Warrior Cats 2. Feuer und Eis
Feuerherz blinzelnd. »Kommt!«
»Mhhmm! Fühlt sich gut an!«, miaute Rußpfote, als sie hinter ihm den glatten Stein hinaufrannte. Nach dem eiskalten Waldboden war der Fels angenehm warm.
Sie blieben oben stehen, wo das Gelände auf der anderen Seite steil zum Wald abfiel. Feuerherz horchte auf das sanfte Plätschern des vom Hochland herabfließenden Flusses, der zunächst das Territorium des FlussClans begrenzte und dabei die Sonnenfelsen berührte, bevor er eine Wendung machte und tiefer in das FlussClan-Territorium strömte. Man konnte ihn jetzt kaum hören – vielleicht war nach dem trockenen Wetter der Wasserstand niedrig.
Feuerherz streckte sich, genoss die Wärme des Felsens unter seinem Körper und die sanfte Hitze der Sonne auf seinem Pelz. Er schloss die Augen und war stolz, hier zu liegen, an einem Ort, zu dem Generationen von Katzen aus dem DonnerClan gekommen waren, um sich zu wärmen, und um dessen Besitz sie hart gekämpft hatten.
Graustreif gesellte sich zu ihm. »Kommt her!«, rief er den beiden Schülern zu. »Genießt die Sonne, solange sie scheint. Es liegen noch genug kalte, feuchte Tage vor uns.«
Die beiden Schüler legten sich schnurrend neben ihre Mentoren auf den glatten Stein und ließen die Wärme ins Fell sickern.
»Ist dies die Stelle, wo Rotschweif gestorben ist?«, fragte Farnpfote.
»Ja«, antwortete Feuerherz vorsichtig.
»Und wo Tigerkralle sein Rächer geworden ist und Eichenherz umgebracht hat?«, meldete sich Rußpfote.
Feuerherz kribbelte das Fell, als er an Rabenpfotes Bericht dachte – dass Rotschweif für den Tod von Eichenherz verantwortlich gewesen sei und Tigerkralle dann Rotschweif getötet habe, den Zweiten Anführer seines eigenen Clans. Er schob diese beunruhigenden Gedanken beiseite und antwortete einfach: »Dies ist die Stelle.«
Die beiden Schüler schwiegen und blickten ehrfürchtig den Abhang hinab.
Plötzlich vernahm Feuerherz ein Geräusch. Er spitzte die Ohren.
»Psst!«, zischte er. »Was könnt ihr hören?«
Die beiden Schüler horchten angestrengt nach vorn.
»Ich glaube, ich kann etwas krabbeln hören«, flüsterte Farnpfote.
»Vielleicht ist es eine Wühlmaus«, murmelte Graustreif. »Könnt ihr ausmachen, von wo das Geräusch kommt?«
»Von da drüben!«, miaute Rußpfote und sprang auf. Das Krabbelgeräusch wurde wilder und verstummte.
»Sie hat dich gehört«, bemerkte Feuerherz trocken. Rußpfote wirkte zerknirscht und Farnpfote schnurrte amüsiert wegen der Ungeschicklichkeit seiner Schwester.
»Mach dir nichts draus«, sagte Graustreif. »Jetzt weißt du, dass es besser ist, sich langsam anzuschleichen, besonders bei Wühlmäusen. Sie sind schnell!«
»Sitzt still und horcht«, riet Feuerherz. »Wenn wir das nächste Mal etwas hören, findet raus, wo es ist, und bewegt euch dann sehr langsam darauf zu. Eine Maus könnte wahrscheinlich sogar das Rascheln eures Fells hören, lasst sie also denken, dass es nur der Wind ist, der über den Felsen weht.«
Die Katzen blieben, wo sie waren. Keiner wagte, sich zu rühren, bis sie das Krabbelgeräusch wieder hörten. Mit gespitzten Ohren erhob sich Feuerherz und kroch vorwärts. Dabei setzte er die Pfoten geräuschlos eine vor die andere, bis er den Rand eines schmalen Spalts erreichte, der quer über die Felsplatte lief. Er wartete. Das krabbelnde Geräusch war weiterhin zu hören. Feuerherz stürzte vor, langte mit einer Vorderpfote hinunter in den Spalt, schaufelte eine fette Wühlmaus heraus, die sich im Schatten versteckt hatte, und schleuderte sie auf den hellen Stein. Sie quiekte benommen beim Aufprall auf den harten Untergrund und Feuerherz erledigte sie sofort.
»Oh!«, miaute Rußpfote. »So möchte ich das auch tun!«
»Keine Sorge, du wirst noch jede Menge Gelegenheiten dazu bekommen. Aber jetzt gehen wir erst mal zurück in den Wald«, sagte Graustreif.
»Wollen wir denn nichts anderes fangen?«, protestierte Rußpfote.
»Hast du diese Wühlmaus quieken hören?«, fragte Feuerherz. Seine Schülerin nickte. »Na ja, und das hat auch jedes andere Tier hier in der Nähe gehört. Die Beute wird sich nun eine Weile lang versteckt halten. Ich hätte sie fangen und töten sollen, bevor sie ein Geräusch von sich geben konnte.«
Die Schnurrhaare seines Freundes zuckten amüsiert. »Ich hätte ja nichts gesagt«, schnurrte er.
Feuerherz nahm die tote Wühlmaus mit dem Maul auf und zusammen zogen die Katzen den Abhang hinab und traten zwischen die Bäume. Nach der Wärme der
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