Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2
gegen den Wind stehen«, wandte Distelpfote ein, »denn dann verrät sie ihr Kaninchengeruch.«
Löwenpfote sträubte empört sein Fell. Heidepfote roch nicht nach Kaninchen.
»Was ist mit dem SchattenClan?«, fragte Aschenpelz.
»Na ja, die sind einfach nur böse«, knurrte Distelpfote. »Man weiß nie genau, welche üblen Tricks sie bei einem Angriff anwenden werden. Das macht sie unberechenbar.«
»Und ihre Schwächen?«, drängte Farnpelz.
»Die Schwäche des SchattenClans liegt darin, dass sie sich für mutiger halten, als sie tatsächlich sind«, miaute Distelpfote. »Und der FlussClan ist so wohlgenährt, dass sie langsamer sind als wir.«
Löwenpfote trat auf den Pfoten hin und her und überlegte, was er noch sagen könnte. Immer kam Distelpfote ihm zuvor.
Aschenpelz schaute ihn an. »Was ist mit dem WindClan?«
Löwenpfotes Maul wurde trocken. Er hatte das Gefühl, als würde sich Aschenpelz’ Blick in ihn bohren. Hatte Distelpfote seinem Mentor etwa von seinen Treffen mit Heidepfote erzählt?
Löwenpfote bekam Panik, als er feststellte, dass ihn alle drei Katzen anschauten und auf eine Antwort warteten. Seine Pfoten begannen zu jucken. Komm schon! Ich weiß das!
Distelpfote verdrehte die Augen. »Löwenpfote denkt, der WindClan hat keine Schwächen.« Seine Ohren brannten vor Verlegenheit bei dieser Anschuldigung. Warum musste sie ständig solche Andeutungen machen? Wollte sie ihn daran erinnern, dass sie ihn in große Schwierigkeiten bringen könnte?
Wut stieg in ihm auf. »Das stimmt nicht!«, fauchte er.
»Was stimmt nicht?« Brombeerkralle trottete mit Beerenpfote zu ihnen in die Kuhle.
Löwenpfote hob das Kinn. »Distelpfote wirft mir vor, ich würde den WindClan bevorzugen!«
»Warum sollte sie das tun?«
»Ich wollte dich doch nur ärgern«, miaute Distelpfote. »Löwenpfote ist heute so gereizt. Er hatte einen Albtraum.«
Löwenpfote schlug mit dem Schwanz. Wollte Distelpfote ihn unbedingt wie einen Idioten aussehen lassen? Er würde es ihr schon zeigen! »Der WindClan ist schnell, aber nicht so stark wie wir, weil sie im Moor keine Bäume zum Klettern haben«, knurrte er und starrte sie böse an.
»Gut.« Farnpelz nickte. »Die Grundlagen beherrscht ihr jedenfalls. Lasst uns ein paar Kampftechniken üben. Zuerst versuchen wir einen Trick, der bei einer FlussClan-Katze Erfolg hat.«
Farnpelz flitzte unter Aschenpelz’ Bauch hindurch und biss ihn ins Hinterbein. Aschenpelz wirbelte zu einem Gegenangriff herum, aber Farnpelz war schon außer Reichweite. Aschenpelz stürzte sich auf ihn, doch Farnpelz rollte sich zur Seite, kam hoch und sprang auf Aschenpelz’ Rücken. Er brachte so den grauen Krieger aus dem Gleichgewicht und stieß ihn zu Boden. Die beiden Krieger sprangen auf, schüttelten sich die Erde aus dem Fell und wandten sich wieder ihren Schülern zu.
»Jetzt ihr beide«, miaute Aschenpelz.
»Löwenpfote.« Farnpelz berührte Löwenpfotes Flanke mit dem Schwanz. »Du bist die FlussClan-Katze, weil du größer und stärker bist. Distelpfote, du versuchst, ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen, wie ich es mit Aschenpelz getan habe.«
Distelpfote nickte. »Mach es mir nicht zu leicht!« Ihre Augen funkelten entschlossen.
»Bestimmt nicht, keine Sorge«, zischte Löwenpfote durch seine zusammengebissenen Zähne. Merkte sie gar nicht, wie wütend er auf sie war?
Sie schob sich unter ihm hindurch und berührte ihn mit den Zähnen am Hinterlauf. Aber er würde sie nicht so leicht davonkommen lassen, wie Aschenpelz es getan hatte. Er ließ sich mit seinem ganzen Gewicht auf sie fallen, ehe sie sich davonmachen konnte, packte sie mit den Pfoten und schubste sie um.
»He!«, jaulte sie. »So war das nicht geplant!«
»Du hättest eben schneller sein müssen!«, zischte Löwenpfote und fuhr ihr mit den Hinterkrallen über den Rücken, während er ihre Schultern mit den Vorderpfoten gepackt hielt.
»Du tust mir weh!«, kreischte Distelpfote und strampelte, um sich zu befreien.
»Löwenpfote, hör auf!« Brombeerkralles scharfer Befehl ließ Löwenpfote innehalten. Distelpfote wand sich aus seinem Griff und rappelte sich auf.
Brombeerkralle schaute mit flammendem Blick auf Löwenpfote hinab. »Das ist ein Training! Wir wollen nicht, dass eine Katze dabei verletzt wird.«
Löwenpfote sprang auf. »Entschuldigung«, miaute er. »Es ist irgendwie mit mir durchgegangen.«
Distelpfote leckte die Kratzer, die Löwenpfotes Krallen hinterlassen hatten. Er bekam ein schlechtes
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