Warrior Cats 2. Feuer und Eis
leid«, miaute Rußpfote, die sich hinter Feuerherz eingereiht hatte.
»Es ist nicht deine Schuld«, sagte er und seufzte. Besorgt fragte er sich, wie sie das alles dem Clan erklären sollten. Keine Frischbeute für die Ältesten – es war jetzt keine Zeit mehr, um zu der Wühlmaus zurückzukehren – und ein pitschnasser Graustreif.
Er schauderte bei dem Gedanken, dass er fast seinen engsten Freund verloren hätte. Dem SternenClan sei Dank, dass Silberfluss da gewesen war und ihn gerettet hatte.
»Der Bach bei der Sandkuhle hat noch Wasser«, sagte Farnpfote nachdenklich hinter ihm.
»Was?«, fragte Feuerherz, aus seinen trüben Gedanken aufgescheucht.
»Der Clan wird vermutlich annehmen, dass Graustreif da reingefallen ist«, fuhr der junge Schüler fort.
»Wir könnten sagen, er wollte uns zeigen, wie man Fische fängt«, ergänzte Rußpfote.
»Ich bin mir nicht so sicher, dass irgendeine Katze glauben würde, Graustreif würde sich bei diesem Wetter freiwillig nasse Pfoten holen«, erwiderte ihr Mentor.
»Na ja, ich möchte nicht unbedingt, dass der ganze Clan erfährt, dass mich eine Katze aus dem FlussClan gerettet hat«, sagte Graustreif mit einem Aufblitzen seines alten Stolzes. »Und sie dürfen auch nicht erfahren, dass wir schon wieder auf dem Territorium des FlussClans waren.«
Feuerherz nickte. »Kommt jetzt!«, befahl er. »Wir rennen den Rest des Weges. Damit Graustreif warm wird.«
Die Katzen stoben über die Clan-Grenze und vorbei an den Sonnenfelsen. Sie erreichten das Lager, als die Sonne gerade hinter den Baumwipfeln verschwand.
Graustreifs Fell war ein wenig getrocknet, aber an seinen Schnurrhaaren und am Schwanz hingen gefrorene Tropfen.
Feuerherz ging voran durch den Ginster. Besorgt sah er Tigerkralle auf der Lichtung sitzen und sie beobachten.
Der Zweite Anführer fixierte ihn mit scharfen Augen. »Keine Frischbeute?«, knurrte er. »Ich dachte, ihr solltet diesen beiden heute beibringen, wie man jagt. Aber du siehst völlig durchweicht aus, Graustreif. Du musst in einen Fluss gefallen sein.« Er blähte die Nüstern und erhob sich zu voller Höhe. »Erzählt mir bloß nicht, dass ihr wieder im FlussClan-Territorium gewesen seid!«
12. Kapitel
Feuerherz hob den Kopf und wollte gerade etwas sagen, doch Rußpfote kam ihm zuvor. »Es ist meine Schuld, Tigerkralle«, sagte sie und blickte kühn zu dem großen Kater auf. »Wir haben auf dem gefrorenen Bach bei der Sandkuhle gejagt, in der Biegung, wo es so tief ist. Sogar dieses Stück war zugefroren. Ich bin ausgerutscht, und Graustreif ist mir zu Hilfe gekommen, aber das Eis war nicht dick genug für ihn und er ist eingebrochen und ins Wasser gefallen.« Tigerkralle blickte ihr in die klaren, hellen Augen, als sie noch hinzufügte: »Es ist wirklich tief da. Feuerherz musste ihn herausziehen.«
Der zuckte bei ihren Worten zusammen. War er nicht starr vor Entsetzen dagestanden, als er seinen Freund im Fluss verschwinden sah?
Tigerkralle nickte und betrachtete Graustreif. »Geh zu Gelbzahn, bevor du noch erfrierst.« Dann stand er auf und stakste davon. Feuerherz seufzte erleichtert auf.
Graustreif zögerte nicht länger und stürmte zu Gelbzahns Bau. Trotz des langen Laufs nach Hause klapperten seine Zähne. Farnpfote trottete mit vor Erschöpfung schlaff herabhängendem Schwanz zu seinem Nest.
Feuerherz sah Rußpfote an. »Hast du denn kein bisschen Angst vor Tigerkralle?«, fragte er neugierig.
»Warum sollte ich?«, entgegnete sie. »Er ist ein großer Krieger. Ich bewundere ihn.«
Natürlich, warum auch nicht? , dachte Feuerherz. »Du lügst sehr gut«, grollte er streng und bemühte sich, wie ein Mentor zu klingen.
»Na ja, ich versuche, nicht zu lügen«, sagte Rußpfote. »Ich dachte nur, die Wahrheit wäre in diesem Fall nicht sehr hilfreich.«
Er musste zugeben, dass sie damit recht hatte. Langsam schüttelte er den Kopf. »Geh und wärm dich auf.«
»Ja, Feuerherz!« Sie neigte den Kopf und rannte hinter Farnpfote her.
Feuerherz ging langsam zum Bau der Krieger hinüber. Er dachte darüber nach, wie leicht seiner Schülerin die Geschichte von Graustreifs Nasswerden über die Lippen gekommen war. Aber dennoch glaubte er, dass sie eine wohlmeinende und ehrliche Katze war. Er dachte an Rabenpfote, eine andere redliche Katze. War seine Behauptung, dass Tigerkralle Rotschweif getötet habe, auch nur eine Geschichte gewesen, die ihm in der Hitze des Gesprächs von den Lippen gesprungen war?
Er verscheuchte den
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