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Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Titel: Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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das Holz darunter knochentrocken. Der Stock konnte nicht lange im Wasser gelegen haben, sonst wäre er trotz des warmen Sonnenscheins noch feucht. Häherpfote strich mit der Pfote darüber. Das kahle Holz fühlte sich angenehm geschmeidig an.
    Er spürte noch etwas Merkwürdiges: Narben zogen sich über den Ast, zu gerade und gleichmäßig, um natürlichen Ursprungs zu sein. Einige dieser Kerben waren von Kratzern durchzogen, wie zwei Pfade, die in verschiedene Richtungen führten.
    »Was ist das?« Blattsees Stimme ließ ihn zusammenfahren. Er war so vertieft gewesen, dass er sie nicht gehört hatte.
    »Ein Stock.« Mit etwas Mühe rollte er ihn unter der Malvenpflanze hervor. »Sieh dir diese Striche an.«
    Sie schnupperte daran. »Kein Geruch«, bemerkte sie. »Vermutlich kommt er aus dem See.«
    »Aber diese Kratzer fühlen sich seltsam an«, beharrte er. »Sie sind zu gleichmäßig.«
    »Du hast recht«, stimmte Blattsee zu. »Ich frage mich, wer sie gemacht hat? Ein Fuchs, vielleicht ein Dachs?«
    »Sie sind zu fein für Dachs- oder Fuchskrallen.«
    »Vielleicht ist es ein Zweibeinerding«, schlug Blattsee vor. Sie schnippte mit dem Schwanz. »Komm. Ich will noch ein paar von diesen Wurzeln ausgraben und zu den anderen bringen, die ich schon gesammelt habe.«
    Häherpfote roch den fischigen Gestank des Seeschlamms an ihren Pfoten.
    »Du kannst schon mal die Blätter von den Stängeln streifen«, fuhr Blattsee fort. »Wenn wir Glück haben, trocknen sie vor dem nächsten Regen.«
    Warum zeigte sie nicht mehr Interesse an dem Stock? Zögernd nahm Häherpfote seine Pfoten von dem Stück Holz. Sie fühlten sich warm an nach der Berührung mit dem Stock. Er entfernte die Malvenblätter von den Stängeln, während Blattsee an einer Wurzel scharrte und sie mit den Zähnen aus der matschigen Erde zog.
    »Bringen wir unsere Ausbeute zurück zum Lager«, miaute sie. »Die anderen Wurzeln liegen da drüben.« Sie sprang davon. Häherpfote nahm die Blätter zwischen die Zähne und machte sich auf den Weg die Böschung hinauf.
    Er blieb stehen. Und was ist mit dem Stock? Er durfte ihn nicht einfach so am Ufer liegen lassen. Vielleicht würde er weggeschwemmt. Er ließ die Malvenblätter fallen und rollte den Stock mit den Pfoten vom Ufer weg.
    »Den können wir nicht auch noch nach Hause tragen«, miaute Blattsee, als sie zu ihm zurückkehrte, und die Wurzeln in ihrem Maul dämpften ihre Worte.
    »Aber wir können ihn an einen sicheren Ort bringen.« Ich will zurückkommen und ihn noch mal anschauen.
    »Gut, aber beeil dich. Ich möchte die Blätter auslegen, solange die Sonne noch warm ist.«
    Häherpfote zerrte an dem Stock, rollte ihn über die Kiesel und schob ihn über die am Ufer verstreuten Klumpen aus Holz und Dreck. Keuchend spürte er endlich Gras an seinem Fell, er hatte die Böschung erreicht. Er tastete herum, bis er einen Hohlraum hinter einer knorrigen Wurzel entdeckte, und schob den Stock hinein. Dort würde er hoffentlich sicher sein, auch wenn das Wasser höher stieg. Bei dem Gedanken, den Stock an den See zu verlieren, flackerte Angst in seiner Brust auf.
    »Nun komm!« Blattsee klang ungeduldig.
    Häherpfote rannte zurück, um die Blätter aufzuheben, die er hatte fallen lassen, und folgte ihr in den Wald. Seine Pfoten waren schwer und ein Gefühl des Unbehagens flatterte in seiner Brust. Es fühlte sich nicht richtig an, den Stock zurückzulassen. Er wollte verstehen, warum das so war.
    Ich werde zurückkommen, versprach er.

5. KAPITEL
    Löwenpfote erstarrte, als er Distelpfotes Augen in der Dunkelheit funkeln sah. Doch als er sein Nest erreichte, waren sie wieder geschlossen. Seine Schwester hatte beobachtet, wie er zurück in den Schülerbau geschlüpft war.
    »Keine Sorge«, zischte er ihr ins Ohr. »Ich war nur kurz beim Schmutzplatz.« Er fuhr seine Krallen aus. Wieso musste er jeden seiner Schritte vor ihr rechtfertigen? Sie rollte sich, ohne zu antworten, auf die Seite. Er kuschelte sich in sein Nest und drehte ihr den Rücken zu.
    Draußen stand der Mond hoch, der Himmel war klar. Er sehnte sich danach, aus dem Lager zu schleichen und Heidepfote zu treffen. Sie musterte ihn nicht aus schmalen Augen, als würde sie nur auf den Beweis warten, dass er seinen Clan verriet. Sie wusste, dass sie nur spielten und keine Clan-Geheimnisse austauschten. Löwenpfote schloss die Augen und vergrub sich im Schlaf, während er die Wut wie einen harten Knoten in seinem Bauch spürte. Er träumte.
    Distelpfote

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