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Warrior Cats 2. Feuer und Eis

Titel: Warrior Cats 2. Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Sonnenfelsen wirkte der Wald kühl, obwohl Sonnenhoch näher rückte. Feuerherz roch frische Markierungen an der Grenze zum FlussClan. Dahinter senkte sich das Gelände zum Wasser hinunter.
    Ein Blatt flatterte auf Farnpfote herab. Der junge Kater sprang sofort hoch und fing es zwischen den Pfoten. Dann sah er sich selbstzufrieden um.
    »Gut gemacht!«, rief Graustreif. »Du wirst mit Wühlmäusen keine Schwierigkeiten haben!« Sein Schüler wirkte doppelt zufrieden.
    »Guter Fang, Farnpfote!«, miaute auch seine Schwester. Sie knuffte mit der Nase die Schulter ihres Bruders.
    »Der Fluss ist heute ruhig«, murmelte Feuerherz durch sein Maul voll Wühlmaus.
    »Weil er zugefroren ist«, rief Rußpfote aufgeregt. »Ich kann es durch die Bäume sehen!«
    Ihr Mentor ließ die Wühlmaus fallen. »Zugefroren? Voll und ganz?« Er starrte hinunter. Am Grund glitzerte der Fluss, frostig und still. Konnte Rußpfote recht haben? Seine Pfoten kribbelten vor Aufregung. Er hatte noch nie gesehen, dass der Fluss vollständig zugefroren war.
    »Können wir mal nachschauen?«, fragte die kleine Kätzin. Ohne auf eine Antwort zu warten, sprang sie an den Duftmarken vorbei. Feuerherz’ Aufregung verwandelte sich in Panik, als er die graue Schülerin in das Territorium des Fluss-Clans verschwinden sah. Nachrufen konnte er ihr nicht – er wollte nicht die Aufmerksamkeit einer vielleicht feindlichen Patrouille in der Nähe erregen. Aber er musste Rußpfote zurückholen. So ließ er die Wühlmaus liegen und spurtete hinter Rußpfote her. Graustreif und Farnpfote folgten kurz hinter ihm.
    Sie holten Rußpfote am Flussufer ein. Er war fast vollständig zugefroren, abgesehen von einem schmalen Kanal dunklen Wassers, das schnell zwischen zwei breiten Rändern von Eis dahinströmte. Mit Schaudern erinnerte sich Feuerherz an Weißkralle. Er wollte gerade vorschlagen, schleunigst zu verschwinden, als er bemerkte, dass Graustreif die Ohren spitzte.
    »Wasserratte«, zischte Graustreif. Richtig, eine kleine Ratte krabbelte auf dem Eis nahe am Ufer herum.
    Feuerherz blickte zu den beiden Schülern, voller Sorge, sie könnten versuchen, dieses kleine Beutetier zu fangen. Aber keiner der beiden rührte sich. Einen Augenblick lang war er erleichtert, dann tat sein Herz einen Sprung: Graustreif flitzte mit Jagdtempo auf das Eis.
    »Komm zurück!«, zischte er.
    Doch es war schon zu spät. Mit einem furchterregenden Krachen brach das Eis unter Graustreifs Pfoten und erschrocken aufjaulend fiel er ins Wasser. Einen Moment paddelte er wie verrückt, dann verschwand er in der kalten, dunklen Tiefe des Flusses.
    Farnpfote starrte entsetzt auf die Unglücksstelle und Rußpfote miaute verzweifelt. Feuerherz brachte sie nicht zum Schweigen. Vor Angst war er wie gelähmt, nur seine Augen suchten im Wasser nach seinem Freund. War der unter dem Eis gefangen?
    Feuerherz betrat die zugefrorene Fläche. Sie war kalt und glatt unter seinen Pfoten, unmöglich, darauf zu rennen. Er sprang zurück auf die Uferböschung. Panik ergriff ihn, dann flammte Erleichterung auf, als ein nasser grauer Kopf weiter unten im Wasser auftauchte.
    Aber die Erleichterung verwandelte sich in Angst. Feuerherz sah, wie Graustreif weiter abtrieb und in dem eisigen Wasser herumgeworfen und immer wieder untergetaucht wurde. Hilflos schlug er mit den Pfoten um sich, alle seine Schwimmversuche wurden von der wilden Strömung zunichtegemacht. Feuerherz rannte am Ufer entlang, drängte sich durch den Farn, aber sein Freund driftete immer weiter ab.
    Plötzlich drang ein Jaulen vom anderen Ufer zu Feuerherz herüber und er blieb stehen. Eine schlanke, silbern gestreifte Katze war weiter stromabwärts auf das Eis gesprungen. Mit leichten Pfoten trottete sie über die gefrorene Fläche und ließ sich dann vor Graustreif ins Wasser gleiten. Verblüfft beobachtete Feuerherz, wie die Kätzin kraftvoll gegen die Strömung schwamm und mit energischen Pfotenschlägen ihre Position in dem eisigen Wasser hielt. Als Graustreif an ihr vorbeitrieb, packte sie sein Fell mit den Zähnen.
    Doch zu Feuerherz’ Entsetzen zog Graustreifs Gewicht jetzt beide Katzen unter Wasser. Wieder rannte er los, die Augen auf den Fluss gerichtet. Wo waren sie?
    Endlich tauchte ein silbern gestreifter Kopf im wogenden Wasser auf und schob sich durch die Wellen. Die Kätzin schwamm gegen den Strom und schleppte Graustreif mit sich. Feuerherz konnte kaum glauben, dass eine so schlanke Katze mit solch einem Gewicht schwimmen

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