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Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Titel: Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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überschritten hatte. Angst bohrte sich in seinen Bauch. Er konnte nicht aufrichtig zu ihr sein, ohne sich seinem Clan gegenüber wie ein Verräter zu fühlen. Diese Erkenntnis schmerzte. Aber vielleicht konnte sie ihm einen Hinweis geben, wo seine Schwester steckte.
    »Hast du sie gesehen?«
    Heidepfote schüttelte den Kopf.
    Löwenpfote schaute in ihre blauen Augen. »Bist du sicher?«
    Heidepfote blinzelte. »Natürlich bin ich mir sicher!«
    Schuldgefühle kribbelten in seinem Fell. Heidepfote würde ihn niemals anlügen. Dann hatte der WindClan Distelpfote also doch nicht gefangen. Löwenpfotes Augen wurden schmal. Wie sollte er seinen Clan-Gefährten das sagen, ohne zu verraten, woher er es wusste?
    »Woran denkst du?« Nun war es Heidepfote, die misstrauisch klang.
    »Ich frage mich nur, wo Distelpfote sein könnte«, log Löwenpfote.
    »Ihr wird schon nichts passiert sein«, miaute Heidepfote und schmiegte sich an ihn. Die Berührung ihres Fells beruhigte ihn.
    »Ich finde es nur merkwürdig, dass sie nicht vor Anbruch der Dunkelheit zurück ins Lager gekommen ist.« Es war ungewohnt gewesen, aus dem Schülerbau zu schleichen, ohne die übliche Angst, dass Distelpfote ihn beobachtete. Er hatte sich zwar gefreut, dass er keine Ausrede parat haben musste, hatte deswegen aber auch ein schlechtes Gewissen.
    »Ich wette, sie ist beim Morgengrauen zurück«, miaute Heidepfote.
    »Hoffentlich«, seufzte Löwenpfote.
    »Und was hast du gemacht, während du auf mich gewartet hast?« Heidepfote setzte sich und neigte den Kopf zur Seite.
    »Ich habe ein paar neue Kampftricks geübt.« Er scharrte aufgeregt am Boden. »Schau dir das an!«
    Er ließ die Hinterläufe in die Höhe schnellen, wirbelte auf den Vorderpfoten herum und machte einen Satz nach hinten, dann stieg er auf die Hinterpfoten und harkte mit den Vorderpfoten durch die Luft, ehe er den Kopf einzog und sich in einem eleganten Purzelbaum abrollte.
    »Beeindruckend!«, miaute Heidepfote. »Hast du dir das ausgedacht?«
    »Ja.« Löwenpfote durfte ihr nicht sagen, dass Tigerstern es ihm beigebracht hatte. Das würde sie ihm niemals glauben.
    »Ein perfekter Trick für einen DunkelClan-Krieger«, miaute Heidepfote. »Zeig ihn mir!«
    Löwenpfote führte den Angriff noch einmal vor und Heidepfote tat es ihm nach.
    »Fast«, miaute er. Er kauerte sich vor sie. »Versuch es noch mal, aber ziele diesmal mit den Pfoten auf mich.«
    Sie schnellte mit den Hinterläufen in die Höhe, drehte sich und bäumte sich vor ihm auf. Löwenpfote wich aus, als sie mit den Pfoten ausholte, und stieß sie mit der Schulter weg, ehe sie zu einem Purzelbaum ansetzen konnte. Hart landete sie auf dem Höhlenboden.
    Löwenpfotes Herzschlag setzte aus. Er hatte ganz vergessen, dass er stärker war als sie. Er sprang zu ihr und drückte seine Schnauze gegen ihre Wange. »Ich habe dir doch nicht wehgetan, oder?«
    Tigersterns Training hatte ihn schneller und härter gemacht.
    »Du hast mich nur erwischt, weil du wusstest, was ich als Nächstes tun würde!«, miaute sie. Sie drehte sich von ihm weg und leckte sich hastig über die Schulter. »Ich hoffe nur, dass ich nie gegen dich kämpfen muss.« Ihre Augen glühten voller Zuneigung, als sie ihn anschaute. »Nicht dass ich das je könnte.«
    Löwenpfote blinzelte. Sie schaute ihn erwartungsvoll an. Wollte sie, dass er ihr das gleiche Versprechen gab? Das konnte er nicht – nicht, wenn es bedeutete, seinem Clan gegenüber treuebrüchig zu werden.
    »Wir können nur hoffen, dass es nie dazu kommt«, miaute er und wandte den Blick ab.
    »Es ist Zeit.«
    Löwenpfote streckte sich und öffnete die Augen. Heidepfote saß neben ihm und schaute hinauf zu dem Spalt in der Decke, wo der Himmel langsam heller wurde. Er sprang auf und spürte, wie seine Muskeln protestierten. Es war anstrengend gewesen, Heidepfote die Kampftechniken beizubringen, die er von Tigerstern gelernt hatte. Ihm war, als hätten sie nur ein paar Augenblicke gedöst.
    »Wir müssen gehen«, drängte Heidepfote.
    »Treffen wir uns morgen wieder?«
    Heidepfote schnippte mit dem Schwanz. »Natürlich, selbst wenn Krähenfeder mich beim Training über das ganze Moor jagt.« Sie drückte ihre Schnauze gegen Löwenpfotes Wange und trottete dann durch ihren Ausgang davon. »Bis dann.«
    Löwenpfotes Pfoten kribbelten. »Ja, bis dann.« Er tappte in die andere Richtung und rannte der frischen Luft entgegen.
    Der Wald war feucht, benetzt von einem leichten Nieselregen. Löwenpfote

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