Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warum hab ich ihn gekuesst

Warum hab ich ihn gekuesst

Titel: Warum hab ich ihn gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
ihr denken?
    „Hier!"
    Drew reichte ihr ihren Morgenmantel, und Kirsty zog ihn sich mit zittrigen Fingern über. Unterdessen war er aufgestanden und zog sich an.
    „Wohnst du hier im Hotel?"
    Sie brachte nur ein Nicken zu Stande.
    „Okay, ich bringe dich in dein Zimmer. Du siehst aus, als könntest du vorher einen Drink gebrauchen." Er schaltete die Nachttischlampe ein, und der Raum wurde in sanftes Licht getaucht. „Du hast mehr bekommen, als du erwartet hattest, stimmt's? Nur interessehalber würde ich gern wissen, wie lange du mich hättest gewähren lassen, bevor du mich gestoppt hättest. Oder hast du es bloß als gute Gelegenheit betrachtet, deinen Horizont zu erweitern?"
    Schnell wandte Kirsty sich ab, doch er hatte die verräterischen Tränen in ihren Augen schon bemerkt und umfasste ihre Schultern. „Du kleine Närrin, ist dir nicht klar, wie leicht ich dich hätte vergewaltigen können?" fragte er scharf.
    „Hat keiner dir je gesagt, wie verdammt schwer es für einen Mann ist, aufzuhören, wenn er so erregt ist, wie du mich erregt hast? Es mangelt dir vielleicht an Erfahrung, aber ansonsten verfügst du über alle Attribute", fügte er spöttisch hinzu und beobachtete, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. „Wenn dir das nächste Mal nach Experimentieren zu Mute ist, dann nimm einen Mann, der zu dir passt."
    „Ich wollte nicht experimentieren", brachte sie hervor. „Es war deine Idee, mit... mit..."
    „Mit dir zu schlafen?" beendete er den Satz für sie. „Stimmt, aber dazu gehören immer zwei, und deine Reaktion ..." Plötzlich verstummte er. „Es war das erste Mal, nicht?" erkundigte er sich schließlich ausdruckslos und sah sie so durchdringend an, dass sie unmöglich lügen konnte.
    Ihr geflüstertes „Ja" klang gequält, und sie konnte ihm nicht in die Augen blicken, weil sie davon überzeugt war, dass ein verächtlicher Ausdruck darin lag.
    „Und ich schätze, du hast auch vergessen, was du eigentlich vorhattest." Es schien so, als würde Drew vielmehr mit sich selbst sprechen, und zu ihrer Überraschung fuhr er trocken fort: „Eine ziemlich lehrreiche Erfahrung - für uns beide. Du bist eine sehr begehrenswerte junge Frau, Kirsty Stannard, aber verzichte in Zukunft lieber darauf, etwas darzustellen, das du nicht bist, es sei denn, du möchtest deine Unschuld sehr schnell verlieren. Hast du eine Ahnung, wie nahe ich daran war, dich zu nehmen? Komm", meinte er schließlich. „Ich bringe dich in dein Zimmer, und lass dir einen Drink bringen - etwas, das dir beim Einschlafen hilft."
    „Ich bin kein Kind mehr!" erwiderte Kirsty entrüstet. „Ich kann..."
    „Spar dir das", unterbrach er sie ungeduldig. „Ich rede von Lebenserfahrung, nicht vom Alter, meine Kleine, und was das Erstere betrifft..."
    „Kann ich einer Beverley Travers nicht das Wasser reichen", ergänzte sie mit einer Bitterkeit, die sie selbst überraschte.
    „Stimmt genau", bestätigte er spöttisch. „So, und nun lass mich dich ins Bett bringen, bevor du noch auf die Idee kommst, einen anderen ahnungslosen Mann um den Verstand zu bringen."
    Jene Minuten in seinen Armen, in denen er sie so begehrt hatte, dass er sich kaum noch beherrschen konnte, schienen nicht existiert zu haben. Plötzlich hatte er sie in die Rolle des kleinen Kindes gedrängt, und das machte sie wütend.
    Drew ließ sie dann vor ihrem Zimmer stehen, aber noch lange nachdem er gegangen war, lag Kirsty wach. Sie durchlebte erneut die Gefühle, die sie in seinen Armen verspürt hatte, und erschauerte bei der Erkenntnis, dass ausgerechnet er sie geweckt hatte. Ich habe einfach Glück gehabt, redete sie sich ein, und zum Glück werde ich ihn niemals wieder sehen. Das hätte sie auch nicht ertragen, weil es zu erniedrigend gewesen wäre. Es wäre schlimm genug gewesen, wenn er sie tatsächlich vergewaltigt hätte, doch in gewisser Weise war es noch schlimmer, dass er sie durchschaut und auf Grund ihrer Unschuld zurückgewiesen hatte. Er hatte in ihr keine richtige Frau gesehen, sondern nur ein albernes Kind.
    Sie hatte schon andere Männer sagen hören, sie könnten mit Jungfrauen nichts anfangen, doch dies war das erste Mal, dass sie es am eigenen Leib erfahren hatte.
    Drew hatte sie begehrt, das wusste sie, aber als ihm klar geworden war, dass sie noch Jungfrau war, war ihm die Lust vergangen. Das vermittelte ihr das Gefühl, als Frau versagt zu haben. Was ist bloß mit mir los? fragte sich Kirsty. Eigentlich hätte sie ihrem Schicksal danken

Weitere Kostenlose Bücher