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Warum ich?: Ohne Ausweg... (German Edition)

Warum ich?: Ohne Ausweg... (German Edition)

Titel: Warum ich?: Ohne Ausweg... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnyb.
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sanft in die Halsbeuge küsste.
In Gedanken hatte ich nicht mal wahrgenommen, dass sie aufgestanden war.
"Thomas entspann dich. Ich weiß nicht, was dich quält, aber du weißt, dass du mit mir reden kannst", flüsterte sie in mein Ohr und ihre Zungenspitze tauchte kurz in meine Ohrmuschel.
Wenn sie wüsste, was mich quälte! Verzweiflung packte mich und in dieser Ausweglosigkeit aufkeimende Leidenschaft. Die Person, die mir vertraute, wollte mir helfen und ich hatte ihre Arglosigkeit mit Füßen getreten.
Ich zog sie auf meinen Schoß und küsste sie hungrig. Überrascht, aber von der Heftigkeit meines Ausbruchs erregt, erwiderte sie meinen Kuss heißblütig.
Sie fragte nicht nach meiner Motivation, sondern ließ sich von dem Strudel der Empfindungen tragen.
Wir liebten uns auf dem unbequemen Sessel. Wild und ungestüm, ich blendete alle negativen Gedanken aus. Fühlte nur Betty und ihre Liebe zu mir. Aber als ich mich heiß in ihr ergoss, die Leidenschaft abkühlte, waren sie wieder da. Die schlechten Gefühle brachen mit Macht hervor.
Ich war ein Schwein! Ich ekelte mich vor mir selbst. Ich schlief mit meiner Frau, obwohl ich heute schon einmal mit Jannis geschlafen hatte.
Ich versuchte sie nicht merken zu lassen, dass ich ernüchtert war, denn Betty schwebte auf Wolke sieben. Gemeinsam landeten wir in der Dusche und wuschen uns gegenseitig die Spuren unseres Liebesspiels vom Körper.
"Wann habe ich dir den denn gemacht?", lachte Betty und tippte mit dem Zeigefinger auf den Knutschfleck auf meiner Schulter.
Der Schreck fuhr mir in die Glieder und für einen Augenblick wurden meine Knie weich.
"Wie soll ich das wissen? Du Wildkatze!", scherzte ich und zog sie in meine Arme.
Schwein, Schwein, Schwein!
Verabscheuungswürdig, aber ich zog es vor, weiter zu lügen und Betty kam nicht auf die Idee, dass nicht sie mir den Knutschfleck gemacht hatte, sondern ein sechzehnjähriger Junge namens Jannis.

Eine kurze Gnadenfrist blieb mir, bevor ich aufflog. Ein Tag, den ich noch als angesehener Lehrer an meiner Schule verbrachte. Ein Tag, an dem ich der geliebte Ehemann und Vater war. Dann rutschte ich auf dem schmalen Weg, auf dem ich balancierte, ab. Die losen Steine bröckelten und ich geriet ins Straucheln. Freier Fall und harter Aufprall. Genickbruch!
Jannis war immer noch nicht in der Schule aufgetaucht. Ich war froh darüber, fühlte ich mich nicht in der Lage ihm gegenüberzutreten.
Eine SMS schreckte mich auf. Sie war von Jannis, woher hatte er meine Nummer?
, stand da, schwarz auf grauem Hintergrund.
Die Buchstaben verschwammen vor meinen Augen, tanzten hoch und runter.
Was sollte das? Wollte er mich unter Druck setzen? Er wusste genau, dass ich das nicht wollte. Mein Kreislauf spielte sofort verrückt. Verstohlen packte ich das Handy in die Hosentasche und sah mich um. Das Gefühl, jeder hätte mich beobachtete und die pikante Nachricht gelesen, beschlich mich.
Das war natürlich absurd, aber wer Unrecht tut, meint, jeder müsse es sofort bemerken. Sollte ich ihm antworten? Was sollte ich denn schreiben? Nein, am besten nicht auf diese Provokation reagieren. Im Grunde war es egal, ob ich reagierte oder nicht. Würde ich zu ihm fahren, endete es erneut in einer sexuellen Handlung. Ließ ich es bleiben, würde er mich weiter unter Druck setzen. So oder so eine Situation, die nicht lange gut gehen würde.

Ich antwortete also nicht und hoffte darauf, dass er Ruhe gab. Weit gefehlt, denn eine Stunde später vibrierte mein Handy erneut in der Tasche.
, stand da.
Sollte das jetzt eine Aufforderung sein? Sollte ich sofort antanzen?
Auch diese Nachricht ignorierte ich, eher gesagt ich beantwortete sie nicht.
Die Angst jedoch breitete sich kalt in mir aus. Ich begann zu frösteln und fühlte mich beobachtet. So in dieser Art flatterten die Nachrichten dann jede viertel Stunde ein. Und mit jeder, die ich erhielt, wurde mir klarer, welches Ziel er verfolgte.
, stand dann da. Übelkeit stieg in mir hoch. Die Klasse, die ich gerade beaufsichtigte, schrieb eine Arbeit, aber ich sprang auf, und musste mich beeilen, auf die Toilette zu kommen. Gerade noch rechtzeitig erreichte ich die Schultoilette und spie meinen Mageninhalt hinein.
Er spielte mit mir, wusste, dass ich ihm ausgeliefert war. Was sollte ich jetzt tun?

Natürlich antwortete ich ihm, so wie er es wollte.