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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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Thrall. Du bist im Winter gekommen, der grausamsten aller Jahres-zeiten, und als deine Clan-Brüder und -Schwestern müssen wir dich aufnehmen. Das bedeutet aber nicht, dass wir dich wärmen, füttern und beschützen, ohne dass es dich etwas kostet.«
    »Ich hatte auch nicht erwartet, so behandelt zu werden«, erklärte Thrall. »Ich bin stark. Ich kann hart arbeiten, bei der Jagd helfen. Ich kann euch etwas über die Wege der Menschen lehren, damit ihr besser darauf vorbereitet seid, gegen sie zu kämpfen. Ich kann …«
    Drek'Thar hob eine seiner Hände befehlend und brachte Thralls eifrige Zunge zum Schweigen. Er lauschte. Das Feuer sprach zu ihm.
    Er lehnte sich näher an die Flammen heran, um die Worte besser verstehen zu können.
    Drek'Thar war erstaunt. Das Feuer war das undisziplinierteste aller Elemente. Es ließ sich kaum dazu herab, ihm zu antworten, wenn er es, nachdem er alle Rituale vollzogen hatte, um es zu besänftigen, anrief. Und jetzt sprach das Feuer zu ihm … über Thrall!
    Er sah in seinem Geist Bilder des tapferen Durotan und der schö-
    nen und wilden Draka. Ich vermisse euch, meine alten Freunde , dachte er. Und nun kehrt euer Blut zu mir zurück, in der Gestalt eures Sohnes.
    Ein Sohn, von dem der Geist des Feuers gut spricht. Aber ich kann ihm nicht einfach den Mantel der Führerschaft um die Schultern legen. Er ist jung, ungeprüft und … von den Menschen beschmutzt!
    »Seit dein Vater uns verlassen hat, bin ich der Führer der Eiswölfe«, sagte Drek'Thar. »Ich nehme dein Angebot an, dem Clan zu helfen, Thrall, Sohn des Durotan. Aber du wirst dir deinen Platz unter uns verdienen müssen.«
    Sechs Tage später, als Thrall sich durch einen Schneesturm kämpfte, um zum Lager des Clans zurückzukehren – er schleppte ein großes Tier, das er und die Eiswölfe erjagt hatten, über dem Rücken –, fragte er sich, ob das Leben in Sklaverei nicht doch einfacher gewesen war.

    Sobald ihn dieser Gedanke heimsuchte, verbannte er ihn auch sogleich wieder. Er war jetzt bei seinen eigenen Leuten, obwohl sie ihm mit einer gewissen Feindseligkeit und nur widerwilliger Gastfreundschaft entgegen traten. Stets war er der Letzte, der zu essen bekam. Selbst die Wölfe fraßen ihren Anteil vor Thrall. Er bekam den kältesten Platz zum Schlafen, den dünnsten Mantel, die schlech-testen Waffen, die schwersten Aufgaben. Er nahm diese Behandlung demütig hin und erkannte sie als das, was sie war: eine Prüfung, um sicherzustellen, dass er nicht zu den Eiswölfen gekommen war, damit sie ihn bedienten wie einen König, wie einen … Blackmoore.
    Also bedeckte er die Abfallgruben, häutete die Tiere, sammelte Brennholz und tat alles, was man von ihm verlangte, ohne sich zu beklagen. Wenigstens hatte er die weißen Wölfe, die ihm jetzt im Schneesturm Gesellschaft leisteten.
    Eines Abends hatte er Drek'Thar nach der Verbindung zwischen den Wölfen und den Orks gefragt. Er war natürlich mit gezähmten Tieren vertraut, aber diese Beziehung schien etwas anderes zu sein und tiefer zu gehen.
    »So ist es«, antwortete Drek'Thar. »Die Wölfe sind nicht gezähmt, nicht so, wie du das Wort verstehst. Sie sind zu unseren Freunden geworden, weil wir sie eingeladen haben. Das gehört zu den Aufgaben eines Schamanen. Wir besitzen eine Verbindung zu den Dingen der natürlichen Welt und versuchen, stets in Harmonie mit ihnen zu leben. Es hilft uns, wenn die Wölfe unsere Gefährten sind, mit uns jagen, uns warm halten, falls die Felle nicht reichen und uns auf Fremde aufmerksam machen, wie sie es bei dir taten. Du wärst gestorben, wenn unsere Wolfsfreunde dich nicht gefunden hätten.
    Und im Gegenzug sorgen wir dafür, dass sie gut genährt werden, dass ihre Verletzungen heilen, und ihre Jungen müssen die mächtigen Windadler nicht fürchten, die die Berge in eben den Zeiten heimsuchen, wenn die Wölfe gebären.
    Wir sind einen ähnlichen Pakt mit den Ziegen eingegangen, obwohl sie nicht so weise sind wie die Wölfe. Sie geben uns ihre Wolle und ihre Milch, und wenn wir große Not leiden, dann opfert eine von ihnen ihr Leben. Dafür beschützen wir sie. Es steht ihnen frei, den Pakt jederzeit zu brechen, aber in den letzten dreißig Jahren hat es keine von ihnen getan.«
    Thrall konnte nicht glauben, was er da hörte. Das war wirklich eine sehr starke Magie. »Aber du gehst auch mit anderem als Tieren Verbindungen ein, nicht wahr?«
    Drek'Thar nickte. »Ich kann den Schnee und den Wind und den Blitz anrufen. Die Bäume

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