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Warum das Leben schneller vergeht, wenn man älter wird-Von den Rätseln unserer Erinnerung

Warum das Leben schneller vergeht, wenn man älter wird-Von den Rätseln unserer Erinnerung

Titel: Warum das Leben schneller vergeht, wenn man älter wird-Von den Rätseln unserer Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douwe Draaisma
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»Souvenir« und »Gorge de loup« sind Verarbeitungen dessen, was er in Frankreich sah und erlebte. Von der ersten Zeile des Eröffnungsgedicht »Valuta« an - »Die Straßen liegen in einer Reise. Wir fahren.« - spielte Achterberg mit Verschiebungen in Raum und Zeit, mit Karten und Baedekern, Abständen und Grenzen, Ansteigen und Absteigen, Stillstehen und Passieren. Das seltsame, tranceartige Gefühl, das eine lange Autofahrt auslösen kann und auch das Erleben von Zeit verschiebt und gleiten läßt, ist im achten Gedicht des Zyklusses eingefangen:
    »Dejä-vu
    Das seichte Wasser, das gesunken ist
    in alle Tiefe, die es liegenläßt,
    bei den weißen Schlössern an der Straße,
    glitzert wie aus einem Traum. Das Auto fährt.
    Es stammt aus einem Buch, was ich sehe.
    Wirklichkeit gewordene Phantasie verändert sich in ein zwingendes Dejä-vu.
    Sie können sich dem Jetzt nicht entziehen.
    Wir fahren in ovalen Spiegeln herum; erkennen an uns selbst den Hintergrund und wissen, daß das einmal auch bestand.
    Dieselben Seiten kommen und gehen.
    Das Herz ist voll mit altem Amalgam, wodurch wir zueinander stehenbleiben.«
    Achterberg verbrachte 1943 ein knappes Jahr zur Beobachtung im Sanatorium Rhijngeest bei Oegstgeest, wo er zu einer psychiatrischen Bibliothek Zugang hatte. Er interessierte sich sehr für
    Psychiatrie - was gegenseitig war - und studierte in Rhijngeest Bücher über Kunst und Psychopathologie. Möglicherweise hat er dort einige der Erklärungen gelesen, die in der Literatur über Dejä-vu-Erlebnisse kursieren. In den Vierzeilern des Sonetts sind ein paar davon aufgelistet: das Wiederaufleben eines Traums, die Wiedererkennung dessen, was man in Wirklichkeit gelesen hat, etwas erleben, worüber man zuvor schon phantasiert hatte. Aber in den Dreizeilern des Gedichts scheint Achterberg ein Bild für das Rätsel zu suchen, nicht die Lösung. Der Spiegel bietet die für ein Dejä-vu-Erlebnis passende Assoziation mit Wiederholung und Verdoppelung. Im Fall des Rückspiegels ist dies das paradoxe Bild, in dem »Seiten kommen und gehen«, während man selbst stationär bleibt. Gefangen in einem Oval sieht man sich selbst, still sitzend, mit großer Schnelligkeit durch die Landschaft schießen. Chetty ter Kuile erinnert sich, wie Achterberg unterwegs einmal »eine ausführliche Betrachtung über den Rückspiegel des Fords anstellte als ein Ding, in dem man sehen kann, was vorbei ist. Dinge sind vorbei und doch noch sichtbar, sagte er sinngemäß«.
    Literatur
    G. Achterberg, Verzamelde gedichten, Amsterdam 1963, hier übersetzt von Verena Kiefer.
    J. Anjel, »Beitrag zum Capittel über Erinnerungstäuschungen«, Archiv für Psychiatrie, 8 (1877), 57-64.
    F.L. Arnaud, »Un cas d'illusion de >dejä-vu< ou >fausse memoire<«, Annales medi-co-psychologiques, 3 (1896), 8, 455-470.
    J. Bancaud, F. Brunet-Bourgin, P. Chauvel & E. Halgren, »Anatomical origin of >de-jä-vu< and >vivid memories< in human temporal lobe epilepsy«, Brain, 117 (1994), 71-90.
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    E. Bernard-Leroy, L'illusion de fausse reconnaissance, Paris 1898.
    G.E. Berrios, »Dejä-vu in France during the 19th Century: a conceptual history«, Comprehensive Psychiatry, 36 (1995), 123-129.
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    A. Forel, Das Gedächtnis und seine Abnormitäten, Zürich 1885.
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    A.F.Th. van der Heijden; Ein Tag, ein Leben, Frankfurt a.M. 1992.
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    W. James, Principles of psychology, New York 1890.
    J. Jensen, »Über

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