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Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Titel: Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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gehorchte.
    Weißjunges folgte ihr und sie führte ihn zu dem umgestürzten Baum und duckte sich unter die Äste.
    »Was ist es? Wo ist Schneepelz?«, quiekte er. »Spielt sie Verstecken?«
    »Komm her.« Blaupelz wickelte den Schwanz um seinen kleinen Körper und zog ihn dicht an sich heran, bot ihm Schutz neben ihrem Bauch. Sie beugte sich über ihn, verbarg den Anblick Vipernzahns, der den Leichnam von Weißjunges’ Mutter ins Lager trug.
    Sie fühlte, wie ihr das Herz brach. Solch ein Schmerz! »Schneepelz wird nicht wiederkommen.«
    Weißjunges blickte zu ihr hoch. »Wie lange?«
    »Niemals.«
    »Warum nicht?« Weißjunges erstarrte. »Liebt sie mich nicht mehr?«
    »Sie liebt dich sehr«, bekräftigte Blaupelz. »Sie wird dich immer lieben. Aber sie ist jetzt beim SternenClan.«
    Weißjunges legte den Kopf auf die Seite. »Kann ich sie besuchen?«
    Blaupelz schüttelte den Kopf.
    »Gänsefeder und Federbart besuchen den SternenClan die ganze Zeit«, meinte Weißjunges. »Ich kann das auch.«
    »So einfach ist das nicht.« Mit jedem Wort fühlte Blaupelz, wie sie sich mehr und mehr verlor. Wie würde sie je erreichen, dass er es verstand, ohne dass ihm das Herz brach? Sie blickte in seine runden, blauen Augen. Der Schmerz über Schneepelz’ Tod war nicht nur ihrer. Sie würde ihm das Herz brechen müssen.
    »Sie ist tot, Weißjunges. Du wirst sie nicht mehr sehen. Du wirst sie nicht mehr riechen oder sie hören oder jemals wieder ihr Fell an deinem fühlen.«
    Rotbrust schob sich durch die Äste. »Ich werde dich stillen und du wirst in meinem Nest zusammen mit Frostjunges und Buntjunges sein«, sagte sie tröstend.
    Weißjunges fauchte sie an. »Ich will nicht deine Milch oder dein Nest! Ich will Schneepelz!«
    Er rannte an der Königin vorbei auf die Lichtung und blieb neben dem Leichnam seiner Mutter stehen. »Ich lebe jetzt hier draußen bei dir«, quiekte er und drückte die Nase in ihr kaltes Fell.
    Wund vor Kummer, kauerte sich Blaupelz in die Zweige.
    »Ich werde mich zu ihm setzen«, murmelte Rotbrust und wandte sich um.
    Stachelkralle stürmte an ihr vorbei und erzwang sich den Zugang unter die Äste. »Wie konntest du nur zulassen, dass so etwas passiert?«, jaulte er Blaupelz an. »Wie konntest du sie nur zum Donnerweg bringen? Sie hätte in der Kinderstube bei Weißjunges sein sollen!«
    »Ich … es tut mir so leid.«
    »Wie konntest du auch nur zulassen, dass sie sich in Gefahr begibt, wenn sie ein Junges hat, um das sie sich kümmern muss?«, fauchte Stachelkralle.
    Blaupelz starrte mit hohlen Augen auf den Gefährten ihrer Schwester. Er hatte recht. Es war alles ihre Schuld.
    »Geh jetzt!« Sturmschweif tauchte hinter Stachelkralle auf. Er hielt einen Ast mit den Schultern beiseite und ließ ihm Raum, sich zu entfernen. »Dies hilft keiner Katze«, knurrte er leise.
    Stachelkralle zog sich zurück, warf noch einen letzten wütenden Blick auf Blaupelz.
    Sturmschweif zwängte sich neben sie. Seine Augen glänzten vor Traurigkeit. »Vipernzahn hat es mir erzählt.«
    Blaupelz starrte auf ihre Pfoten. »Nach Mondblüte kann ich nicht auch noch Schneepelz verlieren. Warum mussten sie beide sterben?«
    Sturmschweif schüttelte den Kopf. »Nur der SternenClan weiß das.«
    »Dann ist der SternenClan dumm und grausam!«
    »Das Leben muss weitergehen.« Sturmschweif drückte sich an sie. »Du hast andere Clan-Gefährten.«
    »Nicht wie sie. Sie waren Familie!«
    »Dein Clan hängt von dir ab, genauso wie Schneepelz und Mondblüte das taten. Sogar noch mehr.«
    »Das ist mir gleichgültig!«
    Sturmschweif fuhr mit dem Schwanz ihre Flanke entlang. »Ich weiß, dass dir das nicht gleichgültig ist. Und ich weiß, du wirst deine Clan-Gefährten nicht im Stich lassen. Du musst weitermachen, jagen und kämpfen und für den Clan leben.«
    Als sie nicht antwortete, leckte er sie zwischen den Ohren und tappte davon.
    Blaupelz grub die Krallen in den Boden und starrte hinauf zum bleichen, grauen Himmel hinter einem Gitter von nackten Zweigen.
    Was hat es für einen Sinn, in einem Clan zu sein, wenn du deine liebsten Clan-Gefährten nicht schützen kannst?

29. KAPITEL
    Blaupelz hob die tote Maus gedankenverloren mit einer Kralle auf und ließ sie mit einem feuchten Plumps wieder auf den Boden fallen. Sie hatte keinen Appetit, schon der Geruch von Frischbeute verursachte ihr Übelkeit. Sie lag allein am Rand der Lichtung und beobachtete ihre Clan-Gefährten durch halb geschlossene Augen. Sie gaben sich vor der

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