Warrior Cats. Stunde der Finsternis - Hunter, E: Warrior Cats. Stunde der Finsternis - Warrior Cats. The darkest hour
»Wir waren krank vor Sorge.«
»Tut mir leid.« Feuerstern leckte ihr entschuldigend übers Ohr. »Ich musste ein paar Sachen überdenken, das ist alles.«
»Weißpelz meinte, dir würde nichts passieren«, miaute Graustreif. »Und Rußpelz schien auch nicht beunruhigt. Ich werde das Gefühl nicht los, dass sie mehr wusste, als sie sagen wollte.«
»Also, jetzt bin ich hier«, miaute Feuerstern schroff. »Und ich bin froh, dass ich euch getroffen habe. Ich will ins Territorium des FlussClans, und das wird besser aussehen, wenn ich ein paar Krieger bei mir habe.«
»Zum FlussClan?« Wolkenschweif wirkte irritiert. »Was willst du denn von denen?«
»Ich werde sie bitten, morgen mit uns gemeinsam Geißel zu verjagen.«
Der junge Krieger riss die Augen auf. »Hast du den Verstand verloren? Leopardenstern wird dir das Fell über die Ohren ziehen!«
»Ich glaube, das wird sie nicht tun. Da Tigerstern jetzt tot ist, wird sie den BlutClan genauso wenig im Wald haben wollen wie wir.«
Wolkenschweif schüttelte den Kopf, und Graustreif wirkte auch nicht überzeugt, aber Sandsturms grüne Augen leuchteten vor Freude.
»Ich wusste, dass du dir etwas ausdenken würdest, wie wir den BlutClan besiegen können«, schnurrte sie. »Gehen wir.«
Feuerstern wollte sie gerade zu den Trittsteinen führen, als Brombeerpfote angetrottet kam.
»Feuerstern, können wir mit Bernsteinpfote reden, wenn sie da ist?«, fragte sein Schüler hoffnungsvoll. Seine Stimme zitterte. »Vielleicht ist das die einzige Gelegenheit.«
Feuerstern zögerte. »Ja, wenn du sie siehst«, miaute er. »Lass dir ihre Version erzählen. Dann werden wir entscheiden, was wir tun.«
»Danke, Feuerstern!« Brombeerpfote strahlte vor Erleichterung.
Feuerstern rutschte die Böschung hinunter zu den Trittsteinen und seine Krieger folgten ihm. Als er sie über den Fluss führte, hielt er wachsam nach jeder Bewegung am anderen Ufer Ausschau, konnte aber nichts entdecken. Eine Morgenpatrouille war auch nicht vorbeigekommen, obwohl die Sonne jetzt schon hoch am Himmel stand.
Am anderen Ufer angekommen, wandte sich Feuerstern flussaufwärts Richtung FlussClan-Lager. Unterwegs kamen sie an dem Wasserlauf vorbei, der zur Lichtung mit dem Knochenberg führte. Er schauderte, als er sich an seinen letzten Besuch erinnerte. Es roch nicht mehr so stark nach Krähenfraß, aber vom Wind wurde ihnen der Geruch vieler Katzen zugetragen. Feuerstern erkannte die Geruchsmischung des TigerClans, die er einst so unheilvoll empfunden hatte, aber im Vergleich zum BlutClan-Gestank war sie ihm jetzt fast vertraut.
»Ich glaube, sie sind auf der Lichtung beim Knochenberg«, miaute er über seine Schulter. »Einige zumindest. Wir werden hingehen und nachsehen – Graustreif, du bildest die Nachhut.«
Graustreif ließ sich zurückfallen, während Feuerstern dem Wasserlauf folgend leise durch das Schilf zur Lichtung schlich. Er spähte durch das Schilf und sah den Knochenberg, der bereits geschrumpft war und nur noch wie ein Abfallhaufen aussah. Der Wasserlauf war nicht mehr mit fauliger Beute verstopft, und es gab einen kleinen Haufen Frischbeute, als ob sich Katzen hier ein neues Lager bauen würden.
Mehrere Krieger hockten auf der Lichtung, mit ungepflegtem Fell und stumpfen, blicklosen Augen. Überrascht erkannte Feuerstern Katzen aus dem FlussClan und dem SchattenClan. Er hatte damit gerechnet, dass sich nur die SchattenClan-Katzen ein neues Lager einrichten und die FlussClan-Katzen wieder ihr altes Lager auf der Insel bewohnen würden.
Am Fuß des Knochenbergs hockte Leopardenstern und starrte vor sich hin. Feuerstern glaubte, dass sie ihn bemerkt haben müsste, aber sie sah nicht so aus. Der Stellvertreter des SchattenClans, Schwarzfuß, lag ganz in ihrer Nähe. Nachdem sich seine erste Überraschung gelegt hatte, erkannte Feuerstern erleichtert, dass er direkt mit Leopardenstern verhandeln konnte, die jetzt anscheinend beide Clans anführte.
Er drehte sich nach Sandsturm um. »Was ist mit denen los?«, flüsterte er. Fast hätte er die Krieger für krank gehalten, es lag aber kein Krankheitsgeruch in der Luft.
Sandsturm schüttelte ratlos den Kopf, worauf Feuerstern sich wieder der Lichtung zuwandte. Er hatte gehofft, hier eine Kampftruppe zu finden, aber diese Katzen sahen halb tot aus. Umzukehren lohnte sich jetzt aber auch nicht mehr. Mit der Schwanzspitze signalisierte er seinen Kriegern, ihm zu folgen, und trat auf die Lichtung hinaus.
Keine Katze stellte sich ihm
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