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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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Der alte Schamane griff Thrall unter den Arm und half ihm auf.
    »Sie haben alles gesehen«, sagte Drek'Thar zu Thrall und sprach dabei sehr leise. »Sie dürfen jetzt nicht den Mut verlieren. Du musst sofort die Rüstung anlegen und ihnen zeigen, dass sie einen neuen Häuptling haben.«
    »Herr«, sagte einer der Orks, der Drek'Thars Worte mitbekommen hatte, »die Rüstung …« Er schluckte. »Die Platte, die durchstoßen wurde – wir werden sie ersetzen müssen.«
    »Nein«, erklärte Thrall bestimmt, »das werden wir nicht tun. Vor der nächsten Schlacht werdet ihr sie wieder in Form hämmern, aber ich werde die Platte behalten. Zu Ehren von Orgrim Doomhammer, der sein Leben gab, um sein Volk zu befreien.«
    Er richtete sich zu voller Größe auf und ließ sich die Rüstung anlegen. Während er in seinem Herzen trauerte, zeigte er den anderen ein tapferes Gesicht. Schweigend und ehrfürchtig sah die versammelte Menge zu. Drek'Thars Rat war weise gewesen. Dies war jetzt das Richtige zu tun. Er beugte sich herab, nahm den riesigen Hammer auf und schwang ihn über seinem Kopf.
    »Orgrim Doomhammer hat mich zum Kriegshäuptling ernannt«, rief er. »Es ist ein Titel, den ich nicht gesucht habe, aber ich habe keine Wahl. Ich wurde ernannt, und ich werde gehorchen. Wer wird mir folgen und unser Volk mit mir in die Freiheit führen?«
    Ein Schrei erhob sich aus vielen Kehlen, rau und voller Trauer um den Tod ihres Führers. Doch es war auch ein Schrei der Hoffnung, und während Thrall dastand und die berühmte Waffe Doomhammers empor hob, wusste er in seinem Herzen, dass trotz aller Wid-rigkeiten der Sieg tatsächlich ihnen gehören würde.

SIEBZEHN
    Thrall fühlte sich wie ausgehöhlt vor Schmerz und Wut, als er zu der Eiche marschierte, die Langston mit ihren unerbittlichen Wurzeln umklammert hielt. Der Captain versuchte ebenso verzweifelt wie erfolglos, sich aufzusetzen.
    Er schreckte auf, als Thrall plötzlich in der düsteren schwarzen Rüstung über ihm aufragte. Seine Augen weiteten sich voller Furcht.
    »Ich sollte dich töten«, erklärte Thrall mit dunkler Stimme. Das Bild Doomhammers, vor seinen Augen sterbend, war noch frisch in seinem Geist.
    Langston leckte seine roten, vollen Lippen. »Gnade, Lord Thrall!«, bettelte er.
    Thrall ließ sich auf ein Knie nieder und schob sein Gesicht direkt vor das von Langston. »Und wann hast du mir jemals Gnade gezeigt?«, brüllte er. Langston zuckte vor der donnernden Stimme zu-rück. »Wann hast du eingegriffen und gesagt: ›Blackmoore, vielleicht hast du ihn genug geschlagen‹ oder ›Blackmoore, er hat sein Bestes gegeben‹ …? Wann sind solche Worte jemals über deine Lippen gekommen?«
    »Ich wollte es«, sagte Langston.
    »Im Augenblick glaubst du diese Worte wohl selbst«, sagte Thrall, während er sich wieder zu seiner vollen Größe aufrichtete und auf seinen Gefangen hinab starrte. »Aber ich bezweifle, dass du jemals wirklich so gefühlt hast. Lassen wir die Lügen. Dein Leben ist für mich von Wert – im Augenblick. Wenn du mir sagst, was ich wissen will, dann lasse ich dich und die anderen Gefangenen frei, und ihr könnt zu dem Hund zurückkehren, den ihr euren Herrn nennt.« In Langstons Blick lag Zweifel. »Du hast mein Wort«, fügte Thrall hinzu.
    »Und was ist das Wort eines Orks wert?«, sagte Langston in einem Anflug von Aufbegehren.

    »Nun, es ist dein jämmerliches Leben wert, Langston. Nichts von wahrem Wert, das gebe ich zu. Und jetzt sag mir: Woher wusstet ihr, welches Lager wir angreifen würden? Gibt es einen Spion in unserer Mitte?«
    Langston weigerte sich zu antworten und sah dabei aus wie ein trotziges Kind. Thrall bildete einen Gedanken, und die Baumwur-zeln schlangen sich enger um Langstons Körper. Der Mensch schnappte nach Luft und starrte Thrall entsetzt an.
    »Ja«, sagte Thrall ruhig, »die Bäume gehorchen meinem Willen.
    Ebenso wie die anderen Elemente.« Langston brauchte nichts über die komplizierte Beziehung von Geben und Nehmen zu wissen, die ein Schamane mit den Geistern teilte. Sollte er nur annehmen, dass Thrall die vollkommene Kontrolle besaß. »Beantworte meine Frage.«
    »Kein Spion«, grunzte Langston. Er hatte Atemschwierigkeiten, weil die Wurzeln sich eng um seine Brust zogen. Thrall bat die Eiche, sie etwas zu lockern, und der Baum tat es. »Blackmoore hat Ritter in allen übrig gebliebenen Lagern stationiert.«
    »Also egal, wo wir zugeschlagen hätten, wir wären auf seine Männer getroffen.«
    Langston

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