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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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aus einer stolzen und edlen Familie. Lass uns diese Familie gemeinsam ehren.«
    Ein paar Wochen später, als der Frühling in voller Blüte stand, fiel es Thrall sehr leicht, in ein Dorf zu trotten, die Bauern anzubrüllen und sich gefangen nehmen zu lassen. Sobald sich das Fangnetz um ihn geschlossen hatte, gab er nach und wimmerte, um die Menschen glauben zu machen, sie hätten seinen Geist gebrochen.

    Als sie ihn ins Lager brachten, spielte er seine jämmerliche Rolle weiter. Doch sobald die Wachen sich an den Neuen gewöhnt hatten, begann Thrall leise zu jenen zu sprechen, die bereit waren, ihm zu-zuhören. Er wählte die wenigen aus, die noch immer etwas Geist und Willen zu besitzen schienen. Nachts, wenn die menschlichen Wachen auf ihren Posten schliefen, erzählte Thrall diesen Orks von ihren Ursprüngen. Er sprach von der Macht der Schamanen, von seinen eigenen Fähigkeiten. Mehr als einmal verlangten seine Zuhö-
    rer Beweise. Thrall ließ nicht die Erde beben, noch rief er den Donner und den Blitz an. Stattdessen nahm er eine Handvoll Schlamm auf und suchte nach den Resten von Leben in ihm. Vor den großen Augen der Gefangenen ließ er aus der braunen Erde Gras und sogar Blumen sprießen.
    »Selbst das, was tot und hässlich scheint, besitzt Macht und Schönheit«, erklärte Thrall seinem staunenden Publikum. Sie wandten sich ihm zu, und sein Herz sprang vor Freude, wenn er einen schwachen Schimmer von Hoffnung in ihren Gesichtern aufglimmen sah.
    Während Thrall sich freiwillig der Gefangenschaft unterwarf, um die geschlagenen, gefangenen Orks in den Lagern zu wecken, hatten die Eiswölfe und die Warsongs sich unter Doomhammer vereint. Sie beobachteten das Lager, in dem Thrall wirkte, und warteten auf sein Signal.
    Es dauerte länger, als Thrall erwartet hatte, die unterdrückten Orks so weit zu bringen, auch nur an Rebellion zu denken, aber schließlich entschied er, dass die Zeit gekommen sei. In den dunklen Stunden nach Mitternacht, als nur das leise Schnarchen einzelner Wachen die Stille störte, kniete sich Thrall auf den guten, festen Boden. Er hob seine Hände und bat die Geister des Wassers und des Feuers zu kommen und ihm bei der Befreiung seiner Leute zu helfen.
    Sie kamen.
    Ein leichter Regen begann zu fallen. Plötzlich wurde der Himmel von drei Blitzen aufgespalten. Eine Pause. Dann wiederholte sich das Schauspiel. Wütender Donner begleitete jeden Blitz und ließ die Erde schwach erzittern. Das war das Signal, auf das sie sich geeinigt hatten.
    Die Orks im Lager warteten, ängstlich, aber bereit. Sie umklam-merten ihre behelfsmäßigen Waffen aus Steinen und Stöcken und anderen Dingen, die man im Lager finden konnte. Sie warteten darauf, dass Thrall ihnen sagte, was sie zu tun hatten.
    Ein entsetzlicher Schrei gellte durch die Nacht, durchdringender noch als der Donner, und Thrall lächelte breit. Er hätte diesen Schrei überall erkannt – es war Grom Hellscream. Der Lärm erschreckte die Orks, aber Thrall schrie über ihn hinweg: »Das sind unsere Verbündeten jenseits der Mauern! Sie sind gekommen, um uns zu befreien!«
    Die Wachen waren vom Donner geweckt worden. Jetzt rannten sie auf ihre Posten, während Hellscreams Schrei bereits verklang, aber sie kamen zu spät. Thrall bat ein weiteres Mal um den Blitz. Und er kam.
    Ein gezackter Strahl traf die Hauptmauer, wo die meisten Wachen sich versammelt hatten. In das Getöse des zusammenstürzenden Steins mischte sich das Grollen des Donners und das Geschrei der Wachen. Thrall blinzelte in der plötzlichen Finsternis, aber Feuer brannten noch immer hier und dort, und er konnte sehen, dass die Mauer vollkommen durchbrochen war.
    Durch diese Bresche brach eine Woge geschmeidiger, grüner Körper. Sie griff die Wachen an und überwältigte sie mit geradezu beiläufiger Leichtigkeit. Die gefangenen Orks gafften erstaunt.
    »Fühlt ihr, wie es sich in euch rührt?«, schrie Thrall. »Fühlt ihr, wie euer Geist sich danach sehnt, zu kämpfen, zu töten, frei zu sein?
    Kommt, meine Brüder und Schwestern!« Ohne sich umzuwenden, um sich zu vergewissern, dass sie ihm folgten, stürmte Thrall auf die Öffnung zu.
    Er hörte ihre zögerlichen Stimmen hinter sich, die mit jedem Schritt, den sie auf die Freiheit zu taten, lauter wurden. Plötzlich grunzte Thrall vor Schmerz auf, als etwas seinen Arm durchbohrte.
    Ein Pfeil war beinahe ganz in ihn eingesunken. Er ignorierte den Schmerz. Darum konnte er sich kümmern, wenn alle frei waren.

    Um Thrall

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