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Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Titel: Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clempson
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Türspalt hängen geblieben wäre). Weder Paul noch einer seiner Schwachmatenfreunde (von denen die meisten ranghohe Kameraden wurden) hat sich je wieder mit mir angelegt. Es muss die Art und Weise gewesen sein. Es muss an der Art meiner Drohung gelegen haben, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass » Lass los oder ich meld dich beim Lehrer« den gleichen Erfolg gehabt hätte. Taten zählen nicht immer mehr als Worte. Dachte ich zumindest. Die Wahrheit erfuhr ich vor zwei Wochen (fünf Jahre später), als ich mit Ed im Physikunterricht saß.

Mittwoch

4 . Stunde, Physik–
Vor zwei Wochen
    » Wie lange hast du Karate gemacht?«, fragte er, als ich ihm die Kung-Fu-Hustle - DVD wiedergab.
    » Wer sagt denn, dass ich Karate gemacht habe?«, fragte ich ein wenig verwirrt.
    » Jeder sagt das«, antwortete er mit einem Schulterzucken. » Du hast doch Paul Eastwood zusammengeschlagen!«
    » Hä?«
    » Na, du hast ihm doch richtig die Fresse poliert!«, stellte er fest.
    » Wann soll das gewesen sein?«, fragte ich unschuldig, weil ich glaubte, dass er einen Scherz machte.
    » In der Siebten! Mike Stokely hat erzählt, du hast ihn wie Jackie Chan auf den nächsten Tisch krachen lassen.« Er lachte gehässig.
    Ach … du … Scheiße!
    » Ich…«
    Ich konnte nicht glauben, was ich da gerade gehört hatte.
    » Ich…«
    Ich wollte es nicht leugnen. Diese Story hatte mich die letzten fünf Jahre am Leben gehalten!
    Mein träges Gehirn spielte die Szene noch einmal ab.
    Der Stuhl, über den ich stolperte … hatte darauf vielleicht jemand seinen Turnschuh abgestellt … und waren da nicht auch Jeans, die aus Pauls Knien herauswuchsen … und die Tür, gegen die meine Tasche gekracht ist … ich frage mich langsam, ob die nicht die Form von Pauls Kopf hatte!!!
    » Ich wusste gar nicht, dass das jemand mitgekriegt hat«, sagte ich so beiläufig wie möglich.
    » So ungefähr jeder in der Schule«, versicherte er mir.
    Wohl auch die Leute, die mich eigentlich verprügeln wollten.
    » Ich wusste nicht, dass ich ihn k. o. geschlagen habe.«
    Nein, sag das nicht.
    » Ich wollte ihm nur einen Denkzettel verpassen.«
    Schon viel besser.
    » Der war doch zwei Tage nicht in der Schule oder so«, sagte Ed lachend.
    Ich habe jemand k. o. geschlagen!
    Ich habe Paul Eastwood k. o. geschlagen!
    Rein ZUFÄLLIG !
    Und ich hab’s nicht mal gemerkt!
    Ich fühlte mich schrecklich. (Und schrecklich gut.)
    Ich habe mich wirklich zur Wehr gesetzt und… Plötzlich erinnerte ich mich wieder an ein furchtbares Wortgefecht mit Katie » Kuh« Harrigan, das einen Tag nach dem Vorfall stattgefunden hatte.
    » Das war ja wohl das Letzte, was du Paul angetan hast«, fuhr sie mich an. Mir gefiel das überhaupt nicht. Katie » Kuh« Harrigan war doppelt so einschüchternd wie Paul.
    » War es nicht«, widersprach ich.
    » Nur deinetwegen ist er nicht zur Schule gekommen!«
    Was war das nur für ein Waschlappen, der die Schule schwänzte, nur damit ich ihn nicht verpfeifen konnte?
    » Muss er selber wissen«, entgegnete ich, jedoch weniger aggressiv, als ihr euch vielleicht vorstellt.
    » Du bist ein richtiges Arschloch, weißt du das?«, sagte sie und gab mir einen kleinen Stoß.
    » Wenn er sich so danebenbenimmt, dann muss er eben mit den Konsequenzen leben«, gab ich zurück und fürchtete, sie könnte jeden Augenblick richtig zum Angriff übergehen.
    » Was hat er dir denn getan?«, fragte sie höhnisch und schubste mich erneut.
    » Er versucht, andere Leute fertigzumachen, genau wie du, und wenn du jetzt nicht abhaust, musst du mit denselben Konsequenzen rechnen.«
    Sie wich zurück.
    Wer hätte gedacht, dass diese Störenfriede solch eine Angst vor ihren Lehrern haben.
    » Mein Dad wird dir die Ohren lang ziehen«, knurrte sie, ehe sie davonstolzierte.
    Das konnte ja heiter werden. Ich hatte nicht nur aus Versehen Paul Eastwoods Kopf auf den Tisch geknallt, sondern seiner Freundin auch noch versehentlich dieselbe Behandlung angedroht. Um Himmels willen, wie viele Leute wussten davon? Die mussten mich alle für einen Vollidioten halten! Doch wie ich schon sagte, die einzigen Leute, die auf solche Gerüchte etwas geben, sind diejenigen, die etwas über die Kampfkraft ihrer potenziellen Opfer erfahren wollen.
    Doch genau wie die Legende von der Bestialität der Metaller war diese Sache für mich ein äußerst zweischneidiges Schwert– sollte irgendjemand gegen mich vorgehen wollen, würde er gleich jemanden mit schwarzem Gürtel beauftragen, um mir den

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