Warrior Cats - Special Adventure. Das Schicksal Des WolkenClans
nun beim Wolkenfels angekommen. Der Mond warf sein
weiches, silbernes Licht auf die Felswände und färbte alles grau. Blattstern
spürte ein Kribbeln in den Pfoten, als sie über den Felsspalt zwischen dem
Klippenrand und der Plattform sprang, die über die Schlucht ragte. Hier hatte
ihr Feuerstern den SternenClan gezeigt, und hier hatte sie auch von den lang
dahingeschiedenen Katzen ihre neun Leben erhalten.
Wind
wisperte über den Felsen, als weitere Katzen sich zu ihr gesellten. Nachdem der
WolkenClan jetzt so groß geworden war, gab es hier nur Platz für die älteren
Krieger. Die jüngst ernannten Krieger Bienenwolke, Kieselschatten und
Hoppelfeuer hockten ganz am Rand oben auf der Klippe, Minzpfote und Salbeipfote
unmittelbar hinter ihnen. Die Tageslichtkrieger wie auch die Besucher saßen
ungefähr eine Schwanzlänge von ihnen entfernt. Blattstern bemerkte mit etwas
Unbehagen, wie stark die drei Katzengruppen voneinander getrennt waren, obwohl
es keine offensichtliche Feindseligkeit zwischen ihnen zu geben schien.
Kleeschweif,
Rehfarn und ihre Jungen lagerten am Ende des Pfads ein paar Schwanzlängen von
dem Felsspalt entfernt. Die beiden Kätzinnen ringelten die Schwänze um ihre
Jungen, damit keines von ihnen versuchen konnte, hinüberzuspringen.
Flechtenpelz und Ranke gesellten sich zu ihnen. Die beiden Ältesten hatten sich
den Pfad hinauf geschleppt und bei jedem Pfotenschritt geklagt, aber Blattstern
wusste, dass keiner von ihnen auch nur im Traum daran gedacht hätte, eine Große
Versammlung zu verpassen.
Als ihre
Clan-Kameraden zur Ruhe gekommen waren, saß Blattstern noch einen Herzschlag
lang schweigend da und blickte zum Vollmond und den Sternen hinauf. Sie konnte
sich leicht vorstellen, dass die Katzen, von denen sie damals ihre neun Leben
bekommen hatte, jetzt auf sie herabblickten.
Was
halten sie davon, wie ich ihren Clan führe?
Sie
holte tief Luft und ließ den Blick über das Rund der Krieger wandern. »Ich, Blattstern,
Anführerin des WolkenClans, rufe meine Vorfahren an, auf diese Katzen
herabzuschauen«, begann sie. Die Großen Versammlungen waren ihr noch nicht
vertraut, und sie war sich sehr bewusst, dass sie jetzt eine Tradition
schmiedete, der ihr Clan einen Blattwechsel nach dem anderen folgen würde. Ich
muss es richtig machen! »Seit wir uns zum letzten Mal auf dem Wolkenfels
versammelt haben, mussten wir unser Territorium gegen eine Horde von Ratten
verteidigen. Alle Katzen haben tapfer gekämpft und um unseres Clans willen
Verwundungen in Kauf genommen. Insbesondere lobe ich Wespenbart, der beinahe im
Kampf gestorben wäre, sowie Flickenfuß und Spatzenschweif, die besonders
wachsam waren bei der Beobachtung der Ratten, bis wir zum Angriff bereit
waren.«
Die drei
Katzen, die sie erwähnte, blinzelten stolz angesichts des Lobs. Spatzenschweif
leckte ein paarmal verlegen seine Schulter.
»Außerdem
muss ich Tupfenpfote erwähnen«, fuhr Blattstern fort. Auf dem flachen Teil der
Klippe sprang die Schülerin auf die Pfoten und starrte ihre Anführerin mit
aufgerissenen Augen an, als fürchtete sie, vor dem ganzen Clan für etwas
getadelt zu werden. »Sie hat hart gearbeitet und Echoklang dabei geholfen, die
verwundeten Krieger zu versorgen«, fuhr Blattstern fort. »Sie hat eine Menge
über Kräuter gelernt und darüber, wie Verletzungen behandelt werden.«
Könnte
sie eine Heiler-Katze sein? SternenClan, bitte, gib mir ein Zeichen!
Aber von
den Sternen kam keine Antwort, sie glitzerten nur eisig über ihrem Kopf.
Blattstern sah, wie Echoklang der jungen Kätzin anerkennend zunickte und
Tupfenpfote mit leuchtenden Augen den Kopf senkte.
»Besucher
sind aus einem Zweibeinerort flussabwärts in die Schlucht gekommen«, fuhr
Blattstern mit ihrem Bericht fort. »Stock, Klops, Cora und Kohle haben sich
während ihres Aufenthalts im Clan gut eingelebt und wir danken ihnen für ihre
Hilfe im Kampf gegen die Ratten.«
Ist
das jetzt der Augenblick und der Ort, sie einzuladen, endgültig bei uns zu
bleiben?, fragte
sich Blattstern. Sie war sich bewusst, dass Scharfkralles grüner Blick sich in
sie bohrte wie ein Specht, der einen Baum angreift. Nein, ich werde sie
jetzt nicht fragen, was sie als Nächstes tun wollen. Dafür muss ich einen
weniger öffentlichen Ort finden.
Zu ihrer
Überraschung erhob sich Stock auf die Pfoten und trat an den äußersten Rand der
Klippe. »Danke, Blattstern«, miaute er und neigte förmlich den Kopf. »Wir sind
alle dankbar für die Gastfreundschaft
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