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Warum aendert sich alles

Titel: Warum aendert sich alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reinhard Brandt
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Schwäche wächst mit Macht, jeder Fehler lauert auf seine rasche Wiederkehr, die Anstrengung, ihn zu vermeiden, erzeugt seine Nachgeburt mit Gewißheit in den Stunden der Schwäche. Das hilflos-werbende Lächeln des Gescheiterten sagt jedermann im Klartext: Auf mich ist kein Verlaß. Wirkliche Krisen haben die Kraft, sich aus sich selbst zu vertiefen und noch die Maßnahmen zu ihrer Bewältigung in den Strudel nach unten zu ziehen. Psychologie der Schwäche: Ihr Thema ist die Dynamik, die sich in der schwachen Psyche entfaltet, die sie kraftvoll von Fehlleistung zu Fehlleistung führt und steigert, bis das Ziel, die Vernichtung, erreicht ist.

Grausam
    In der Vergangenheit wurde die Vivisektion regelmäßig als grausam bezeichnet (aber deswegen nicht angefochten, keiner, kein Christ, kein Heide, empörte sich). Der Täter grausamer Handlungen ist kein Tier, sondern ein Mensch, der Gegenstand ist im Normalfall nicht er selbst (»grausame Selbstverstümmelung«), sondern ein anderes Lebewesen (nicht die Gattung, die eliminiert wird, sondern das schmerzfähige Individuum). Was an der Handlung ist grausam? Die bewußte Hinzufügung von Schmerzen gegenüber wehrlosen Lebewesen gegen ihren Willen nur um der Schmerzen willen. Das Muster ist die Folter eines Menschen, nicht die Kriegshandlung, denn im Krieg ist der Gegner im Prinzip nicht gänzlich wehrlos; nicht die Operation, denn der Operierende operiert nicht gegen den wirklichen oder unterstell- baren Willen des Patienten um der Schmerzen willen. Der Folterer des festgeschnallten Opfers steht an der Spitze des Abschaums der Menschheit, er genießt den zugefügten dosierten Schmerz oder führt die Handlung selbstlos aus; Mengele, Guantánamo. Wir wünschen das Dantesche Infernum herbei, wenn wir an eine halbwegs angemessene Strafe denken. Eine möglichst grausame Strafe für grausames Handeln, foltert die Folterer, was denn sonst? So grausam wie möglich.
    Seltsam, daß dieser natürliche Wunsch kein Entschluß werden darf. Die gesamte Zivilisationstätigkeit konzentriert sich auf diesen Punkt: Der Bestie den Status des Menschen zuzubilligen, und die Bestrafung an dem zu bemessen, was Menschen anderen Menschen antun dürfen, nicht foltern, nicht töten.
Warum? Warum nicht?
    Â»Und warum sind Sie in den Ferien gerade nach Sri Lanka gefahren?« »Einfach so, warum nicht, ein unheimlich billiges Angebot. Eine ganz alte Kultur, und man kann gleich dahin gehen, wo keine Touristen sind, auch bei den Restaurants, wir haben immer das gegessen, was die Leute selbst essen, unheimlich gut. Aber auch sonst.« »Und in welcher Sprache unterhält man sich mit den Einheimischen?« »Das eigentlich weniger, aber es war wirklich schön, drei Wochen. Und überall sehr nette Menschen, auch die Kinder so freundlich, sie lachen und freuen sich ganz einfach am Leben. Alles ganz anders als hier, keiner steht unter Stress, niemand ist neidisch, man lebt einfach die eigene Identität, das eigene Leben. Wir sind alle unheimlich begeistert.« »Und was tragen Sie da auf dem Kopf?« »Ach, das ist die beliebte Seemannsmütze aus dem Shop des Flugzeugs beim Rückflug für nur 19,99 Euro, extra für die Gäste der Fluglinie angefertigt.«
Drei Freundinnen
    Ein Freund der Familie: »Hallo, Vanessa! Wo bist du denn gerade?« »Bei meiner neuen Freundin Jasmin. Die kennst du noch nicht. Sie ist neu hier.« »Und deine Mama?« »Die ist auch bei einer Freundin, sie hat telefoniert, ich weiß aber nicht, wo sie ist.« »Und dein Vater?« »Der ist auch bei einer Freundin, und da weiß ich auch nicht, wo. Aber er hat mich auch auf dem Handy angerufen.« »Das ist ja lustig.« »Ja, das finde ich auch.« »Und was macht ihr?« »Wir sehen gerade etwas Lustiges im Fernsehen.« »Und wie heißt der Film?« »Nein, einfach so zum Lachen. Tschüüs.«
Zwei Freundinnen
    Jasmin: »Hallo Vanessa! Ich lande übermorgen in Tegel am späten Vormittag, 11.15 Uhr. Kommst Du? Holst Du mich ab? Sonst ist niemand da. Please.«
    Vanessa: »Ach, hätte ich das nur vorher gewußt! Aber morgen abend gehe ich zu einer Party, und am nächsten Morgen stehe ich dann erst spät auf. Schade.«
Logisch
    Â»Warum sind Sie drei Tage nicht zur Arbeit gekommen?«
    Â»Ich war einfach nicht motiviert, und wenn ich nicht motiviert bin, wird aus

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