Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
Vom Netzwerk:
grauen Augen klar waren und in ihnen nicht die böse Flamme brannte, die Hellscreams Augen ver-sengte, schienen durch ein Spiel des Feuers seine Augen nun ebenso rot zu leuchten wie jene von Grom.
    »Aber ich wurde es nicht. Ich entkam, genau wie du. Ich fand es einfach, genau wie du. Und doch bleibt es schwer für jene, die im Schlamm der Lager kauern. Wir können von außen so wenig für sie tun. Wenn ein Schwein seinen Stall liebt, dann bedeutet ihm die offene Tür nichts. So ist es mit den Orks in den Lagern. Sie müssen durch die Tür gehen wollen , wenn wir sie ihnen öffnen.«
    Thrall begann zu verstehen, was Doomhammer sagen wollte.
    »Wenn wir die Mauern niederreißen, bedeutet das noch lange nicht, dass unser Volk frei ist«, sagte er.
    Doomhammer nickte. »Wir müssen sie zum Weg des Schamanen zurückführen. Wir müssen ihren vergifteten Geist von den Lügen reinigen, die die Dämonen ihnen eingeflüstert haben, und ihnen ihren wahren Geist als Krieger zurückgeben. Du hast die Bewunderung des Warsong-Clans und seines tapferen Führers gewonnen, Thrall. Jetzt hast du die Eiswölfe, den unabhängigsten und stolzes-ten Clan, den ich jemals gekannt habe, und er ist bereit, dir in die Schlacht zu folgen. Wenn es irgendeinen Ork gibt, der unsere gebro-chenen Brüder lehren kann, sich zu erinnern, wer sie sind, so bist du es.«
    Thrall dachte an das Lager, an die trostlose, tödliche Trägheit. Er dachte auch daran, wie knapp er Blackmoores Schergen entkommen war.
    »Obwohl ich diesen Ort hasse, werde ich gerne dorthin zurückkehren, wenn ich hoffen kann, mein Volk wieder zu erwecken«, er-klärte er. »Aber Ihr müsst wissen, dass Blackmoore alles versuchen wird, um mich einzufangen. Zweimal bin ich ihm nur knapp entkommen. Ich hatte gehofft, einen Angriff gegen ihn anzuführen, aber …«
    »… aber ohne Truppen würdest du scheitern«, sagte Doomhammer. »Ich weiß, wovon du sprichst, Thrall. Obwohl ich einsam wanderte, habe ich verfolgt, was im Land geschieht. Mach dir keine Sorgen. Wir werden Blackmoore und seine Männer auf eine falsche Fährte locken.«
    »Die Kommandanten der Lager wissen, dass sie nach mir Aus-schau halten sollen«, sagte Thrall.
    »Sie erwarten einen großen, starken, stolzen, intelligenten Thrall«, entgegnete Doomhammer. »Einen weiteren besiegten, dreckigen, ge-brochenen Ork werden sie nicht beachten. Kannst du diesen sturen Stolz verstecken, mein Freund? Kannst du ihn begraben und so tun, als hättest du keinen Mut, keinen eigenen Willen mehr?«
    »Das wird schwierig sein«, gab Thrall zu, »aber ich werde es tun, wenn es meinem Volk dient.«
    »Gesprochen wie der wahre Sohn des Durotan«, sagte Doomhammer, und seine Stimme klang seltsam schwer und traurig.
    Thrall zögerte, aber er musste so viel erfahren, wie er nur konnte.
    »Drek'Thar sagte mir, Durotan und Draka seien gegangen, um Euch aufzusuchen, um Euch zu überzeugen, dass Gul'dan böse war und die Orks nur benutzte, um seine eigene Machtgier zu befriedigen.
    Das Tuch, in das ich gewickelt war, erzählte Drek'Thar, dass sie ein gewaltsames Ende fanden, und ich weiß, dass ich allein mit den Leichen zweier Orks und eines weißen Wolfs war, als Blackmoore mich fand. Bitte … könnt Ihr mir sagen … hat mein Vater Euch gefunden?«
    »Er fand mich«, sagte Doomhammer mit schwerer Stimme. »Und es ist mir eine Quelle großer Scham und Trauer, dass ich nicht besser auf ihn und seine Gefährtin aufgepasst habe. Ich dachte, ich täte das Beste für meine eigenen Krieger und für Durotan. Sie kamen und hatten dich dabei, junger Thrall, und sie erzählten mir von Gul'dans Verrat. Ich glaubte ihnen. Ich kannte einen Ort, an dem sie sicher sein würden. Das glaubte ich zumindest. Später erfuhr ich, dass einige meiner Krieger Spione Gul'dans waren. Obwohl ich es nicht sicher weiß, bin ich überzeugt, dass jene Wache, der ich auftrug, Durotan in Sicherheit zu bringen, Mörder rief, um ihn zu töten.« Doomhammer seufzte tief, und einen Augenblick lang erschien es Thrall, als laste das Gewicht der ganzen Welt auf diesen breiten, starken Schultern.
    »Durotan war mein Freund. Ich hätte jederzeit mein Leben für ihn und seine Familie gegeben. Doch ich habe in meiner Dummheit seinen Tod herbeigeführt. Ich kann nur hoffen, dass ich dieses Versa-gen wiedergutmachen kann, indem ich alles in meiner Macht Stehende für das Kind tue, das Durotan zurückließ. Thrall, trotz des Namens, den zu behalten du dich entschieden hast, stammst du

Weitere Kostenlose Bücher