Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Titel: Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
Vom Netzwerk:
gespickt. Ganz oben an der Felswand sah er die Umrisse von Katzen vor dem Nachthimmel. Keine sah vertraut aus, und als er die Luft einsog, erkannte Häherpfote nur die Gerüche derer, die er beim Mondsee gewittert hatte, als die alten Clans auf dem abgetretenen Pfad zum Teich Pelz an Pelz mit ihm gegangen waren.
    Plötzlich löste sich eine Katze von den anderen und sprang den steilen Hang hinab, ein junger Kater mit kräftigen Schultern unter dem geschmeidigen, weiß-goldenen Fell. Eine Kätzin lief hinter ihm her. Die anderen blieben oben stehen und peitschten nervös mit den Schwänzen.
    »Sei vorsichtig!«, rief die Kätzin und landete leichtfüßig auf dem Sand. Der Kater berührte ihre Schnauze mit der seinen. »Wir sehen uns beim Morgengrauen wieder, versprochen.« Er drehte sich zu der Felswand um und zum ersten Mal bemerkte Häherpfote den Spalt im Fels direkt hinter ihm.
    Der Kater trottete auf die Öffnung zu. Häherpfote wollte ihm schnell aus dem Weg gehen, aber der Kater lief durch ihn hindurch, als wäre er nicht da. Doch als sich ihr Geist begegnete, zog ein unheilvoller Schauer durch Häherpfote. Der Kater war noch nie im Innern des Felsen gewesen und er hatte Angst. Während sein Schwanz im Dunkeln verschwand, flatterte Häherpfotes Bauch vor Aufregung. Er musste herausfinden, wohin der Kater ging. Hastig folgte er ihm in den Spalt.
    Dunkelheit verschluckte ihn, und einen Moment lang fragte sich Häherpfote, ob er nun aufgewacht und deshalb wieder blind war. Doch dann hörte er das leise Tappen der Katerpfoten und spürte einen Hohlraum vor sich, einen engen Durchgang, der durch das Gestein führte.
    Furcht durchbohrte die Luft, doch gleichzeitig strahlte der Pelz des jungen Katers eine große Entschlossenheit aus. Sein Herzklopfen ließ die Luft um sie herum erzittern, und es wurde noch lauter, als sich der Tunnel zu einer Höhle öffnete. Über ihnen schimmerte ein fahles Licht, das durch ein kleines Loch in der Decke drang. Die gewölbten Wände waren voller Öffnungen; unzählige Gänge mussten sich wie Wurzeln unter dem Moor ausbreiten. Lautes Rauschen von Wasser hallte zwischen den Felsen wider. Überrascht sah Häherpfote, dass sich ein Bach, dessen Wasser schwarz war wie die Nacht, durch die Höhle zog und durch einen breiten Tunnel hinausströmte.
    »Fallendes Blatt?«
    Häherpfotes Kopf schoss in die Höhe. Eine alte Katze rief den Kater von einem hohen Sims oben in der Nähe des Lichtspalts. Fallendes Blatt?
    Der Kater erschrak.
    »Ich kann deine Überraschung spüren«, krächzte die alte Katze.
    Häherpfote starrte den Alten an. Sein Pelz bestand nur noch aus wenigen Büscheln Fell und seine Augen waren weiß und schauten blind nach unten.
    Hoffentlich sehen meine Augen nicht so aus!
    Fallendes Blatt wusste, dass diese Katze ihn hier erwartete – Häherpfote spürte das Einvernehmen und das Erkennen zwischen den beiden –, aber der junge Kater hatte offensichtlich nicht gedacht, dass der andere so hässlich sein würde.
    Die alte Katze fuhr mit der Pfote über etwas Glattes, Helles – einen blanken Ast, den sie mit den Krallen hielt.
    Häherpfote erstarrte. Mein Stock! Er bemühte sich, die Worte der alten Katze zu hören.
    »… ich muss nah bei unseren Kriegerahnen bleiben, bei jenen, die ihren Platz unter der Erde eingenommen haben.«
    »Und dafür danken wir dir«, murmelte Fallendes Blatt.
    »Du brauchst mir nicht zu danken«, knurrte der Alte. »Dieses Schicksal war mir vorherbestimmt. Außerdem wirst du vielleicht nicht mehr ganz so viel Dankbarkeit empfinden, wenn deine Weihe begonnen hat.« Er fuhr mit einer langen Kralle über die Striche, die in den Ast geritzt waren.
    Furcht strömte in Wellen von dem jungen Kater aus und blies wie ein eiskalter Wind über Häherpfote hinweg. Wovor fürchtete er sich so? Häherpfote sah wieder hinauf zu dem Felsvorsprung.
    Die alte Katze schüttelte den Kopf. »Ich kann dir nicht helfen. Um eine Scharfkralle zu werden, musst du deinen Pfad zum Moor finden. Ich kann dich nur mit dem Segen unserer Ahnen auf den Weg schicken.«
    Eine Scharfkralle? War das so etwas wie ein Krieger? Auf einmal verstand Häherpfote die Angst des jungen Katers und auch seine Entschlossenheit. Er musste sich nicht nur der Dunkelheit stellen, sondern auch seiner Zukunft.
    »Regnet es?«, fragte die alte Katze plötzlich.
    Fallendes Blatt erstarrte. »Der Himmel ist klar.«
    Aber Häherpfote spürte einen Anflug von Zweifel in dem jungen Kater.
    Die alte Katze

Weitere Kostenlose Bücher