Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warum Mathematik glücklich macht: 151 verblüffende Geschichten (German Edition)

Warum Mathematik glücklich macht: 151 verblüffende Geschichten (German Edition)

Titel: Warum Mathematik glücklich macht: 151 verblüffende Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Hesse
Vom Netzwerk:
Winter wirklich so kalt?» Der Indianer: «Ich ganz sicher – wird kältester Winter seit Menschengedenken.» Der Siedler fragt nun erschöpft: «Woher weißt du?» – «Alte Indianerweisheit: Wenn weißer Mann hacken viel, viel Holz, Winter wird immer viel, viel kalt.»
    Alles hängt zusammen. Kein einzelnes Ding kann für sich allein verändert werden, meinte schon der Bestsellerautor Paul Hawken im Yoga Journal vom Oktober 1994 und hat eindeutig recht damit.
Sehen des Sichtlichen im Nicht-Sichtlichen
Am glücklichsten wäre Peter Handke, wenn er sich bei seinem eigenen Erblinden zusehen könnte, um als blinder Seher die Dinge so zu sehen, wie sie sich selber sehen würden, wenn sie Augen hätten.
Die Zeit , 2.9.1991
87. Mathematik: Antifrustrativum, Antidesperativum, Antidepressivum …
Manchmal, wenn ich frustriert
und deprimiert bin, weil ich mich
in der Gesellschaft von pompösen
und ermüdenden Menschen befinde,
denke ich für mich: Ich habe etwas getan,
was ihr nie hättet schaffen können.
Ich habe sowohl mit Littlewood als auch
mit Ramanujan auf ungefähr gleicher
Augenhöhe zusammengearbeitet.
Der Mathematiker Godfrey Harold Hardy (1877–1947)
in A Mathematician’s Apology
    Man mag hinzufügen: Die Mathematik bietet generell manchen Trost. Man muss ihn aber auch in ihr entdecken.
Wortmeldung
In der Eskimo-Sprache Inuktitut bedeutet das Wort iminngernavveersaar tunngortussaavunga «Ich sollte versuchen, nicht Alkoholiker zu werden».
88. Geld und Geldbörsen
    Zehn Geldbörsen liegen auf dem Tisch. In jeder befinden sich 10 identisch aussehende Geldstücke. In 9 Geldbörsen sind echte Geldstücke mit einem Gewicht von 10 Gramm pro Münze, in einer hingegen ist Falschgeld mit einem Gewicht von jeweils 11 Gramm pro Münze. Wie kann man mit einer Waage durch nur eine Wägung die Geldbörse mit dem Falschgeld bestimmen?
    Zur Lösung dieser Aufgabe benötigten die Mitarbeiter eines wissenschaftlichen Forschungszentrums in England über 10.000 Stunden. Die Aufgabe ist sowohl kompliziert als auch elementar.
    Lösung: Aus der ersten Geldbörse nehme man 1 Münze, aus der zweiten Geldbörse 2 Münzen usw. bis hin zu 10 Geldstücken aus der zehnten Geldbörse. Dies ist eine ausfallend listige Idee. Insgesamt kommen so 55 Geldstücke zusammen. Ihr Gesamtgewicht beträgt (550 + n) Gramm und n ist eine der Zahlen von 1 bis 10. Das Falschgeld befindet sich in der n-ten Geldbörse.
    Auf minimalistische Art und trotzdem in ganz großem Stil gedacht mit schneller Vollzugsmeldung. Ideen, die gehen, komprimieren die Zeit.

    1 Geschrieben am 11.9.2008: George W. Bush ist US-Präsident.

6. Philosophisches und Psychologisches
89. Relative Schönheitstheorie[ 1 ]
    Schönheit = Durchschnittlichkeit + Symmetrie + Symmetriebrechung
    «Schön ist alles, was man mit Liebe betrachtet», das schrieb schon Christian Morgenstern. Darüber hinaus zeigt die moderne Attraktivitätsforschung, dass es auch personenübergreifende, ja kulturübergreifende Faktoren von Schönheit gibt. Alle Kulturen etwa betrachten lange Beine als attraktiv. Der Biologe Carsten Niemitz meint, das sei evolutionsbedingt. «Schon den Vorläufern des Homo sapiens haben längere Beine das Überleben erleichtert. Wer diese hatte, konnte schneller flüchten, weiter wandern und generell besser überleben.»
    Zum Thema Schönheit von Gesichtern konnte eine Studie von Wissenschaftlern der schottischen Universität von St. Andrews kürzlich aufschlussreiche neue Ergebnisse beitragen. Bevor ich diese erwähne, sinnieren Sie doch bitte einmal über die folgende Frage: Was macht ein Gesicht attraktiv? Hat es damit zu tun, dass es so aussieht wie das von Claudia Schiffer oder George Clooney? Nein, das trifft nicht den Kern der Sache. Die St.-Andrews-Studie und andere flankierende Untersuchungen förderten zwei Tatsachen zutage. Erstens: Durchschnittlichkeit macht ein Gesicht attraktiv. Dies ist eine Bestätigung der Hypothese «Attractiveness is averageness». Und zweitens: Symmetrische Gesichter sind besonders attraktiv.
    In der schottischen Studie wurde aus sehr vielen Gesichtern ein Durchschnittsgesicht erstellt, und zwar auf ganz einfache Weise: Gesichter wurden zunächst standardisiert fotografiert. Danach wurde im Computer ein Koordinatennetz mit 250 markanten Punkten (Kinnspitze, Nasenansatzpunkt etc.) über das Gesicht gelegt. Das arithmetische Mittel der Koordinaten jedes Punktes ergab die Koordinaten des Punktes beim Durchschnittsgesicht. So entstand aus

Weitere Kostenlose Bücher