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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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ich bitte Euch um Vergebung. Ich wusste nicht …« Er warf Drek'Thar einen grimmigen Blick zu. »Mein Lehrer hätte mich warnen sollen …«
    »… und das hätte alles verdorben«, antwortete Doomhammer, der noch immer ein wenig lachte. »Ich wollte dich herausfordern, sehen, ob du tatsächlich die Leidenschaft und den Stolz besitzt, von denen Grom Hellscream mit solcher Begeisterung sprach. Ich bekam mehr, als ich erwartet hatte … ich wurde geschlagen!« Er lachte laut, als sei es die amüsanteste Sache, die ihm seit Jahren widerfahren war.
    Thrall begann sich zu entspannen. Doomhammer hörte auf zu lachen und legte sanft eine Hand auf die Schulter des jungen Orks.
    »Komm und setz dich zu mir, Thrall, Sohn des Durotan«, sagte er.
    »Wir werden zu Ende essen. Du erzählst mir deine Geschichte, und ich erzähle dir Geschichten von deinem Vater, die du noch niemals gehört hast.«
    Freude überflutete Thrall. Instinktiv griff er nach der Hand, die auf seiner Schulter lag. Doomhammer war plötzlich ernst, blickte Thrall in die Augen und nickte.
    Jetzt, da alle wussten, wer der geheimnisvolle Fremde war –
    Drek'Thar gab zu, dass er es die ganze Zeit gewusst und tatsächlich sogar Wiseear ausgesandt hatte, um Doomhammer für genau diese Konfrontation zu suchen –, konnten die Eiswölfe ihren hochverehr-ten Gast mit dem Respekt behandeln, der ihm gebührte. Sie holten mehrere Hasen, die sie eigentlich für später hatten trocknen wollen, bestrichen sie mit wertvollen Ölen und Kräutern und begannen, sie über dem Feuer zu rösten. Weitere Kräuter wurden den Flammen hinzugegeben, und ihr würziges Aroma erhob sich mit dem Rauch.
    Es war beinahe berauschend. Trommeln und Flöten wurden hervor-geholt, und bald verbanden sich Musik und Gesang mit dem anre-genden Rauch. Sie sandten eine Botschaft der Verehrung und der Freude an die Geisterwelt.
    Thrall war zunächst gehemmt, aber Doomhammer entlockte ihm seine Geschichte, indem er gezielt Fragen stellte. Als Thrall fertig war, sprach er nicht sofort.
    »Dieser Blackmoore«, sagte er dann, »er klingt wie Gul'dan. Einer, dem nicht das Wohl seines Volkes am Herzen liegt, sondern nur sein eigener Profit, sein persönliches Vergnügen.«
    Thrall nickte. »Ich war nicht der Einzige, der seine Grausamkeit und Unberechenbarkeit zu spüren bekam. Ich bin mir sicher, er hasst uns Orks, aber er besitzt auch nur wenig Liebe für sein eigenes Volk.«
    »Und diese Taretha und jener Sergeant … Ich hätte nicht gedacht, dass Menschen zu Freundlichkeit und Ehre fähig sind.«
    »Ich hätte niemals Ehre und das Gewähren von Gnade gelernt, wenn nicht Sergeant gewesen wäre«, sagte Thrall. Ein Kichern schüttelte ihn. »Noch hätte ich den ersten Trick gekannt, den ich gegen Euch eingesetzt habe. Er hat mir in vielen Kämpfen den Sieg gebracht.«
    Doomhammer lachte leise mit ihm, dann wurde er wieder ernst.
    »Es ist meine Erfahrung, dass die Männer unser Volk hassen und die Frauen und Kinder uns fürchten. Doch dieses Mädchen hat sich aus eigenem freien Willen mit dir angefreundet.«
    »Sie hat ein großes Herz«, sagte Thrall. »Ich kann ihr kein größeres Kompliment machen als zu erklären, dass ich stolz wäre, sie in meinen Clan aufzunehmen. Sie hat den Geist eines Orks, gemildert durch Mitgefühl.«
    Doomhammer schwieg wieder für eine Weile. Schließlich sagte er:
    »All diese Jahre bin ich allein gewandert, seit unserer letzten, schmachvollen Niederlage. Ich weiß, was sie über mich erzählen. Ich sei ein Eremit, ein Feigling, hätte Angst, mein Gesicht zu zeigen.
    Weißt du, warum ich bis heute Nacht die Gesellschaft anderer gemieden habe, Thrall?«
    Thrall schüttelte den Kopf.
    »Weil ich allein sein musste, um zu verstehen, was geschehen ist.
    Um nachzudenken. Um mich daran zu erinnern, wer ich bin, wer wir als Volk sind. Von Zeit zu Zeit tat ich, was ich heute tat. Ich nä-
    herte mich den Lagerfeuern, nahm ihre Gastfreundschaft an, lauschte ihren Erzählungen. Und lernte.« Er machte eine Pause. »Ich kenne die Gefängnisse der Menschen, genau wie du. Ich wurde gefangen genommen, und König Terenas von Lordaeron hielt mich eine Zeit lang als Kuriosität fest. Ich entkam aus seinem Palast, wie du aus Durnholde entkommen bist. Ich war sogar in einem Lager. Ich weiß wie es ist, so gebrochen zu sein, so verzweifelt. Beinahe wäre ich einer von ihnen geworden.«
    Während er sprach, hatte er ins Feuer gestarrt. Jetzt wandte er seinen Blick Thrall zu. Obwohl seine

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