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Warm Bodies

Warm Bodies

Titel: Warm Bodies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Marion
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einfach kollabiert. »Davon, dass wir Monat für Monat eine ganze Apotheke voll Medizin durchballern, nicht zu reden. Die Bergungsteams kommen kaum noch hinterher. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis wir mit den anderen Enklaven Krieg um das letzte Fläschchen Prozac führen.«
    War es bloß Angst?, rätseln die Stimmen. Wir hatten Angst in der besten aller Zeiten; wie konnten wir dann die schlimmsten meistern? Also suchten wir die höchsten Mauern und sammelten uns dahinter. Wir sammelten uns, bis wir die Größten und Stärkstenwaren, wählten die größten Generäle und entdeckten die meisten Waffen und glaubten, dass dieser ganze Maximalismus uns irgendwie glücklich machen würde. Doch so einfach konnte es einfach nicht sein.
    »Was ich nicht fasse«, sagt Nora und quetscht sich am zum Reißen gespannten Bauch einer morbid schwangeren Frau vorbei, »ist, dass die Leute trotz all dieser Nöte und Engpässe, unter denen wir leiden, immer noch Kinder rauspumpen. Überschwemmen sie die Welt mit Kopien ihrer selbst, bloß weil das Tradition ist, weil man das eben so macht?«
    Julie wirft Nora einen Blick zu, macht den Mund auf und schließt ihn dann wieder.
    »Egal, ob wir unter einem Berg bekackter Windeln verhungern – keiner hat Mut genug, auch nur anzudeuten, dass die Leute ihren Samen eine Weile vielleicht besser in ihren Nüssen lassen.«
    »Ja, aber…«, setzt Julie an. Ihre Stimme klingt ungewohnt schüchtern. »Ich weiß nicht … es ist doch auch etwas Schönes, findest du nicht? Weiter leben und wachsen, obwohl die Welt eine Leiche ist? Sich nicht unterkriegen lassen, ganz egal, wie viele von uns sterben?«
    »Was soll denn schön daran sein, dass die Menschheit sich nicht unterkriegen lässt? Herpes lässt sich auch nicht unterkriegen.«
    »Ach, sei still, Nora. Du liebst Menschen. Perry war der Misanthrop.«
    Nora lacht und zuckt mit den Schultern.
    »Es geht nicht darum, die Bevölkerungszahl zu halten, es geht darum, weiterzugeben, wer wir sind und was wir gelernt haben, damit es weitergeht . Damit wir nicht einfach aufhören. Klar, in gewisser Weise ist das selbstsüchtig, aber welchen Sinn sollte unser kurzes Leben sonst haben?«
    »Stimmt wohl«, gesteht Nora ein. »Ist ja nicht so, dass wir irgendein anderes Vermächtnis hätten in dieser Ära, in der alles vorbei ist.«
    »Richtig. Alles verschwindet. Ich habe gehört, das letzte Land der Welt sei im Januar zusammengebrochen.«
    »Echt? Welches war es denn?«
    »Kann mich nicht erinnern. Schweden vielleicht?«
    »Also ist der Globus offiziell blank. Deprimierend.«
    »Wenigstens hast du ein kulturelles Erbe, an dem du dich festhalten kannst. Dein Dad war Äthiopier, nicht wahr?«
    »Ja, aber was soll ich damit anfangen? Er konnte sich an sein Land nicht erinnern, ich war nie da, und jetzt existiert es nicht mehr. Alles, was mir davon geblieben ist, ist braune Haut, und wen interessiert heute noch Farbe?« Sie deutet vage auf mein Gesicht. »In ein, zwei Jahren sind wir sowieso alle grau.«
    Während die beiden frotzeln, falle ich ein Stück zurück. Ich sehe sie reden und gestikulieren, lausche ihren Stimmen, ohne ihre Worte zu hören.
    Was ist von uns geblieben?, klagen die Geister, zurückgetrieben in die Schatten meines Unterbewussten. Keine Länder, keine Kulturen, keine Kriege, aber immer noch kein Frieden. Was ist es dann, in unserem Kern? Was windet sich in unseren nackten Knochen?
     
    Am späten Nachmittag erreichen wir die Straße, die mal Juwelen-Straße hieß. Geradeaus die Schulgebäude, plump und selbstzufrieden, und mir zieht sich der Magen zusammen. An der Kreuzung zögert Julie und sieht sorgenvoll zu den erleuchteten Fenstern hinüber. »Da sind die Trainingsstätten«, sagt sie. »Aber die willst du nicht sehen. Lass uns weitergehen.«
    Erleichtert folge ich ihr weg von dieser dunklen Straße,das knallgrüne Schild aber starre ich im Vorbeigehen an. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der erste Buchstabe ein J ist.
    »Wie heißt … die Straße?«, frage ich und zeige auf das Schild.
    Julie lächelt. »Das ist die Julie-Straße.«
    »Da war mal die Zeichnung eines Diamanten drauf oder so was«, sagt Nora, »aber ihr Dad hat sie umbenannt, als die Schule gebaut wurde. Ist das nicht süß?«
    »Es war echt süß«, gibt Julie zu. »Das ist etwas, das Dad manchmal gelingt.«
    Sie führt uns rund um die Mauer zu einem breiten, dunklen Tunnel gleich gegenüber dem Haupttor. Hier müssen vor langer Zeit die Teams ihren Triumphzug

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