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Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Titel: Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)
Autoren: Tom Clempson
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rasender Geschwindigkeit, weil ich immer noch auf hundertachtzig war.
    » Er hat dich also echt geschlagen?«
    » Yeah. Also er hat’s versucht! Ich wollte mich ducken, was mir auch halb gelungen ist, aber eben nur halb…«, antwortete ich und zeigte auf die Stelle meines Kopfes, wo er mich erwischt hatte. » Die Metaller haben ihn dann sofort zu Boden gedrückt und auf ihn eingeredet, dass er mich in Ruhe lassen soll, dass er alles nur noch schlimmer macht und solche Sachen, und dann bin ich weg, und jetzt bin ich hier.« Ich betastete meinen Kopf nur noch von Zeit zu Zeit, um ganz sicherzugehen, dass ich nicht aussah wie der Elefantenmann. Ich seh doch nicht rot oder geschwollen aus oder so?«
    James betrachtete aus der Distanz die Seite meines Kopfes.
    » Nee, nicht wirklich. Wird aber ’n hübschen Bluterguss geben.«
    » Was?«
    Na ja, dein Wangenknochen ist ein bisschen gerötet und an der Seite hast du eine kleine Beule. Aber die kann man nicht richtig sehen, weil sie unter den Haaren ist«, fügte er beruhigend hinzu.
    » Sicher?«
    » Yeah! Mehr kann ich von hier nicht erkennen, und ich bin doch ziemlich dicht dran.«
    » Cool. Danke«, entgegnete ich erleichtert. Wenn ich bei Eleanor heute auch nur die geringste Chance haben wollte, dann sollte es lieber nicht so aussehen, als würde mir seitlich am Kopf ein Pavianarsch wachsen.
    Wir spazierten zur Mensa und James lud mich zu einer Tüte Pommes ein. Das war wie damals als Kind, wenn meine Mum mir Süßigkeiten gab, weil ich hingefallen war und mir das Knie aufgeschlagen hatte. Es war gut, jemanden zum Reden zu haben, weil mich das vom Pochen über dem Ohr ablenkte. Ich musste dringend beweisen, dass ich ein ganzer Kerl war, und zwar schnell. Tampon war gerade von einer Horde brutaler Kameraden halb tot getreten worden, doch war er danach immer noch munter genug gewesen, mir eine mitzugeben, während ich seinem lahmen Wischer nicht mal hatte ausweichen können und jetzt sogar darum kämpfte, mich einigermaßen auf den Beinen zu halten. Wenn ich darüber nachdenke, dann war es die Auseinandersetzung selbst, die mich mehr mitgenommen hatte als der physische Schmerz. Der Schmerz war wirklich nicht so schlimm. Jedenfalls auch nicht schlimmer, als einen Tennisball an den Kopf zu bekommen, was mir schon ziemlich oft passiert ist. Ich nehme an, es liegt daran, dass mir der Schmerz von einer anderen Person zugefügt wurde, und zwar in der Absicht, mich schwerwiegend zu verletzen. Das ist es, was die Sache so schlimm macht.
    Als wir auf der Suche nach einem unbesetzten Tisch durch die Mensa schweiften, sah ich etwas, das mich sofort jeden unbedeutenden Schmerz vergessen ließ. Eleanor saß am hinteren Ende an einem Tisch, doch war es nicht Em, die ihr gegenübersaß, sondern Zack. Sie schienen sich köstlich über irgendwas zu amüsieren, und meine Paranoia entschied, dass dieses Irgendwas Jack hieß. Ein Albtraum. Und während die beiden ihren Spaß miteinander hatten, tat Eleanor etwas Furchtbares– sie lachte! Es war kein gewöhnliches Lachen, sondern das ausgelassenste Lachen, das ich je von ihr gehört hatte. Wahrscheinlich war es das schallendste Gelächter, das sie in ihrem ganzen Leben angestimmt hatte, und Zack hatte es hervorgerufen. Sie warf den Kopf in den Nacken, trampelte mit dem Fuß und legte ihre Hände auf seine. Sie hielten Händchen!
    James hatte die Szene auch bemerkt und drehte sich mit einem Blick zu mir um, als wäre gerade meine Katze überfahren worden.
    Irgendeine Schlampe an einem anderen Tisch rief Zack zu sich (sie hatte bestimmt sein Liebesspiel mit Eleanor beobachtet, kochte jetzt vor Eifersucht und bestand darauf, dass er sich auch mit ihr beschäftigte). Das war meine Chance. Eleanor war allein und plötzlich wurde ich von einer Welle des Muts/der Dummheit erfasst. Ich beruhigte meine Nerven. Holte tief Luft.
    Jetzt oder nie.
    » Ich geh zu ihr!«

Lunchpause
Carpe diem
    Ich nahm Eleanor ins Visier und begann unverzüglich, mich zwischen den Tischen hindurchzuschlängeln, um zu ihr zu gelangen. Ich wusste nicht, was ich tun oder sagen sollte. Ich wusste nur, dass dies vielleicht die letzte Chance war, sie für mich zu gewinnen, also musste ich schnell handeln. Im nächsten Moment stand ich vor ihr und sie blickte zu mir auf.
    Vielleicht sollte ich ihr einfach sagen, dass ich sie liebe!
    » Hi!«, sagte sie lächelnd, den Mund voller Brokkoli.
    » Hi!«, erwiderte ich und dachte daran, zurückzulächeln.
    Sie wartete vermutlich
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