligent, weil ihn Menschen gelehrt haben. Vergiss das nie, Jaramin. Und du …« Die Stiefel spitzen drehten sich in Thralls Richtung. »… du vergisst das auch niemals.«
    Thrall schüttelte heftig den Kopf.
    »Sieh mich an, Thrall.«
    Thrall zögerte, dann gehorchte er. Blackmoores Augen starrten ihn an. »Weißt du, was dein Name bedeutet?«
    »Nein, Sir.« Seine Stimme klang im Vergleich zum musikalischen Singsang menschlicher Stimmen rau und tief.
    »Er bedeutet ›Sklave‹. Das heißt, dass du mir gehörst.« Blackmoore trat vor und stieß einen ausgestreckten Zeigefinger gegen die Brust des Orks. »Das bedeutet, dass ich dich besitze . Verstehst du das?«
    Für einen Moment war Thrall so schockiert, dass er nicht antwortete. Sein Name bedeutete Sklave ? Er klang so angenehm, wenn Menschen ihn aussprachen, dass er gedacht hatte, es sei ein guter und wertvoller Name.
    Blackmoores behandschuhte Hand kam hoch und schlug in Thralls Gesicht. Obwohl der Leutnant weit ausgeholt hatte, spürte Thrall den Schlag kaum, so dick war seine Haut. Und trotzdem verletzte ihn der Schlag. Sein Herr hatte ihn geschlagen! Er berührte mit seiner großen Hand die Wange. Seine schwarzen Fingernägel waren kurz.
    »Antworte, wenn man dich anspricht«, rief Blackmoore wütend.
    »Verstehst du, was ich gerade gesagt habe?«
    »Ja, Lord Blackmoore«, antwortete Thrall. Seine tiefe Stimme war nur ein Flüstern.
    »Exzellent.« Der Ärger in Blackmoores Gesicht wandelte sich zu einem freundlichen Lächeln. Seine Zähne waren weiß gegen das Schwarz seines Barts. So schnell war alles wieder gut. Thrall spürte Erleichterung. Seine Lippen formten sich, um Blackmoores Lächeln nachzubilden.
    »Tu das nicht, Thrall«; sagte Blackmoore. »Es macht dich hässlicher, als du ohnehin schon bist.«
    Abrupt verschwand das Lächeln.
    »Leutnant«, sagte Jaramin sanft. »Er versucht nur Euer Lächeln nachzuahmen, das ist alles.«
    »Das sollte er nicht. Menschen lächeln, Orks nicht. Ihr sagtet, er kann dem Unterricht folgen? Heißt das, er kann lesen und schreiben?«
    »Er liest schon sehr gut, und er versteht, wie man schreibt. Seinen dicken Fingern fällt es jedoch schwer, Buchstaben zu bilden.«
    »Exzellent«, wiederholte Blackmoore. »Dann haben wir keine Ver-wendung mehr für Eure Dienste.«

    Thrall atmete tief ein und sah Jaramin an. Der ältere Mann schien über diese Ankündigung ebenso überrascht zu sein wie er.
    »Es gibt noch so viel, das er nicht weiß, Sir«, wandte Jaramin ein.
    »Er kennt nur wenige Zahlen, weiß nichts über Geschichte, über Kunst …«
    »Er muss keine Ahnung von Geschichte haben, und was er über Zahlen wissen sollte, kann ich ihm selbst beibringen. Und was muss ein Sklave über Kunst wissen, hm? Du glaubst doch bestimmt, das sei reine Zeitverschwendung, richtig, Thrall?«
    Thrall dachte kurz an den Tag, an dem Jaramin ihm eine kleine Statue gezeigt und ihm erklärt hatte, wie sie geschnitzt worden war.
    Sie hatten auch darüber gesprochen, wie sein blauweißes Wickeltuch gewebt worden war. Das hatte Jaramin als »Kunst« bezeichnet, und Thrall hätte gerne mehr über die Herstellung solch schöner Sachen erfahren.
    »Der Wunsch meines Herrn ist Thralls Wunsch«, log er gehorsam und verbarg seine wahren Gefühle in seinem Herzen.
    »Das ist richtig. Du musst diese Dinge nicht wissen, Thrall. Du musst nur wissen, wie man kämpft.« Mit untypischer Zuneigung streckte Blackmoore eine Hand aus und legte sie auf Thralls breite Schulter. Thrall zuckte zusammen und sah seinen Herrn an.
    »Ich ließ dich Lesen und Schreiben lernen, weil es dir eines Tages vielleicht einen Vorteil über deinen Gegner verschaffen könnte. Ich werde dafür sorgen, dass du jede Waffe beherrschst, die ich jemals gesehen habe. Ich werde dir Strategien und Tricks beibringen. Du wirst im Gladiatorenring berühmt werden. Tausende werden deinen Namen rufen, wenn du auftrittst. Wie hört sich das an?«
    Thrall sah, wie sich Jaramin umdrehte und seine Sachen aufsam-melte. Er verspürte einen seltsamen Schmerz, als der Griffel und die Tontafel zum

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