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Warrior Cats – Der vierte Schüler

Warrior Cats – Der vierte Schüler

Titel: Warrior Cats – Der vierte Schüler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Häherfeder trocken. »Wenn du dich verletzt hast, kann ich dir helfen.«
    »Ich brauche keine Kräuter«, erwiderte Borkenpelz so schroff, dass Häherfeder vor seinem geistigen Auge sah, wie sich das Nackenfell des Kriegers sträubte. »Heb sie für Katzen auf, die wirklich krank sind.«
    »Von dem, was du brauchst, ist genug da«, versicherte ihm Häherfeder. Er würde nicht zulassen, dass Borkenpelz aus falsch verstandener Selbstlosigkeit auf Heilmittel verzichtete. Sein Rücken würde nur schlimmer werden und dann würde er gar nicht mehr jagen können. »Komm zu mir, wenn du wieder da bist.«
    »Gut, mach ich.« Häherfeder glaubte, Erleichterung in Borkenpelz’ schroffem Ton zu hören. »Danke, Häherfeder.«
    »Vergiss es aber nicht!«, rief Häherfeder Borkenpelz hinterher, der bereits davoneilte, um Feuerstern und den Rest der Patrouille einzuholen. Er nahm sich vor, Rauchfell anzusprechen, falls ihr Gefährte nicht auftauchen sollte, um seine Kräuter entgegenzunehmen. Wieder unterwegs zu seinem Bau, spürte Häherfeder einen warmen Blick in seinem Rücken. Blattsee! Er spürte, wie stolz seine Mutter auf ihn war, weil er Borkenpelz’ Verletzung erkannt und ihm Hilfe angeboten hatte, ohne die Würde oder das Pflichtgefühl des Kriegers zu verletzen.
    Ich will deinen Stolz nicht .
    Plötzlich kam es ihm vor, als würde der Felsenkessel um ihn herum enger werden. Er konnte keinen Moment länger hier stehen bleiben, während die Wände immer näher rückten und er unter wachsamen Augen in der Falle saß. Er wirbelte herum, rannte über die Lichtung und raste hinter den Patrouillen her durch den Dornentunnel. Endlich im Wald, schlug er den Weg zum See ein, wo er den Duft der kühlen, feuchten Luft vermisste, die ihm sonst hier entgegenschlug. Jetzt fühlte sich der Wald seltsam und rastlos an, knisternd im heißen, trockenen Wind.
    Als er am Ufer des Sees eintraf, eine Schwanzlänge von der Stelle entfernt, wo das Wasser normalerweise an den Strand schwappte, erstreckte sich eine ungewohnte Leere vor ihm. Er war daran gewöhnt, beim Einatmen die kühle, feuchte Schwere des Sees auf seinem Pelz zu spüren, aber jetzt war da nichts außer Staub. Häherfeder hielt am Waldrand inne und machte DonnerClan- und WindClan-Patrouillen aus, die hinaus zum See strebten. Wahrscheinlich holen sie Wasser. Weiter draußen hörte er eine SchattenClan-Patrouille mit FlussClan-Kriegern diskutieren, die den schrumpfenden See bewachten.
    »Das Wasser gehört euch nicht«, schimpfte Rostfell. »Jede Katze hat das Recht zu trinken.«
    »Und wir haben das Recht zu fischen«, erwiderte Graunebel. »Wenn ihr auch nur eine winzige Schuppe anrührt, zerfetze ich euch die Ohren.« Im Gegensatz zu ihren Drohungen wirkte die dumpfe, gereizte Stimme der FlussClan-Katze ziemlich kraftlos.
    Ein Vergnügen kann das nicht sein, ohne Schatten hier draußen festzusitzen. Häherfeder tappte auf den ausgetrockneten Seegrund hinaus, spürte, wie die Kiesel unter seinen Pfoten wegrollten. Irgendwo in der Nähe musste, wie er wusste, der Eingang zum Tunnel sein, aus dem sie auf den See hinausgespült worden waren. Aber keine Katze hatte etwas von einem Loch im Seegrund erwähnt. Vielleicht war es von einer der vielen Schlammlawinen zugeschüttet worden, wie das, in das Regensturm versehentlich geraten war.
    Häherfeder zitterte trotz der Hitze, wenn er an den Erdrutsch dachte, der seine Schwester Distelblatt mitgerissen hatte, als das Tunneldach eingestürzt war. Einen Herzschlag lang stand er wieder im verregneten Wald und rief verzweifelt nach ihr. Dann schüttelte er sich, um sich von der entsetzlichen Erinnerung loszureißen.
    »Hallo, Mohnfrost!« Eiswolkes fröhliche Stimme brachte ihn an den ausgetrockneten See zurück. Die DonnerClan-Wasserpatrouille war angekommen, Beerennase und Lichtherz waren auch dabei.
    Hinter sich hörte er weitere Pfotenschritte, und Häherfeder erkannte, dass auch Mohnfrost den Seegrund betreten hatte. Sie gesellte sich zu der Patrouille, doch wegen der Jungen in ihrem Bauch waren ihre Pfotenschritte behäbig und schwer.
    »Hallo«, keuchte sie. »Ist euch auch so heiß? Der See ist …«
    »Solltest du nicht in der Kinderstube bleiben?«, fiel Beerennase seiner Gefährtin ins Wort, bevor sie ihren Satz beenden konnte.
    Häherfeder spürte Mohnfrosts Betroffenheit. »Ich wollte mir nur die Beine vertreten«, erklärte sie, »und nachsehen, ob der See noch kleiner geworden ist.«
    »Du solltest dich ausruhen«,

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