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Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Titel: Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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ich nicht, weil ich Schwierigkeiten bekommen tat. Aber jetzt stecke ich sowieso mittendrin, weil ich weggelaufen und nicht dort geblieben bin. Vielleicht suchen sie mich sogar. Was, glaubst du, soll ich machen?«
    »Du hast nichts Unrechtes getan, Sean. Niemand wird dir übelnehmen, daß du Angst hattest. Aber vielleicht sollten wir mit Pfarrer Brady von St. Dominic sprechen.«
    »Ich will nicht, daß es jemand weiß, Tante.« Sie stand auf und griff nach der Teekanne.
    »Trink deinen Tee, iß ein Stück Kuchen und lies den Brief deiner Ma.« Sie unterbrach sich kurz.
    »Morgen denken wir dann weiter darüber nach.« KAPITEL 12
    »Wie sind Sie auf der Farm zurechtgekommen?« fragte Markby, als Meredith ihm am Abend die Haustür öffnete. Ihr Anblick stimmte ihn fröhlich. Sie trug ein rotes Hemdblusenkleid, das ihm besonders gut gefiel, und er vermutete, daß sie sich eben die Haare gewaschen und gefönt hatte, weil sie ihr so locker ums Gesicht wehten und im Glanz des Dielenlichts schimmerten. Er gab sich dem kurzen Traum hin, daß sie ihn am Ende eines Tages immer so erwartete.
    »Es hat im Hinblick auf die Grauen Leute ein paar Dinge gegeben, die nachdenkenswert sind, aber bei den Winthrops selbst habe ich keine großen Fortschritte gemacht. Alwyn hat mir die Familienbibel gezeigt, die sehr interessant war. Doch ein Plappermaul ist er nicht gerade, oder? Über die Baustelle will er nicht sprechen, und er mag keine Fremden. Er sagt, sie sind nicht sehr gastfreundlich, und das glaube ich ihm. Was für ein seltsamer Ort. Wußten Sie, daß das Farmhaus sechzehnhundertzweiundneunzig erbaut wurde?«
    »Nein, und ebensowenig habe ich gewußt, daß die Winthrops eine Familienbibel haben. Sie haben offensichtlich mehr erreicht als ich, Meredith.«
    »Nun, vielleicht bin ich nur auf ein weiteres Geheimnis gestoßen.« Sie erzählte ihm von Dr. Gretton und Elias Lintons Bericht über den Brand des Gebetshauses.
    »Alwyn hat mir Grettons Adresse gegeben, aber nur um mich loszuwerden, vermute ich. Die Winthrops mögen einfach keine Fragen. Was ist das nur mit Greyladies? Dort herrscht eine ganz merkwürdige Atmosphäre. Bei diesen Steinen, zum Beispiel, ich bin wirklich nicht überspannt, aber ich hatte dort irgendwie das Gefühl einer Anwesenheit, keiner sehr glücklichen übrigens. Diese Familie hat wirklich eine merkwürdige Geschichte. Glauben Sie, die Winthrops von achtzehnhundertvierzig haben den Brand selbst gelegt?«
    »Warum denn, in aller Welt?«
    »Das weiß ich bisher noch nicht, aber ich arbeite daran. Ursula meint, sie müssen achtzehnhundertzweiundvierzig ein seltsamer Haufen gewesen sein. Wenn Sie bedenken, daß die heutigen Winthrops die genetischen Abkömmlinge der viktorianischen sind, kommt man wirklich ins Grübeln.«
    »Wir alle haben in unserem Stammbaum den einen oder anderen sonderbaren Vorfahren«, wandte Markby ein.
    »Früher, als die Markbys noch das Geld für kostspielige Exzentrizitäten hatten, hielt sich einer meiner Großonkel einen zahmen Geparden, von dem er behauptete, er sei die irdische Gestalt der Seele seiner verstorbenen Frau.«
    »Der war doch einfach verrückt, wobei ich nicht respektlos sein möchte. Die Winthrops sind geistig gesund, aber anders. Ursulas Vater Matthew Gretton, der die Ausgrabungen leitete, interessiert sich weniger für den Brand als für die religiösen Riten der Grauen Leute und die Innenausstattung des Gebetshauses. Aber er macht sich so seine eigenen Gedanken darüber, und was mehr ist, er weiß sehr viel über die allgemeinen Schikanen, denen die Sekte ausgesetzt war. Deshalb muß ich mich mit ihm treffen. Ursula sagt, sie wird das einfädeln, und damit ich eine Lesekarte bekomme, will sie mir auch einen Brief für die Bodleian Library geben, in dem sie mir bestätigt, daß ich mich für das Thema aufrichtig interessiere. Dann kann ich Elias Lintons Tagebuch im Original lesen.«
    »Scheint mir, Sie haben im Lauf eines Tages eine ganze Menge geschafft«, sagte er.
    »Nun ja, gewissermaßen nach dem System einen Schritt vorwärts und zwei Schritte zurück. Keine Ahnung, wie wichtig das alles für Ihren bedauernswerten Toten ist. Wenn wir schon von Fortschritten sprechen – haben Sie etwas über die verbrannte Kleidung erfahren, die ich gefunden habe? Irgendwelche Erkenntnisse?«
    »Sie ist ein Teil unserer Ermittlungen.« Er erwartete gar nicht, daß er damit davonkam. Sie rebellierte sofort.
    »Reden Sie bloß nicht so hochtrabend daher. Ich hab das Zeug

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