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Warrior Cats II.4 - Sternenglanz

Warrior Cats II.4 - Sternenglanz

Titel: Warrior Cats II.4 - Sternenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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muss gehen«, miaute sie und wandte sich von dem grauen Krieger ab.
    Krähenfeder antwortete nicht, sondern starrte wieder unter sich ins Wasser, als ob er zwischen all den Sternen, die sich dort spiegelten, jenen einen herausdeuten wollte, in dem sich Federschweifs auf ewig leuchtende Seele verbarg.
    Blattpfote eilte am Ufer entlang zu der Heiler-Katze. »Tüpfelblatt!«, rief sie. Sie stoppte, die Kieselsteine kullerten unter ihren Pfoten in alle Richtungen, und starrte Tüpfelblatt an. »Ich hatte schon Angst, ich würde dich nie mehr wiedersehen.«
    »Jetzt bin ich da«, flüsterte Tüpfelblatt. Sacht wie eine Spinnenwebe streifte sie Blattpfotes Ohren mit ihrer Nase.
    Blattpfote schloss die Augen und nahm den vertrauten Duft in sich auf. Dann trat sie zurück und holte tief Luft, um sich zu sammeln. »Warum hat der SternenClan so lange geschwiegen?«, fragte sie, plötzlich ganz ungewohnt zornig auf Tüpfelblatt, die sie so lange mit ihrer Sorge alleingelassen hatte. »Wir haben überall nach einem neuen Mondstein gesucht, aber nirgendwo einen gefunden. Was sollen wir tun, wenn es nichts gibt, wo wir uns mit dem SternenClan Zungen geben können? Müssen wir dann wieder gehen?«
    »Geduld, meine Kleine«, miaute Tüpfelblatt. »Vergiss nicht, dass auch der SternenClan erst hierherreisen musste. Dieser Ort ist uns ebenso fremd wie euch, und auch wir brauchen Zeit, um uns überall umzusehen. Aber wenn du dem Sternenschein auf dem Wasser folgst, wirst du wissen, wohin du gehen musst.«
    »Du meinst den See?«
    »Nein. Diesmal musst du nach einem anderen Weg Ausschau halten.«
    »Aber wo? Bitte, du musst ihn mir zeigen!«, flehte Blattpfote.
    Tüpfelblatt machte kehrt und sprang davon. »Warte!«, rief Blattpfote, aber die Schatten hatten die schöne Heiler-Kätzin bereits verschluckt.
    Blattpfote eilte hinter ihr her. Auf einmal war der See verschwunden, und sie rannte an einem Bach entlang, auf dem die Sterne funkelten. Sie konnte Tüpfelblatt zwar nicht sehen, aber der Spur ihres süßen Dufts in der Luft konnte sie folgen. Das Gurgeln und Plätschern des Wassers rauschte Blattpfote in den Ohren, und als sie den Blick auf den Bach senkte, fühlte sie sich, als würde sie im Sternenschein ertrinken. »Tüpfelblatt, wo bist du?«
    Ihr Ruf hallte durch den Wald, prallte an den Felsen ab und erstickte im Tosen des Wasserfalls. Blattpfote wachte auf, keuchend und strampelnd in ihrem moosigen Nest. Über ihr in den Bäumen hörte sie den Ruf einer Eule und fauchte enttäuscht auf. Sie hatte Tüpfelblatts Spur verloren und würde vielleicht nie erfahren, was ihr die Heilerin hatte zeigen wollen. Ihr Herz pochte vor Verlangen, weiterzurennen, die Berge hinaufzuklettern und die glitzernde Quelle zu finden.
    Sie spähte durch den Spalt und sah die grauen Umrisse von Rußpelz, deren Flanke sich im Schlaf gleichmäßig hob und senkte. Blattpfote schlüpfte zwischen den Brombeerranken hindurch ins Freie und schüttelte sich die Moosreste aus dem Pelz. Es hatte heftig geregnet, sodass die Felswände nass glitzerten, aber die Wolken hatten sich inzwischen verzogen. Hinter den Baumwipfeln leuchtete der Mond und unzählige Sterne funkelten am Himmel. Ein kühler Wind rauschte in den Zweigen und plötzlich hörte Blattpfote unter dem leisen Rascheln Tüpfelblatts Stimme: »Hier bin ich. Komm zu mir.«
    Ich komme, Tüpfelblatt, antwortete sie lautlos. Warte auf mich.
    Leise trottete sie zum Ausgang des Lagers. Als sie die Lichtung zur Hälfte überquert hatte, tauchte eine schildpattfarbene Gestalt hinter einigen Farnwedeln auf. »Tüpfelblatt? Bist du da?«
    »Blattpfote?«, kam die überraschte Antwort. Es war Ampferschweif. »Wo willst du hin?«
    »Ich - ich weiß nicht genau«, gab Blattpfote zu. »Ich habe eine Nachricht vom SternenClan bekommen. Ich muss gehen und den neuen Mondsteinort suchen.«
    »Jetzt? Kannst du nicht bis zum Tagesanbruch warten?«
    »Nein.« Blattpfote ließ ihre Krallen aus- und einfahren. »Ich muss einem Bach folgen, in dem Sternenlicht fließt.«
    »Welchem Bach?« Ampfer schweif s Schwanzspitze zuckte ängstlich. »Liegt er außerhalb unseres Territoriums? Woher weißt du, wo du ihn finden sollst?«
    »Ich weiß es einfach.«
    »Dann komme ich mit«, miaute Ampfer schweif.
    Blattpfote zögerte. Ob der SternenClan etwas dagegen hatte, wenn sie eine Kriegerin mitnahm statt einer Heilerin? Dann fiel ihr ein, dass alle Katzen, auch die Krieger, mindestens einmal zum Mondstein reisten, und sie entschied,

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