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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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nickte.
    »Nicht gerade ein optimaler Einsatz von vorhandenen Mitteln, aber für dieses Mal scheint es funktioniert zu haben. Was kannst du mir sonst noch sagen? Wie versucht Blackmoore meine Gefangen-nahme zu erreichen? Wie viele Truppen hat er? Oder soll diese Wurzel zu deinem Hals hinauf kriechen?«
    Die erwähnte Wurzel streichelte sanft Langstons Kinn, und der Widerstand des Captains brach wie ein Glaskelch, der auf einen Steinboden schmettert. Tränen traten in seine Augen, und er begann zu schluchzen. Thrall fühlte Ekel, aber trotzdem lauschte er genau auf jedes Wort, das aus Langstons Mund drang. Der Ritter platzte mit Zahlen heraus, Daten und Plänen, verriet sogar, dass Blackmoores Trunksucht begann, dessen Entscheidungen zu beeinträchtigen.
    »Er will dich unbedingt zurück haben, Thrall«, schnaufte Langston und blickte aus rotunterlaufenen Augen zu dem Ork hinauf. »Du bist der Schlüssel zu allem.«
    Der Schlüssel? Wovon sprach der Ritter? Misstrauisch verlangte Thrall: »Erklär das.«
    Während die Wurzelfesseln von seinem Körper abfielen, schien Langston ermutigt und sogar noch eifriger bemüht, alles zu verraten, was er wusste.
    »Der Schlüssel zu allem«, erklärte er. »Als er dich fand, wusste er, dass er dich benutzen konnte. Zunächst als Gladiator, aber er plante mehr.« Langston wischte sich das nasse Gesicht ab und versuchte, so viel von seiner verlorenen Würde zurückzugewinnen, wie er nur konnte. »Hast du dich nie gefragt, warum er dir das Lesen beibringen ließ, dir Karten gab und Strategie beibrachte?«
    Thrall nickte, gespannt und erwartungsvoll.
    »Er wollte, dass du schließlich eine Armee anführst, eine Armee von Orks.«
    Wut überkam Thrall. »Du lügst! Warum sollte Blackmoore gewollt haben, dass ich seine Gegner anführe?«
    »Aber sie … du … ihr wärt keine Gegner gewesen«, sagte Langston. »Du solltest eine Armee von Orks gegen die Allianz führen.«
    Thrall klappte der Mund auf. Er konnte nicht glauben, was er da hörte. Er hatte gewusst, dass Blackmoore grausam und rücksichtslos war, aber das … das war Verrat auf einer schwindelerregenden Ebene.
    Gegen sein eigenes Volk!
    Es konnte nicht stimmen. Doch Langston schien in seiner Not die reine Wahrheit zu sprechen, und sobald das Entsetzen abgeklungen war, erkannte Thrall, dass dieser Plan für Blackmoore sehr viel Sinn ergeben würde.
    »Du vereinst die besten Qualitäten beider Völker«, fuhr Langston fort, »die Stärke und die Blutlust eines Orks, verbunden mit der In-telligenz und dem strategischen Wissen eines Menschen. Du würdest Orks befehligen, und sie wären unschlagbar.«
    »Und Aedelas Blackmoore wäre nicht länger Generalleutnant, sondern … was? König? Absoluter Herrscher? Herr über das ganze Land?«
    Langston nickte heftig. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie er geworden ist, seit du entkommen bist. Er behandelt uns alle so schlecht.«
    »Schlecht?«, grollte Thrall. »Ich wurde geschlagen und getreten, und man ließ mich denken, ich sei ein Nichts! Ich musste mich täglich in der Arena dem Tod stellen. Ich und mein Volk, wir kämpfen um unser Leben. Wir kämpfen um die Freiheit. Das , Langston, ist schlecht. Sprich mir nicht von Schmerzen und Schwierigkeiten, denn du erleidest ziemlich wenig von beidem.«
    Langston schwieg, und Thrall dachte über das nach, was er gerade erfahren hatte. Es war eine kühne und verwegene Strategie, doch, welche Fehler Aedelas Blackmoore auch immer besitzen mochte, er war ein kühner und verwegener Mann. Thrall hatte die Leute hier und da über die Schande von Blackmoores Familie reden hören.
    Aedelas war stets bemüht gewesen, diesen Schandfleck von seinem Namen zu wischen, aber vielleicht saß der Makel sehr tief. Vielleicht hatte er sich bis zu seinen Knochen durchgefressen – oder gar bis zu seinem Herzen.
    Warum aber, wenn es Blackmoores Ziel gewesen war, am Ende Thralls vollkommene Treue zu gewinnen, hatte er ihn nicht besser behandelt? Erinnerungen erschienen in Thralls Geist, an die er seit Monaten nicht mehr gedacht hatte: ein lachender Blackmoore, der zufrieden mit ihm war; ein Teller voller Süßigkeiten nach einem besonders guten Kampf; eine liebevolle Hand, die sich auf eine große Schulter legte, wenn Thrall ein schwieriges strategisches Problem gelöst hatte …
    Blackmoore hatte stets sehr widerstreitende Gefühle in Thrall geweckt. Furcht, Bewunderung, Hass, Verachtung. Aber zum ersten Mal erkannte Thrall, dass Blackmoore in vielerlei

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