Warrior Cats - Special Adventure. Das Schicksal Des WolkenClans
auf das Nicken, das Blattstern ihnen im Vorbeigehen
schenkte.
Sie
schlug die Richtung zu den neuen Höhlen ein, und ihre Pfoten glitten
geräuschlos über die weißen Schneeverwehungen im Schatten der Felsen. Raureif
glitzerte auf den Felsbrocken, als wäre die Blattleere in die Schlucht
zurückgekehrt, aber der gestreiften Katze war nicht kalt. Im Gegenteil, ihr
Körper fühlte sich warm und merkwürdig leicht an, wie ein Blatt, das müßig in
einer sanften Brise trieb. Sie kletterte die steinige Felswand hinauf,
erreichte die größte der neuen Höhlen, ging hinein und schüttelte sich den
Schnee von den Pfoten.
Ich
habe recht gehabt, dachte
sie. Diese Höhle ergibt tatsächlich einen guten Bau. Sie ist windgeschützt,
und für Feinde wird es schwierig sein, den Eingang zu erreichen – wenn sie
überhaupt merken, dass wir hier drin sind.
»Deine
Katzen werden hier sicher sein.«
Blattstern
wirbelte beim Klang einer Stimme hinter ihr herum. Der Umriss einer Katze,
schwarz vor dem silbernen Mondlicht, war im Eingang der Höhle zu sehen.
Blattstern schnappte nach Luft und sog einen süßen, aber ihr nicht vertrauten
Duft ein. Erst als die fremde Katze vortrat, erkannte sie die geschmeidige,
schildpattfarbene und weiße Gestalt von Tüpfelblatt.
Die
Heilerin, die mit dem SternenClan wandelt. Feuersterns Freundin. Was tut sie
hier?
Tüpfelblatt
trat ein paar Schritte vor, bis sie so dicht vor Blattstern stand, dass ihr
Fell das ihre berührte. Ihr Haarkleid glitzerte voller Sternenlicht und ihr
Duft hüllte sie beide ein.
»Sei
gegrüßt, liebe Freundin«, murmelte sie.
»Ist
dies… ist dies ein Traum?«, fragte Blattstern heiser. Sie hatte sich noch nicht
daran gewöhnt, dass tote Katzen in ihr Bewusstsein wanderten und mit ihr
sprachen, als wären sie noch am Leben.
Tüpfelblatt
neigte den Kopf. »Für deine Clan-Kameraden schläfst du in deinem Bau. Ist dir
nicht aufgefallen, dass die neuen Krieger nicht einmal geblinzelt haben, als du
an ihnen vorbeigegangen bist?«
Blattstern
zuckte mit dem Schwanz. »Ich dachte, sie hielten sich nur an die Regeln ihrer
ersten Nachtwache.«
»Daran
zweifle ich nicht«, murmelte Tüpfelblatt. Sie schaute sich um und spitzte die
Ohren. »Dem WolkenClan muss es gut gehen, wenn ihr neue Schlafhöhlen braucht«,
bemerkte sie.
»Ich…
wir haben uns nur umgesehen«, erklärte Blattstern, »und haben uns gefragt,
wofür man diese Höhlen gebrauchen könnte. Wir haben neue Junge im Clan, und
mehr sind unterwegs, aber noch sind die alten Höhlen uns nicht zu klein
geworden.«
Tüpfelblatts
leuchtend grüne Augen blickten sie fragend an. »Läuft alles gut mit deinem Clan?«
»Alles
ist gut«, antwortete Blattstern vorsichtig. Sie würde ihre Sorgen wegen
Ziegensturm und der anderen nicht dieser Katze mitteilen, die für sie fast eine
Fremde war. Sie gehört nicht zu unserem Clan. »Wie geht es Feuerstern
und Sandsturm?«
»Beiden
geht es gut«, antwortete die Kätzin des SternenClans. »Sie haben zwei Junge –
kleine Töchter.«
»Das ist
schön!« Warme Freude durchflutete Blattstern. »Wenn du Feuerstern siehst, sag
ihm, wie froh ich für sie bin.«
»Das
mache ich.« Zu Blattsterns Überraschung schien Tüpfelblatt bei dem Gedanken an
Feuersterns Nachkommenschaft nicht so erfreut zu sein, wie sie erwartet hätte.
Erneut fixierte sie Blattstern mit ihrem grünen Blick. »Du hast die
schwierigste Aufgabe aller Clan-Anführer«, miaute sie. »Du musst einen Clan
aufbauen aus Katzen, die das Gesetz der Krieger nicht kennen.«
Blattstern
hatte nicht erwartet, dass Tüpfelblatt anfangen würde, über ihren Clan zu
reden, und sie war sich nicht sicher, ob sie das wollte. Wir kennen durchaus
das Gesetz der Krieger. Feuerstern hat es den Ersten von uns beigebracht und
wir lehren es die Übrigen!
»Ich tue
mein Bestes«, stellte sie klar.
»Und du
machst das sehr gut«, sagte ihr Tüpfelblatt. »Aber es ist noch ein langer Weg,
bis eure Zukunft sicher ist.«
Blattstern
erstarrte. Was wusste Tüpfelblatt, ohne es ihr mitzuteilen? Hatte sie die
vorausgegangenen Spannungen unter den WolkenClan-Kriegern miterlebt? Sie wollte
gerade ihre Clan-Kameraden verteidigen, aber Tüpfelblatt rief sie mit einer
Schwanzbewegung zum Höhleneingang.
Blattstern
schaute hinaus und sah mehrere ihr fremde Katzen auf dem Grund der Schlucht.
Zunächst begann sich ihr Fell zu sträuben bei dem Gedanken, dass hier Fremde
ins Lager eindrangen. Dann erkannte sie, dass bleiches Sternenlicht von
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