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Warm Bodies

Warm Bodies

Titel: Warm Bodies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Marion
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Zukunft. Nichts außer dem verzweifelten Bedürfnis, die Dinge so zu lassen, wie sie sind , wie sie immer gewesen sind . Sie müssen in der Bahn ihrer Schleife bleiben, um nicht überwältigt, in Brand gesetzt und verschlungen zu werden von den Farben, den Geräuschen, dem weit offenen Himmel.
    Und so summt dieser Gedanke in meinem Kopf, knistert in meinen Nerven wie Stimmen in einem Telefondraht: Was, wenn wir sie zum Abdriften bringen könnten? Schon jetzt haben wir ihr Gefüge gestört und eine blinde Wut provoziert. Was, wenn wir eine so tiefgreifende, neuartige und überraschende Veränderung bewirken könnten, dass sie einfach zerbrechen? Kapitulieren? Zu Staub zerfallen und auf dem Wind aus der Stadt reiten?
    »R?«, sagt Julie und berührt meinen Arm. »Wo steckst du? Tagträumst du wieder?«
    Ich lächele und zucke die Schultern. Wieder mal lässt mich mein Sprachvermögen im Stich. Bald jedoch werde ich es brauchen. Was immer es ist, das ich vorhabe, ich weiß, dass es alleine nicht geht.
    Der Barkeeper kommt mit unseren Drinks. Julie grinst mich und Nora an, als wir die drei Gläser mit dem blassgelben Nektar taxieren. »Wisst ihr noch? Als wir Kinder waren, war Grapefruit der Drink für starke Typen. Der Whiskey unter den Säften.«
    »Stimmt.« Nora lacht. »Apfelsaft, Caprisonne, das war was für Weicheier.«
    Julie hebt ihr Glas. »Auf unseren neuen Freund Archie.«
    Ich hebe mein Glas einen Daumenbreit an, und die Mädchen stoßen mit mir an. Wir trinken. Ich schmecke nicht wirklich was, aber der Saft brennt in meinem Mund, findet seinen Weg in die alten Verletzungen, Bisse, die gebissen zu haben ich mich nicht mehr erinnern kann.
    Julie bestellt noch eine Runde, und als die Getränke kommen, hängt sie sich die Kuriertasche über die Schulter und nimmt alle drei Gläser. Sie beugt sich dicht zu uns herab und zwinkert Nora und mir zu. »Gleich wieder da.« Mit den Gläsern in den Händen verschwindet sie auf die Toilette.
    »Was … macht sie?«, frage ich Nora.
    »Keine Ahnung. Unsere Drinks klauen?«
    Wir sitzen da, und es entsteht eine peinliche Stille. Wir sind Freunde einer Freundin, denen das Verbindende von Julies Anwesenheit fehlt. Nach ein paar Minuten beugt Nora sich zu mir und senkt die Stimme. »Du weißt, warum sie gesagt hat, dass du mein Freund bist, nicht wahr?«
    Ich zucke mit einer Schulter. »Klar.«
    »Es hat nichts zu bedeuten. Sie wollte nur von dir ablenken. Wenn sie gesagt hätte, dass du ihr Freund bist, oder ihr Bekannter, oder irgendwas, was mit ihr zu tun hat, hätte Grigio dich in die Zange genommen, bis dir Hören und Sehen vergangen wäre. Und wenn er dich erst richtig angeschaut hätte … das Make-up ist nicht perfekt.«
    »Ich ver … stehe.«
    »Und nur, dass du’s weißt. Das war eine große Sache, dass sie dich heute zu ihrer Mom mitgenommen hat.«
    Ich ziehe die Augenbrauen hoch.
    »Sie erzählt sonst nie jemandem davon. Nie. Drei Jahre lang hat sie nicht mal Perry die ganze Geschichte erzählt. Ich weiß nicht genau, was es für sie bedeutet, aber … das ist neu.«
    Verlegen starre ich den Tresen an. Ein sonderbar zärtliches Lächeln läuft über Noras Gesicht. »Weißt du, dass du mich ein bisschen an Perry erinnerst?«
    Ich erstarre. Wieder spüre ich heiße Reue in meiner Kehle hochkochen.
    »Ich weiß nicht genau, wieso – ich meine, du bist ganz sicher nicht der Angeber, der er war, aber du hast etwas von diesem … Funkeln, das er hatte, als er jünger war.«
    Ich sollte mir den Mund zunähen. Ehrlich zu sein ist ein Drang, der mich mehr als einmal in Teufels Küche gebracht hat. Aber ich kann es nicht mehr für mich behalten. Die Worte bauen sich auf und platzen aus mir heraus wie ein nicht mehr zurückzuhaltendes Niesen. »Ich habe … ihn getötet. Sein Hirn … gegessen.«
    Nora schürzt die Lippen und nickt bedächtig. »Ja … ich dachte mir schon, dass du das vielleicht gemacht haben könntest.«
    Mir entgleisen sämtliche Gesichtszüge. »Was?«
    »Ich habe es nicht gesehen, aber ich habe zwei und zwei zusammengezählt. Es macht Sinn.«
    Fassungslos sehe ich sie an. »Julie … weiß es?«
    »Glaub ich nicht. Aber selbst wenn, bin ich mir ziemlich sicher, dass es in Ordnung für sie wäre.« Sie berührt meine Hand, die auf dem Tresen liegt. »Du könntest es ihr sagen, R. Ich glaube, dass sie dir vergeben würde.«
    »Warum?«
    »Aus demselben Grund, aus dem ich dir vergebe.«
    » Warum?«
    »Weil das nicht du warst. Es war die Seuche.«
    Ich

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