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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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der Richter und seine Frau so dicht nebeneinander saßen, dass sich ihre Arme und Schenkel berührten. Keiner von beiden hatte die dampfenden Teetassen angerührt, die vor ihnen standen. Laird bot auch Duncan und DeeDee eine Tasse an.
    Duncan lehnte ab. DeeDee lächelte zu der griesgrämigen Haushälterin auf. »Haben Sie eine Cola Light?«
    Sie dampfte ab, um DeeDees Wunsch nachzukommen.
    »Haben sie ihn weggebracht?«
    Duncan nahm an, dass der Richter damit den Leichnam meinte. »Ja. Er ist auf dem Weg in die Pathologie.«
    »Wo er hingehört«, murmelte er abfällig.
    Elise Laird neigte den Kopf. Duncan fiel auf, dass sie die
Hände fest verschränkt und die Ärmel ihres Sweaters über die Handrücken gezogen hatte, wie um sie zu wärmen.
    Die Haushälterin kehrte mit DeeDees Cola zurück, die sie in einem Kristallglas mit Eiswürfeln servierte und auf einem kleinen Untersetzer mit Zierdeckchen und Serviette absetzte. DeeDee verdiente sich Duncans Hochachtung, als sie sich wider Erwarten artig bei der Haushälterin bedankte. Bei jeder anderen Gelegenheit hätte sie mit schallendem Gelächter oder eisigem Spott auf diese prätentiöse Dekoration reagiert.
    Auf einen Wink des Richters hin verschwand Mrs Berry und ließ sie allein. Der Richter legte den Arm um seine Gemahlin und zog sie noch fester an sich. Er sah sie besorgt an und richtete den Blick dann auf Duncan.
    »Wir haben den Polizisten alles erzählt, was wir wissen. Sie haben sich ausführlich Notizen gemacht. Ich weiß nicht, was wir noch hinzuzufügen hätten, obwohl wir natürlich nach bestem Vermögen beitragen möchten, diesen Vorfall so schnell wie möglich zu lösen.« Seine Miene war ernst und betroffen.
    »Ich bitte Sie nur ungern, uns noch einmal zu erzählen, was passiert ist, aber Detective Bowen und ich müssen alles mit eigenen Ohren hören«, erklärte ihm Duncan. »Sie verstehen das sicherlich.«
    »Natürlich. Bringen wir die Sache hinter uns, damit ich Mrs Laird wieder ins Bett bringen kann.«
    »Ich werde es so schmerzlos machen wie möglich.« Duncan ließ sein versöhnlichstes Lächeln erstrahlen. »Dennoch muss ich Sie bitten, Richter, während unserer Befragung keine Anmerkungen zu machen und nicht zu antworten, wenn Sie nicht ausdrücklich gefragt werden. Bitte sagen Sie nichts, was Mrs Lairds Erinnerung beeinflussen könnte. Es ist wichtig, dass wir von ihr selbst …«
    »Ich kenne die Prozedur, Detective.« Der Einwurf des
Richters war rüde und sein Ton barsch, doch seine Miene blieb so freundlich wie Duncans. »Bitte fahren Sie fort.«
    Der herablassende Tonfall des Mannes wurmte Duncan. Der Richter war es gewohnt, den Ton anzugeben. In seinem Gerichtssaal war er ein despotischer Alleinherrscher. Aber dies war Duncans Arena, hier bestimmte er. Damit ihn sein Groll nicht wieder in die Bredouille brachte, hielt Duncan es für geschickter, den Anfang DeeDee zu überlassen, die die beiden sanft an das Thema heranführen würde. Er würde übernehmen, wenn es an die Details ging.
    Er nickte DeeDee dezent zu, und sie übernahm augenblicklich die Führung. »Mrs Laird?« DeeDee wartete ab, bis Elise den Kopf gehoben hatte und sie ansah. »Können Sie mit uns noch einmal durchgehen, was sich heute Nacht zugetragen hat?«
    Bevor Elise begann, atmete sie tief durch. »Ich ging nach unten, um mir etwas zu trinken zu holen.«
    »Wie fast jede Nacht«, warf der Richter trotz Duncans Bitte, nur zu sprechen, wenn er gefragt wurde, ein.
    Duncan beschloss, ihm das durchgehen zu lassen. Einmal. »Sie leiden an chronischer Schlaflosigkeit.« Er hatte mitbekommen, wie der Richter das zu Crofton gesagt hatte.
    »Ja.« Dabei sah sie DeeDee an, nicht ihn. »Ich war gerade in die Küche gekommen, als …«
    »Verzeihung. Wann war das?«, fragte DeeDee.
    »Gegen halb eins. Ich weiß noch, dass ich kurz nach Mitternacht auf die Uhr gesehen habe. Ungefähr eine halbe Stunde später stand ich auf und kam herunter. Ich dachte, ein Glas Milch würde mir beim Einschlafen helfen. Manchmal nützt es etwas.«
    Sie verstummte, als würde sie erwarten, dass jemand etwas dazu sagte. Als alle schwiegen, fuhr sie fort: »Ich war in der Küche, als ich ein Geräusch hörte.«
    »Was für ein Geräusch?«
    Sie wandte sich Duncan zu und sah ihm zum ersten Mal seit dem kurzen Moment in der Küche in die Augen. »Ich war mir nicht sicher, was für ein Geräusch es war. Ich bin mir immer noch nicht sicher. Ich glaube, es waren Schritte. Oder er ist gegen ein

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