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Warum Maenner und Frauen nicht zusammenpassen - aber irgendwie doch

Warum Maenner und Frauen nicht zusammenpassen - aber irgendwie doch

Titel: Warum Maenner und Frauen nicht zusammenpassen - aber irgendwie doch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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würde.“
    „Stimmt.“ Seit sie angekommen war, hatte er sich darauf gefreut, dass sie bald wieder verschwände. Inzwischen hätte zumindest ein Teil von ihm lieber verdrängt, dass seine Nachbarin nicht für immer blieb.
    Nachdem sie gemeinsam abgeräumt hatten, schenkte Anna ihnen Eistee ein, mit dem sie dann auf der Terrasse saßen und zuschauten, wie der Himmel über dem See dunkler wurde.
    Anna seufzte. „Mir ist langweilig.“
    Aha, jetzt war es also so weit. Er hatte gewusst, dass dieser Moment kommen musste, wenn er es auch nicht wahrhaben wollte. Der Reiz des Neuen war verflogen und sie sehnte sich nach ihrem alten Leben zurück. „Was würdest du denn gern unternehmen?“
    „Hier kann man ja nichts machen. Es gibt keine Kinos, keine Einkaufszentren, keine Bowlingbahnen. Okay, ich kann eh nicht bowlen, ich geb es ja zu. Trotzdem – in dieser Gegend ist einfach nichts los.“
    „Wir könnten die Angel auswerfen und abwarten, wer von uns beiden den größeren Fisch fängt.“
    „Du bist vielleicht witzig.“ Anna schüttelte den Kopf und schaute in die Ferne. „Entspannung ist nicht mein Ding.“
    „Komm, wir setzen uns unten auf den Steg, ich angle und du strickst.“
    Das war zwar nicht das, was Anna sich gewünscht hatte, aber es war besser als gar nichts – und mehr konnte er ihr im Moment nicht bieten.

6. KAPITEL
    Cam war kein Technikhasser. Er besaß einen Computer und ein Handy und er hatte seiner Mutter einen E-Reader zu Weihnachten geschenkt. Ja, und beim Kauf seines nächsten Trucks würde er möglicherweise sogar in ein Satellitenradio investieren.
    Trotzdem war er kurz davor, Annas Smartphone im See zu versenken.
    „Wie findest du den?“
    Ein heiseres elektronisches Piepen erklang, das vermutlich die Melodie des Ententanzes wiedergeben sollte. Er stöhnte. Ihm war spätestens seit dem zwanzigsten Klingelton klar, dass ihre Fragen rein rhetorischer Natur waren. Das würde jetzt so weitergehen, bis sie etwas entdeckte, das ihr gefiel – oder bis er ihr das Ding wegnahm und es versenkte.
    Sie saßen nebeneinander auf dem Steg und angelten. Er hatte den Köder an ihrer Angel angebracht und ihr gezeigt, wie man die Schnur auswarf. Es hatte ganze drei Minuten gedauert, bis sie es langweilig fand, nur dazusitzen und zu warten, ob ein Fisch anbiss, und hatte das dämliche Handy gezückt. Er machte ein missbilligendes Gesicht, doch sie erklärte ihm, dass lustige neue Klingeltöne auswählen auf ihrer Liste stand. In all den Jahren als Karrierefrau hatte sie immer nur konservative und brave Klingeltöne gehabt.
    „Hast du dein Handy dabei?“, fragte sie schließlich. „Du musst mich mal eben anrufen.“
    „Nein, habe ich nicht. Ich angele nämlich gerade und sitze nebenbei bemerkt direkt neben dir.“
    „Ich habe deinem Profil einen bestimmten Song zugewiesen. Ich will hören, ob das Handy den wirklich abspielt, wenn du anrufst, oder ob vielleicht was nicht richtig geklappt hat.“
    Stirnrunzelnd sah er sie an. „Ach ja? Welchen Song denn?“
    „Ruf mich an und find’s raus.“ Anna hörte kurz auf, an ihrem Smartphone herumzuspielen, und lächelte ihn an.
    „Wozu? Du hörst mich ja auch, wenn ich aus dem Fenster nach dir rufe.“
    „Im Moment schon, aber sobald ich wieder arbeite, kannst du mich nur noch telefonisch erreichen, falls du mit mir sprechen willst.“
    Er starrte mit festem Blick hinaus auf den See und holte die Angel ein. „Wieso sollte ich?“
    Anna schwieg ein paar Sekunden, dann antwortete sie achselzuckend: „Vielleicht lasse ich ja etwas hier liegen, und du rufst mich an, um nach meiner Adresse zu fragen, damit du es mir nachschicken kannst.“
    „Ich würde es wahrscheinlich einfach Betty schicken. Ihre Adresse habe ich ja.“
    „Schön, lösche ich dich eben aus meinem Smartphone, sobald ich abfahre.“
    Er lachte über ihre schnippische Bemerkung, überlegte im Stillen jedoch, was sie wohl von ihm erwartete. Hoffte sie wirklich, dass er sich meldete, wenn sie wieder zurück in die Stadt ging? Was hielt sie überhaupt von ihrer Affäre? Das fragte er sich nun schon seit einer Woche – seit sie zum ersten Mal miteinander geschlafen hatten. Dass er die Antwort darauf nicht kannte, hinderte ihn aber nicht daran, sich weiter mit Anna zu treffen.
    „Es wird langsam zu heiß“, sagte sie nun. „Und die Fische beißen auch nicht“, stellte sie fest.
    „Der Lärm, den du mit deinem Handy gemacht hast, hat sie verscheucht.“ Er holte die Schnur ein und legte

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