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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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Hinsicht sein Mitleid verdiente. Früher hatte Thrall nicht gewusst, warum Blackmoore einmal offen und herzlich war, seine Stimme klar und gebildet, und ein anderes Mal brutal und bösartig, während er undeutlich und viel zu laut sprach. Jetzt verstand er. Die Flasche hatte ihre Klauen so tief in Blackmoores Herz versenkt wie ein Adler seine Krallen in einen Hasen. Blackmoore war ein Mann, der nicht wusste, ob er sein Erbe des Verrats annehmen oder überwinden sollte, ein brillanter Stratege und Kämpfer und ein feiger, grausamer Tyrann.
    Blackmoore hatte Thrall wahrscheinlich so gut behandelt, wie es ihm überhaupt möglich gewesen war.
    Der Zorn verließ Thrall. Blackmoore tat ihm schrecklich Leid, aber dieses Gefühl änderte nichts. Er war weiterhin entschlossen, die Lager zu befreien und den Orks zu helfen, ihr Erbe wiederzuentde-cken. Und Blackmoore stand ihm dabei im Weg, ein Hindernis, das er würde beseitigen müssen.
    Er blickte wieder zu Langston hinab, der die Veränderung in Thrall spürte und ihm ein Lächeln bot, das eher an eine Grimasse erinnerte.
    »Ich halte mein Wort«, sagte Thrall. »Du und deine Männer, ihr seid frei. Ihr werdet sofort gehen. Ohne Waffen, ohne Proviant, ohne Pferde. Man wird euch folgen, aber ihr werdet nicht sehen, wer euch folgt. Wenn ihr auch nur von einem Hinterhalt sprecht oder irgendeine Art von Angriff versucht, werdet ihr sterben. Hast du verstanden?«
    Langston nickte. Mit einem kurzen Wink gab ihm Thrall zu verstehen, dass er gehen konnte. Langston brauchte keine weitere Aufforderung. Hastig kam er auf die Füße und rannte los. Thrall sah zu, wie er und die anderen entwaffneten Ritter in die Dunkelheit flohen.
    Er blickte in die Bäume hinauf und sah die Eule, deren leuchtenden Augen er auf sich gespürt hatte.
    Folge ihnen, mein Freund, wenn du willst. Berichte mir sofort, wenn sie etwas gegen uns planen.
    Mit raschelnden Flügeln sprang die Eule von ihrem Zweig und begann den fliehenden Männern zu folgen. Thrall seufzte tief. Nun, da die fiebrige Energie, die ihn während dieser langen, blutigen Nacht aufrecht gehalten hatte, langsam verschwand, erkannte er, dass auch er selbst Verletzungen davongetragen hatte und erschöpft war.
    Aber um diese Dinge konnte er sich später kümmern. Es war noch eine wichtige Pflicht zu erfüllen.

    Sie brauchten den Rest der Nacht, um alle Leichen einzusammeln und vorzubereiten, und am Morgen kräuselte sich fetter schwarzer Rauch in den blauen Himmel. Thrall und Drek'Thar hatten den Geist des Feuers gebeten, schneller zu brennen als sonst, damit es nicht so lange dauerte, bis die Körper zu Asche verbrannt waren und diese Asche dem Geist der Luft übergeben werden konnte, der sie verteilte, wie es ihm gefiel.
    Der größte und am reichsten geschmückte Scheiterhaufen war für den Edelsten von allen gedacht. Thrall und Hellscream benötigten zwei weitere Männer, um Orgrim Doomhammers riesigen Körper auf den Scheiterhaufen zu heben. Ehrfürchtig salbte Drek'Thar Doomhammers fast nackten Leib mit Ölen und murmelte dazu Worte, die Thrall nicht hören konnte. Süße Gerüche stiegen von dem Körper auf. Drek'Thar bedeutete Thrall, sich ihm anzuschließen, und gemeinsam arrangierten sie die Leiche in einer Pose des Trotzes. Tote Finger wurden gefaltet und dezent um ein zerschmettertes Schwert gebunden. Zu Doomhammers Füßen legte man die Leichen anderer tapferer Krieger, die in der Schlacht gefallen waren – die wilden, treuen weißen Wölfe, die nicht schnell genug gewesen waren, um den Waffen der Menschen auszuweichen. Einer lag zu Doomhammers Füßen, zwei weitere an jeder Seite, und über seiner Brust. An einem Ort besonderer Ehre lag der tapfere Wiseear.
    Drek'Thar streichelte seinen alten Gefährten ein letztes Mal, dann traten er und Thrall zurück.
    Thrall erwartete, dass Drek'Thar nun irgendwelche geeigneten Worte sprechen würde, doch stattdessen stieß Hellscream Thrall an.
    Unsicher wandte sich Thrall an die Menge, die sich schweigend um die Leiche ihres Häuptlings versammelt hatte.
    »Ich habe noch nicht viel Zeit in der Gemeinschaft meines eigenen Volkes verbracht«, begann Thrall. »Ich kenne unsere Traditionen des Jenseits nicht. Aber eines weiß ich: Doomhammer starb so tapfer, wie nur irgendein Ork sterben kann. Er kämpfte in der Schlacht und versuchte seine gefangenen Brüder und Schwestern zu befreien. Sicher wird er uns mit Wohlwollen betrachten, wenn wir ihn jetzt im Tode ehren, wie wir ihn stets im Leben

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