Warrior Cats II.4 - Sternenglanz
aufgeregt.
Ampferschweif legte den Kopf schief. »Wen soll ich gesehen haben?«
»Den SternenClan! Sie waren hier, alle zusammen hier in der Senke! Ich habe mit Blaustern gesprochen und mit Federschweif!« Blattpfote verstummte, als sie merkte, dass Ampferschweif sie verwirrt und ein bisschen skeptisch ansah.
»Ich habe gesehen, wie heller Nebel vom Teich aufstieg«, miaute sie zögernd.
»Das müssen sie gewesen sein«, erklärte Blattpfote. »Dies hier ist der Ort.«
»Bist du dir sicher?«
Als sie das fragte, trafen die Strahlen des Mondlichts auf der Wasseroberfläche auf und ein weißes Licht durchflutete die Senke.
»Ja, ich bin mir ganz sicher«, miaute Blattpfote. »Den Mondstein haben wir nicht mehr - dafür haben wir einen Mondsee. Hier wird sich der SternenClan ab jetzt mit uns Zungen geben.« Sie spürte den funkelnden Sternenschein auf ihrem Pelz, als sie sich Ampferschweif zuwandte.
»Wir sind angekommen! Dies ist der Ort, an den uns der SternenClan führen wollte.«
18. KAPITEL
Mit gespitzten Ohren auf Beute lauschend schlich Brombeerkralle durchs Unterholz. Hinter sich hörte er Dornenkralle und Borkenpelz, die mit den Bäuchen dicht am Boden zwischen den Farnwedeln hindurchstrichen. Brombeerkralle versuchte sich einzureden, dass ihm Eichhornschweifs Abfuhr nichts ausmachen würde. Nahrung für den Clan zu suchen und das neue Territorium zu erforschen war jetzt viel wichtiger. Wenn sich Eichhornschweif unbedingt mit ihm streiten wollte, sollte sie doch. Gegen seine Beziehung zu Bernsteinpelz hatte sie nie Einwände gehabt, weshalb regte sie sich dann jetzt wegen Habichtfrost so auf?
Die Patrouille tauchte aus dem Unterholz auf und trottete am breiten Zweibeinerweg entlang. Weiter hatte sich bislang noch keine Patrouille vom Lager entfernt. Bis jetzt waren sie damit beschäftigt gewesen, Baue und Schutzwälle in der Senke zu errichten, und hatten in der Nähe genug Beute gefunden, um jede Katze satt zu bekommen. Jetzt wagten sie sich weiter vor, um vorsichtig die entlegenen Gegenden des Territoriums zu erkunden.
Brombeerkralle fühlte sich auf diesem Weg nicht wohl. »Ich weiß nicht, irgendwas gefällt mir hier nicht«, murmelte er. »Sieht mir zu sehr nach einem Donnerweg aus.« Sein Magen rumorte, wenn er daran dachte, wie die Zweibeinermonster den Wald aufgewühlt und eine Schneise der Verwüstung hinterlassen hatten, die genauso gerade war wie dieser Weg.
Dornenkralle prüfte ausgiebig die Luft. »Eigentlich kann das gar keiner sein«, miaute er nach einer Weile. »Hier riecht es weder nach Zweibeinern noch nach Monstern.«
Brombeerkralle atmete tief ein und musste zugeben, dass der goldbraune Krieger recht hatte. Nichts deutete auf Zweibeiner hin, auch kein noch so schaler Geruch. Und trotzdem kam ihm an diesem Weg irgendetwas sehr bekannt vor. »Es ist vielleicht ein ehemaliger Donnerweg«, vermutete er. »Den die Zweibeiner mit Gras überwuchern ließen.«
»Warum sollten sie so etwas tun?«, fragte Dornenkralle.
»Weil sie mäusehirnig sind«, konterte Borkenpelz verärgert. »Alle Zweibeiner sind mäusehirnig.« Er entdeckte eine Wühlmaus unter dem nächsten Busch und schlich sich vorsichtig an.
Brombeerkralle beobachtete ihn, während er weiter überlegte, was ihn an dem Weg störte. Wenn Zweibeiner in der Senke Steine herausgeschnitten hatten, hatten sie den Donnerweg vielleicht gebraucht, um sie abzutransportieren. Seine Ohren zuckten. Solange es hier keine Zweibeiner mehr gab, war das nicht wichtig.
Nachdem Borkenpelz seine Wühlmaus erlegt und Erde darübergescharrt hatte, liefen sie weiter, immer noch am äußersten Rand des Weges entlang. Brombeerkralle setzte seine Pfoten nur ungern auf einen Boden, den Zweibeiner gemacht hatten, auch wenn das schon lange her sein mochte.
Plötzlich fing Borkenpelz an zu fauchen. Brombeerkralle erstarrte und folgte mit gesträubtem Fell dem Blick des braunen Kriegers. Zwischen den Bäumen wurden die steinernen Wände eines Zweibeinernestes sichtbar.
»Ich kann immer noch keinen Geruch von ihnen entdecken«, miaute Dornenkralle. Er sah Brombeerkralle an. »Was sollen wir tun?«
Am liebsten wäre Brombeerkralle umgekehrt und ins Lager zurückgesaust, so schnell er konnte. Er erinnerte sich an das Nest, das sie auf ihrer ersten Patrouille um den See im SchattenClan-Territorium entdeckt hatten, und an die beiden wütenden Hauskätzchen, die sie aufgescheucht hatten. Der Clan war aber darauf angewiesen, alles über ihr neues
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