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Warum Maenner und Frauen nicht zusammenpassen - aber irgendwie doch

Warum Maenner und Frauen nicht zusammenpassen - aber irgendwie doch

Titel: Warum Maenner und Frauen nicht zusammenpassen - aber irgendwie doch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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erreichte, stützte Cam sich darauf und schaute sie an. „Wäschst du gern Wäsche?“
    „Ich laufe draußen nicht in Unterwäsche herum. Übrigens werden Badeanzüge tatsächlich speziell fürs Schwimmen hergestellt.“
    Er tauchte wieder ins Wasser und paddelte aus dem Weg, um ihr Platz zu machen. Sie sprang mit einem flachen Kopfsprung in den See und stieß sich dabei mit den Zehen ab, genau wie Cam es ihr beigebracht hatte, als sie klein waren. Sie schwammen eine Weile, küssten sich ein paar Mal und kehrten dann auf den Steg zurück. Dort streckten sie sich aus und ließen sich in der Sonne trocknen.
    Als Cam eine Hand über ihre legte, schloss Anna die Augen und genoss den Augenblick und die Wärme dieses Sommertages. Dennoch – es fiel ihr schwer, sich vollkommen zu entspannen.
    Ihre Beziehung zu Cam war ihr ein Rätsel, das sie nicht lösen konnte. Ganz gleich, wie oft sie die Puzzleteile hin und her schob – sie entdeckte das passende Stück nicht.
    Was er an einer Frau fand, die keine zwei Minuten stillsitzen konnte und die ihn angeblich in den Wahnsinn trieb, blieb völlig unerklärlich. Ebenso unerklärlich war es aber auch, wieso sie einen Mann mochte, der am liebsten mit einer Angel am See saß. Trotzdem nutzte es nichts zu leugnen, wie sehr sie ihn mochte. Und das sogar, wenn er vollständig bekleidet war. Sie war einfach gern mit ihm zusammen.
    Das alles ergab keinen Sinn, doch sie wollte ihr Leben nicht dadurch komplizieren, dass sie krampfhaft nach einer Antwort suchte. Stattdessen würde sie ihre Zeit mit Cam lieber in vollen Zügen genießen, solange sie eben dauerte. Dabei musste sie nur aufpassen, dass sie keine so tiefen Gefühle für ihn entwickelte, dass ihr die bevorstehende unvermeidliche Trennung schwerfiel.
    „Verdammt, Frau. Entspannst du dich eigentlich nie?“
    Anna öffnete die Augen und blinzelte in die Sonne. „Wenn ich mich noch mehr entspanne, schlaf ich ein. So entspannt wie im Moment war ich, glaube ich, bisher in meinem ganzen Leben nicht.“
    „Du trommelst mit den Fingern und seufzt alle paar Minuten. Das würde ich nicht gerade tiefenentspannt nennen.“
    „Für meine Verhältnisse bin ich das aber.“
    „Wirst du langsam nervös? Ich meine, wegen des Jobs und so.“
    „Ein bisschen. Eigentlich hatte ich fest damit gerechnet, inzwischen wenigstens ein richtig gutes Angebot zu haben, doch abgesehen von mildem Interesse hat sich nichts getan.“
    „Es ist im Moment für jeden schwierig, eine neue Stelle zu finden. Hast du schon eine Ahnung, was du machen willst, falls sich nichts ergibt?“
    Das war die große Preisfrage, die beste Chancen darauf hatte, ihr nachts den Schlaf zu rauben. „Dann muss ich Abstriche machen. Zum Beispiel was den Ort angeht, aber auch beim Gehalt. Oder ich muss mich völlig neu orientieren. Zur Not setze ich mich in einer Bank hinter den Schalter oder so.“
    „Manchmal sind die Opfer, die man bringen muss, die ganze Sache nicht wert.“
    Das klang locker dahergesagt, doch sie kannte Cam gut genug und wusste, wie ernst es ihm damit war. „Wohnst du deshalb hier am See? Waren die Opfer es nicht mehr wert?“
    Es schien, als würde sie darauf keine Antwort bekommen, was sie nicht weiter überrascht hätte. Cam war ohnehin eher der schweigsame Typ und über sich selbst sprach er erst recht nicht gern.
    „Ich war dabei, das Leben meines Vaters zu kopieren“, sagte er dann aber schließlich doch noch.
    Dass er seinen Vater durch einen Herzinfarkt verloren hatte, wusste sie von ihrer Großmutter. Sie drückte Cams Hand.
    „Ich war weder glücklich noch zufrieden. Im Gegenteil – ich konnte kaum schlafen und meine sozialen Beziehungen verbesserten sich auch nicht gerade. Deshalb bin ich ausgestiegen, bevor meine Mutter meine Beerdigung organisieren musste. Meine Frau ist den neuen Weg allerdings nicht mitgegangen.“
    Er erzählte das alles sehr kühl und objektiv, doch sie konnte sich vorstellen, wie schwierig das für ihn gewesen sein musste. Oder irrte sie sich da? Ihr jedenfalls wäre diese Entscheidung ungeheuer schwer gefallen. „Gab es denn keinen Mittelweg zwischen totalem Stress und dem Askaskwi Lake?“
    „Vielleicht hätte es den gegeben, wenn meine Frau bereit gewesen wäre, unseren Lebensstil runterzufahren und Kompromisse zu schließen. Dann hätte ich es wahrscheinlich hinbekommen.“ Er hielt kurz inne und strich mit dem Daumen über ihre Handknöchel. „Erst dachte ich, mein Aufenthalt hier wäre nur vorübergehender

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