Warrior Cats - Special Adventure. Das Schicksal Des WolkenClans
Ohren. »Ich habe noch nie einen Fuchs gehört, der so
geklungen hat.«
»Es
könnte irgendein Vogel sein«, schlug Wespenbart vor.
»Oder
vielleicht ist es der Zweibeinerhund?« Spitzmauszahn hatte die Augen vor Angst
weit aufgerissen und sein schwarzes Fell war gesträubt.
»Das
glaube ich nicht.« Ziegensturm ließ den Schwanz auf der Schulter des jungen
Katers ruhen.
»Dann
sind es Ratten!« Bienenwolke peitschte mit dem Schwanz. »Warum stehen wir hier
rum? Lasst uns gegen sie kämpfen!«
»Bitte,
seid mal alle ruhig!« Blattstern hob den Schwanz, um die aufgeregten
Vermutungen zum Schweigen zu bringen. »Lasst mich dieses Geräusch erst selbst
mal hören.«
Allmählich
verklang das Geschnatter, es wurde still. Blattstern hörte eine lang gezogenes,
gespenstisches Heulen, das von weiter oben in der Schlucht kam, von der anderen
Seite des Felsvorsprungs, der das Trainingsgelände abschirmte.
Der
ganze Clan stand wie erstarrt, während das Geräusch kein Ende nehmen wollte.
Doch als es dann verklang, war das Trommeln von Pfoten zu hören und Scharfkralle
mit Stock und Spatzenschweif tauchte auf.
»Was ist
das?«, fragte er und ließ den Blick über den Clan schweifen.
»Das
wollen wir gerade herausfinden«, erklärte Blattstern. »Wir wissen nicht, wo
dieses Geräusch herkommt.«
Scharfkralle
neigte den Kopf zur Seite. »Für mich klingt es wie ein Zweibeiner.«
»Es ist
der schreckliche alte Zweibeiner!«, kreischte Hasenjunges.
»Ja, er
ist gekommen, um uns zu bestrafen!« Pflaumenjunges sprang auf und ab in einer
Mischung aus Angst und Aufregung.
Spitzmauszahn
starrte entsetzt auf die Jungen, und sein Fell sträubte sich noch mehr, bis er
fast doppelt so groß wirkte.
»Was für
ein Unsinn«, miaute Rehfarn ihre Jungen an. »Hört auf, alle in Angst und
Schrecken zu versetzen. Wenn das ein Zweibeiner ist, dann klingt es wie ein
junger, der in Schwierigkeiten steckt.«
»Wir
müssen das untersuchen«, entschied Blattstern. »Kleeschweif, Rehfarn, ihr
bleibt hier und kümmert euch um die Jungen. Cora, Spitzmauszahn und Pechkralle,
ihr bewacht das Lager. Alle Übrigen folgen mir, aber ruhig.«
Mit
Blattstern an der Spitze krochen die WolkenClan-Katzen die Schlucht hinauf,
vorbei am Trainingsgelände und um die nächste Ecke. Das Heulen ertönte wieder,
jetzt lauter und näher.
Blattstern
blickte vorsichtig um einen Felsbrocken herum und sah die Ursache des
Geräuschs. Ein kleines weibliches Zweibeinerjunges lag zwischen den Felsen. Es
war nur halb so groß wie ein ausgewachsener Zweibeiner, hatte braunes Fell auf
dem Kopf und leuchtend farbige Felle am Körper, die alles bedeckten außer den
glatten rosa Vorderpfoten und dem Gesicht.
Blattstern
trat näher. Das Gesicht des Jungen nass und voller Dreck und die Felle waren
mit Erde beschmiert. Über ihm waren frische Einschnitte in der Felswand zu
sehen. Aber was noch schlimmer war: Eines der Hinterbeine stand in einem
unnatürlichen Winkel ab. Dass das Junge Schmerzen litt, war an seinen
angespannten Muskeln zu erkennen.
»Sie ist
von der Klippe gestürzt«, murmelte Blattstern und hob den Schwanz, um ihre
nachfolgenden Clan-Kameraden zurückzuhalten. »Armes Junges, es ist schwer
verletzt.«
Sie war
ein paar Schwanzlängen entfernt von ihm stehen geblieben, aber schon aus dieser
Entfernung waren seine Schmerz- und Angstgerüche überwältigend.
»Bleibt
zurück«, warnte Blattstern ihren Clan. »Sie hat solche Angst, sie könnte um
sich schlagen. Echoklang, komm mit mir.«
»Wartet
einen Augenblick.« Spatzenschweif schob sich vor die anderen Katzen. »Ich
glaube, wir sollten uns da raushalten. Es könnte eine Falle sein.«
»Das
stimmt«, miaute Klops. »Größere Zweibeiner könnten sich verstecken haben und
uns fangen.«
»Sie
machen solche Sachen«, stimmte Kohle zu.
Auch
Blütenduft nickte und einige andere Katzen wirkten unsicher. Und sie könnten
recht haben, dachte Blattstern. Sie spitzte die Ohren und prüfte die Luft,
aber die Gerüche und die Geräusche des jungen Zweibeiners überdeckten alles
andere.
»Das ist
Unsinn.« Echoklang trat mit einem Schwanzschnippen vor. »Beim SternenClan, das
ist eindeutig ein verletztes Junges. Schaut euch sein Bein an! Kein Zweibeiner
würde einem seiner eigenen Jungen solche Schmerzen bereiten, nur um uns eine
Falle zu stellen.«
Ohne auf
Blattsterns Anweisungen zu warten, ging sie an ihr vorbei und näherte sich dem
kleinen Zweibeiner. Blattstern hörte sie laut schnurren, ihr Schwanz stand
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