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WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

Titel: WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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auf der Hut. »Du würdest es wirklich tun?«
    »Ihr Weg ist der einzige Weg«, sagte Riley. »Das weiß ich jetzt. Die Zeit ist gekommen, mich meinem Schicksal zu fügen. Und auf den Sieger zu setzen.«
    Nachdenklich tippte sich Garrick mit der Klinge ans Kinn, dann beugte er sich vor und zerschnitt Rileys Fesseln.
    »Keinen Unfug und keine Zauderei, Riley. Ein schneller Stich, und du kriegst von mir einen Vermerk für gutes Betragen. Andernfalls betrachte ich dich als Feind.«
    Riley nahm das angebotene Messer. »Vielen Dank, Herr. Sie können sich auf mich verlassen.«
    Chevie konnte nur hoffen, dass Riley ihm etwas vorspielte, denn wenn er tatsächlich vorhatte, alles zu tun, um seine eigene Haut zu retten, würden Duff und sie vermutlich dran glauben müssen. In jedem Fall musste sie jetzt Empörung zeigen.
    »Tu das nicht, Kleiner«, warnte sie ihn. »Wenn du einen FBI-Mann tötest, gibt es keinen Ort, wo du sicher bist.«
    Garrick lächelte verschlagen. »Oh doch, den gibt es, Agent Savano. Oder besser gesagt, eine Zeit  – nicht wahr?«
    Riley schloss die Hand um den Messergriff, und dann bewegte er sich so schnell, dass selbst Garrick die Augenbrauen hochzog. Er wirbelte das Messer einmal durch die Luft und versenkte die Klinge mit einer flüssigen Bewegung zwischen Duffs dritter und vierter Rippe, direkt über dem Herzen. Ein mohnroter Blutfleck erblühte an der Stelle und breitete sich rasch auf dem sauberen Hemd des Agenten aus.
    »So«, sagte Riley mit leicht zitternder Stimme, »das war’s. Keine große Sache. Soll ich die andere auch erledigen? Zum Staub, wie Sie immer sagen, Herr.«
    »Mörder!«, schrie Chevie und trat mit dem Fuß nach Riley, doch Garrick lenkte den Tritt mit seinem Handballen ab.
    »Hut ab, Junge. Das war ein sauberer Stich. Wie ein glühender Schürhaken in Schnee.«
    »Und das Mädchen, Herr?«
    »Nein«, sagte Garrick und nahm ihm das Springmesser wieder ab. »Obwohl jeder Stich dich mit Blut an mich bindet. Aber das muss ich selbst tun.«
    Garrick packte Chevie am Kinn. Seine Finger fühlten sich an wie eine eisige Zange. Er drückte ihren Kopf nach hinten, nahm ihr vorsichtig den Timekey ab und legte ihr die Klinge an den Hals.
    Chevie zuckte zusammen, und ihr ganzes Leben zog vor ihrem inneren Auge vorüber, genau wie sie es in den Filmen immer behaupteten.
    Sie sah das Gesicht ihrer Lehrerin, liebevoll und besorgt, als diese sie bei einem Ausflug im Topanga State Park aus den Krallen eines Dornengestrüpps befreite. Sie sah, wie ihr Vater auf seinem Motorrad um eine Kurve des Pacific Coast Highway verschwand, und jetzt wusste sie, dass er nicht zurückkommen würde, dass sein Tank auf dem Weg durch Venice Beach explodieren würde. Sie sah ihre Freundin Nikki, wie sie am Strand von Cross Creek auf einer großen Welle surfte, die Hände gen Himmel gereckt, als könnte sie sich an einer der Wolken festhalten.
    Die Bilder verblassten, und Chevie bemerkte überrascht, dass sie noch lebte. Garrick kauerte gebückt über ihr, das Gesicht zu einer Grimasse verzerrt. Ein Mann im Kampf mit seinen Dämonen.
    Du musst dich durchsetzen , Albert Garrick , dachte er. Dein Geist gehört dir .
    Chevie traute sich kaum zu atmen. Die winzigste Bewegung würde ihren zarten Hals gegen die rasiermesserscharfe Klinge drücken.
    Tu es , befahl sich Garrick. Mach den Schnitt. Zum Staub .
    Riley versuchte, sein Zögern auszunutzen. »Lassen Sie das Mädchen, Herr. Sie sind doch wegen mir hier. Lassen Sie sie, und dann nichts wie weg.«
    Garrick fuhr herum und hielt die Messerspitze drohend vor das Auge des Jungen. »Da hast du vollkommen recht, mein Junge. Ich bin deinetwegen hier, und du hast dich bewährt. Jetzt mach dich nützlich und prüf, ob jemand von den Herren noch einen Herzschlag hat.«
    Riley gehorchte, hielt jedoch im Türrahmen inne. »Wir sind noch nicht in Sicherheit, Herr. Vielleicht wäre eine Geisel ganz nützlich?«
    Garrick ging sofort auf den Vorschlag ein, denn er gab ihm einen legitimen Vorwand, das Mädchen zu verschonen.
    »Ja, das wäre sie vielleicht wirklich. Aber ich fürchte, die hier würde bei der ersten Gelegenheit Ärger machen.«
    »Ich bürge für sie«, sagte Riley.
    »Ist dir klar, was du da sagst?«, fragte Garrick. »Du bietest dein Leben an, um für ihre Missetaten zu bezahlen? Ihre Strafe wäre deine? Dabei stehst du mit deinem Fluchtversuch selbst schon am Rande des Abgrunds, trotz dieses Mordes. Ich werde dir nicht mehr das Geringste durchgehen

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