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Warum so scheu, MyLady

Warum so scheu, MyLady

Titel: Warum so scheu, MyLady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Elizabeth Cree
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Ihre Liebe zu Devon. Stimmt das?”
    “Ja”, gab Sarah leise zu und schlang ihre bebenden Finger ineinander. “Verzeihen Sie mir …”
    “Was denn?”
    “Für Sie ist es sicher sehr schmerzlich, mich in Ravensheed zu sehen – nachdem meine Familie Ihnen so viel angetan hat. Devon sollte mit Mary verheiratet sein. Nicht mit mir.”
    “Oh, meine Liebe, ich hatte ja keine Ahnung … ist es das, was Ihre Ehe überschattet? An jener Affäre waren Sie doch gar nicht beteiligt.”
    Das hatte Devon auch gesagt. “Doch. Als Mary uns besuchte, ließ ich sie sehr oft mit Nicholas allein. Mama war schwer krank, und ich saß meistens bei ihr. Natürlich hätte ich mir niemals träumen lassen, die beiden würden sich …”
    “Verlieben”, vollendete Lady Coleridge den Satz. “Als Mary damals nach Hause kam, merkte ich sofort, dass irgendetwas mit ihr geschehen war. Sie flehte mich an, die Hochzeit abzusagen. Aber ich weigerte mich, weil ich dachte, ihr wären einfach nur dieselben Zweifel gekommen wie allen Bräuten. Ihr Leben lang hatte sie akzeptiert, dass sie Devon eines Tages heiraten würde. Und mein Mann war krank. Deshalb wollte er Mary verheiratet sehen. Und so zwang ich sie, mit Devon vor den Traualtar zu treten.”
    “Wäre sie meinem Bruder nie begegnet, hätte sie vielleicht eine glückliche Ehe mit Devon geführt.”
    “Wohl kaum. Die beiden liebten sich nicht. Das wusste ich. Und jene Tragödie habe
ich
verschuldet – nicht Sie, Sarah. Ich habe zwei Menschen ins Unglück gestürzt – nein, drei. Zweifellos hat Ihr Bruder auch gelitten.”
    “O ja”, flüsterte Sarah, “er liebte Mary über alles.”
    “Auch Devon fühlt sich schuldig an Marys Tod. Sie flehte ihn an, die Ehe annullieren zu lassen. Aber das lehnte er ab. Und dann sah sie Ihren Bruder wieder … Als ich hörte, Devon hätte Sie geheiratet, hoffte ich, nun würden die alten seelischen Wunden heilen – seine und meine. Jetzt erkenne ich, dass auch
Sie
verletzt wurden”, fügte Lady Coleridge hinzu. Beschwörend ergriff sie Sarahs Hände. “Wir müssen in die Zukunft blicken. Bitte, unterdrücken Sie Ihre Liebe zu Devon nicht länger. Er braucht Sie.”
    “Aber er wagt es nicht, mich zu lieben.”
    “Dann müssen Sie ihm klarmachen, dass es keinen Grund gibt, die Liebe zu fürchten.”
    “Ich weiß nicht, ob ich das kann …”
    “Ganz sicher. Mary erzählte mir oft, Sie seien so gut und warmherzig. Ihnen konnte sie alles anvertrauen. Einmal sagte sie sogar, Sie wären die richtige Frau für Devon.”
    “Wirklich?”
    “O ja”, bestätigte Lady Coleridge und lächelte Sarah ermutigend an. “Also würde sie Ihre Ehe gutheißen. Genauso wie ich.” Sie ließ Sarahs Hände los und stand auf. “Tun Sie Ihr Bestes, meine Liebe, bringen Sie Ihren Mann zur Vernunft. Übrigens – dabei würde Ihnen ein Kind helfen. Natürlich würde ich darauf bestehen, als Ersatz-Großmutter zu fungieren.”
    “Oh – gewiss, Lady Coleridge”, stammelte Sarah.
    “Nun will ich Sie allein lassen. Ruhen Sie sich ein wenig aus. Sie müssen sich immer noch schonen.” Lächelnd ergriff Lady Coleridge ihren Hut und verließ den Salon.
    Sarah starrte ihr verwirrt nach. Ebenso wie Jessica erwartete auch Marys Mutter von ihr, Devon zu retten. Als wäre sie dazu fähig …
    Und selbst wenn sie’s könnte – es wäre das Letzte, was er sich wünschen würde.

16. KAPITEL
    S arah nahm ihren Fächer vom Toilettentisch und wünschte, sie könnte ihre Nerven beruhigen. Warum regte sie sich dermaßen auf? Dafür gab es keinen Grund. Sie würde einfach nur einen Ball besuchen. Jessica und Amelia würden sie begleiten.
    Und Devon. Dieser Gedanke raubte ihr den Atem. Am vergangenen Abend war er mit Adam aus London zurückgekehrt. Sie hatte versucht, ihn kühl und höflich zu begrüßen, und er war ihr ebenso förmlich begegnet. Zu ihrem Leidwesen wurden sie von einer sichtlich interessierten Amelia beobachtet. Wenigstens hatte die Kusine keine weiteren peinlichen Kommentare über die Anziehungskraft zwischen Sarah und Devon abgegeben.
    Merlin sprang auf den Toilettentisch und miaute. Geistesabwesend streichelt sie ihn. Dann hob sie ihn hoch, stellte ihn vorsichtig auf den Boden und passte auf, dass seine Krallen nicht an der Seide ihres Ballkleids hängen blieben. Dafür hinterließ er graue Haare an ihren Handschuhen. Er war ein willkommener Gefährte und hatte nur einen einzigen Fehler – er besaß ein viel zu dichtes Fell.
    Jetzt fehlte ihr die Zeit, um

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